Louwihorn 3777m


Publiziert von Bombo , 6. Mai 2014 um 21:40.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 4 Mai 2014
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 2660 m
Strecke:siehe GPS-Datei
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Interlaken Ost (Parkplatz-Gebühr CHF 5.00) via Lauterbrunnen und Kleine Scheidegg mit Bahn bis Jungfraujoch (Halbtax ca. CHF 50.00)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Fafleralp mit Shuttlebus (CHF 10.00 pro Person) nach Blatten (Achtung: fährt normalerweise immer x.30, das Postauto in Blatten jedoch um x.29... --> Restaurant-Zwang... heute jedoch erstaunlicherweise bereits ein Shuttlebus um 15.20 Uhr, welcher perfekt zum 15.28 Kurs passte), anschl. mit Postauto nach Goppenstein und mit Bahn via Spienz zurück nach Interlaken Ost. (Halbtax ca. CHF 18.00)
Unterkunftmöglichkeiten:diverse SAC-Hütten im Gebiet (Mönchsjochhütte, Konkordiahütte, Hollandiahütte)
Kartennummer:LK 1:50'000, Bl 264 S "Jungfrau"

Gegen, mit und ohne Wind - Jungfraugebiet at its best!


Nach der absolut fantastischen Tour von letzter Woche dachten wir eigentlich, die frühlingshaften Topverhältnisse könnte man nicht mehr toppen. Wir wurden heute eines Besseren belehrt: doch, kann man - und wie!

 

Ja, es mag langweilig sein, innerhalb 1 Woche gleich zwei Mal im selben Gebiet zu sein, ja beinahe schon fast die selbe Tour zu geniessen. Doch einerseits waren wir uns in den perfekten Wetterprognosen im Jungfraugebiet absolut sicher und andererseits wussten wir von letzter Woche, wie toll die Verhältnisse sind – da nimmt man gerne nochmals die logistischen Strapazen in Kauf und pilgert zusammen mit diversen auf happyness getrimmten Asiaten hoch zum Jungfraujoch 3454m.

 

Erneut begrüsste uns Sonnenschein pur, die Schneefahnen auf den umliegenden Gipfeln versprachen aber auch eine stürmische, wohl sehr kurze Gipfelpause. Unser Ziel war das Louwihorn 3777m, weshalb wir als zweite Seilschaft über den frisch eingeschneiten Jungfraufirn mehr oder weniger höhehaltend zum Anfellpunkt auf ca. 3270m fuhren. In der gleichen Reihenfolge stiegen wir – zur Sicherheit angeseilt - hoch zum Louwitor 3676m und schon hier hätte man die Fortsetzung von "Vom Winde verweht" drehen können. Unsere Vorspurer – besten Dank an dieser Stelle nochmals! – wie auch die nachfolgenden Seilschaften verzichteten auf das Schneepeeling auf dem Weg zum Gipfel, wir wollten uns diesen aber nicht nehmen lassen. Stürmisch empfing uns die flache Gipfelkappe des Louwihorn 3777m, entsprechend kurz fiel diese Pause aus. Die anschliessende Abfahrt zurück zum Louwitor 3676m war zwar ganz ok, aber von Genuss konnte hier keinesfalls die Rede sein.

 

Anders sah es dann auf der folgenden Abfahrt über den Kranzbergfirn hinunter auf den Grossen Aletschfirn aus: Fantastische Verhältnisse, dem Neuschnee sowie den windschützenden Kranzbergflanken sei Dank! Wir genossen jeden Schwung und vor allem aber auch die Sicht in die Gletscherabbrüche – jedes Mal ein Erlebnis, so nahe an der Natur zu sein.

