Piz Cunfin (2904 m) & Pizzo Zembrasca (3089 m)

Kleine Lösung mit grossem Tourenspass

Nach den "grossen" Touren der vergangenen beiden Tage wollten wir mal was gemütliches machen... also zogen wir um zehn nach sechs zu jeder Menge Vogelgezwitscher vom Rifugia Saoseo (1986 m) in den schon fast wolkenlosen Morgen. Bald erreichten wir den weiten Talkessel des Campasciol (2279 m), hielten uns rechts und stiegen auf breiter Spur unschwierig hinauf zum Piz Cunfin (2904 m), den wir nach gemütlichen 2h30min erreichten. Schön da oben. Auch mal etwas Wind da, hatten wir lange nicht, also seit gestern nicht. Und die Aussicht! Wieder mussten ein paar neue Einträge auf die Projektliste gemacht werden...

Vom Gipfel fuhren wir nun in nördlicher Richtung über harten, griffigen Schnee - besser als jede Piste, ein Vergnügen! - hinab bis kurz unterhalb des Lago di Val Cantone. Hier montierten wir die Felle in zweites Mal und stiegen über Hänge hinauf zu dem kleinen Seelein am Fuss der Südflanke des Pizzo Zembrasca. Die Flanke war trotz der Sonneneinstrahlung noch recht hart; zügig stiegen wir zunächst durch die steile Rinne und dann über den sich weitenden Hang hinauf zum Sattel zwischen P. 3064 umd Pizzo Zembrasca. Da sehr viel Schnee auf dem Grat lag, konnten wir noch einige Meter weiter mit Skiern hinauf steigen. Die letzten Meter balancierten wir dann über den ausgesetzten Firngrat zum Gipfel des Pizzo Zembrasca (3089 m; ca. 1h15min ab Wieder-an-Fellen).

Überaschenderweise waren wir ganz alleine - ein paar Leute standen auf dem Gipfel des Cunfin, sonst war niemand unterwegs. Die vorhandenen Spuren zeugten davon, dass der Berg oft begangen wurde, aber heute hatte ihn wohl niemand auf der Agenda. Wieder auf den Skiern genossen wir nun die perfekte Sulzschneeabfahrt - wir hatten genau den richtigen Moment erwischt! Auf Fuss der Flanke sonnten wir uns der warmen Sonne bevor wir hinab ins Val Cantone fuhren. Wir querten den Bach und fellten dann für den kleinen Gegenanstieg hinüber zu P. 2455 an. Bald darauf passierten wir das Rifugo Saoseo und erreichten zufrieden den Parkplatz in Sfazu.