Landpartie im Südosten von München in einer wenig bekannten Gegend

Dieser August ist wettermäßig eine Katastrophe und verdirbt die Freude am Gebirge gründlich. Regen, Gewittergefahr und kalter Wind selbst auf kleineren Bergen -das ist nur etwas für wind-und wetterfeste Zeitgenossen. Als Alternative bleiben da nur noch längere Touren in der Ebene. Immerhin lernt man auf diese Weise unbekannte schöne Gebiete kennen, die man sonst übersehen hätte.
Start an der Haltestelle Grafing Bahnhof(an der Strecke München-Rosenheim). Zuerst auf einer verkehrsarmen Straße(zumindest am Sonntag war fast kein Verkehr) nach Taglaching und weiter nach Moosach. Dort fand ich zu meiner Überraschung einen alten verlassenen Bahnhof und einen einzelnen Waggon incl. etwa 15m Gleis.
Es waren die traurigen Reste der früheren Nebenbahn Grafing-Glonn, die vor 43 Jahren stillgelegt wurde. Glonn hat immerhin fast 5000 Einwohner und eine Anbindung an das nur ein Jahr später in Betrieb genommene S-Bahnnetz wäre auf jeden Fall besser gewesen als die Buslinie. Aber die Autoeuphorie war damals nicht zu bremsen...
Auf der Trasse Moosach-Glonn kann man heute nette Wanderungen unternehmen, sie wurde nicht asphaltiert und ist gut begehbar.Sie und ihr näheres Umfeld wurde unter Naturschutz gestellt. Teilweise ist der Damm ein wenig durchgesackt ,was den Fußgänger aber nicht stört. Man erreicht den sympathisch gepflegten Ort Glonn und geht weiter nach Südwesten durch harmonisches Voralpengelände mit Blick auf den Wendelstein nach Lindach. Ab hier auf einem Fußweg(Schild) Richtung Aying. Dieser Weg führt ca.3km ausschließlich durch Wald auf meist breiten Forststrassen. Kurz nach Verlassen des Waldes erscheint dann auch schon die Kirche von Aying, wo eine "Ayinger Urweisse" im dortigen Bräustüberl mit Biergarten unbedingt dazugehört. Wegen des aufkommenden kalten Windes habe ich auf den Weitermarsch nach Holzkirchen verzichtet. Rückfahrt mit der S-Bahn.