 

Die verdiente Pause genossen wir dann in Windstille und bei frühsommerlichen Temperaturen auf dem Grossen Aletschfirn. Genau so ging es dann im Anschluss daran hoch zur Lötschenlücke 3173m, welche sich - verglichen mit letzter Woche - sehr angenehm für den Fellwechsel präsentierte. Die ersten Meter dann noch ein wenig windbearbeitet – ob das wirklich gut kommt und wo ist der Neuschnee der letzten Tage? Und kaum zu Ende gedacht, da war es dann: das absolut geniale Frühlings-Eldorado par Excellance! Nur wenige Spuren führten bereits hinunter über den Langgletscher ins Lötschental und die Qualität des Sulzschnees war schlichtweg perfekt. Bis ca. Höhe Ganderre liessen wir unseren Skis freien Lauf - ich wusste gar nicht, dass mein Ski derart heisse Radien curvt – Freeride-Feeling pur. Bis zum Grundsee 1842m hiess es wie bereits letzte Woche ein wenig Fantasie walten lassen, auch hier blieben die Skis wieder an den Füssen bis es einfach nicht mehr ging. Die letzten Meter bis zum Parkplatz Fafleralp 1766m dann angenehm in wenigen Minuten zu Fuss.

 

Wir stellten uns darauf ein, dass wir auf den 15.30 Uhr Shuttle gehen und somit erst das 16.30 Uhr Postauto erwischen. Zu unserem Erstaunen fuhr jedoch ein Shuttle (ausser Fahrplan) um 15.20 Uhr, weshalb wir so perfekt das 15.30 Uhr Postauto in Blatten erwischten und somit via Goppenstein und Spiez noch zeitig nach Interlaken Ost zurückkehren konnten. Der Inhaber des Shuttlebusses war übrigens der selbe, welchem auch das Postauto gehört – wenigstens einer, der's kapiert hat - herzlichen Dank! Interessant auch, dass wir den ganzen Tag über keine einzige Wolke gesehen haben und kaum sind wir aus dem Lötschberg, da mussten wir bereits die Sonne suchen.

 


Fazit:

Auch wenn wir zwischen dem Louwitor und Louwihorn fast hinunter ins Rottal geblasen wurden - Hochgebirgsfeeling pur! - die anschliessende Abfahrt, der windstile, sommerliche Gegenaufstieg zur Lötschenlücke sowie der "Freerun" hinunter zur Fafleralp liessen nun definitiv - und dieses Mal wirklich definitiv - keine Wünsche mehr offen.


Material:

Der Aufstieg zum Louwitor führt durch mehrere Spaltenzonen, weshalb anseilen sicherlich nicht verkehrt ist. Es gab aber auch Führergruppen und Solisten, welche auf den Strick verzichteten – das muss halt jeder selber wissen. Der übliche Gletscherklimbim durfte natürlich auch nicht fehlen, gut wenn man das Zeugs im Normalfall nicht benötigt.


Zeiten:

Interlaken Ost ab: 06.35 Uhr
Jungfraujoch an: 08.52 Uhr

Start Abfahrt: 9.25 Uhr
Start Anfellplatz: 9.45 Uhr
Louwitor: ca. 11.00 Uhr
Louwihorn: 11.25 Uhr
Grosser Aletschfirn: 12.15 Uhr
Start Gegenaufstieg: 13.00 Uhr
Lötschenlücke: 13.50 Uhr
Start Abfahrt: 14.00 Uhr
Parkplatz Fafleralp: 15.05 Uhr
Shuttle: 15.20 Uhr (besten Dank dem Postauto-Besitzer, welcher auch gleich das Taxiunternehmen führt!)
Blatten ab: 15.28 Uhr
Goppenstein ab: 16.01 Uhr
Spiez ab: 17.03 Uhr
Interlaken Ost an: 17.28


Zeit in Fahrt: 3h 50min
Pausen: 2h 10min

Total: 6h inkl. Pausen


Distanz gemäss GPS: 22.8km


Tour mit
Schusli


Tourengänger: Bombo, Schusli


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 12. Mai 2014 um 15:24
da kann man nur dankbar sein - und geniessen; noch eine Toptour, gratuliere!

lg Felix

Bombo hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Mai 2014 um 22:56
Hoi Felix

Besten Dank für Dein Feedback! Das waren wirklich fantastische Bedingungen.

Liebe Grüsse
Bombo


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