Von Lindau nach Wasserburg


Publiziert von monigau , 19. April 2014 um 10:58.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 6 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Strecke:9,6 km - Lindau - Wasserburg

Eine bekannte Tour  aus neuer Perspektive

bot sich mir heute bei meiner spontanen Wanderung entlang des Bodensees, als ich mich gegen Mittag, als die Sonne sich allmählich heraustraute, von Lindau aus auf den Weg nach Wasserburg machte. Von meinen Bodenseeradeltouren ist mir diese Strecke wohl bekannt und eigentlich mag ich sie nicht so besonders, denn hier ist immer viel los, der Radweg führt durch die Häuserzeilen und den See kann man nur erahnen. Doch heute wurde ich belehrt, dass es auch hier 'stille Winkel' gibt.

Vom Parkplatz vor der großen Seebrücke aus, die Lindau mit dem Festland verbindet, ging ich am kleinen See und dem Äschacher Ufer  entlang Richtung Bahndamm, am Giebelbach vorbei Richtung Bad Schachen. Hier begann ich mein Vorhaben schon wieder zu verwünschen, denn es ist nicht besonders erbaulich, zwischen den Häusern zu wandern, wenn man weiß, dort hinter den prächtigen Villen mit den weitläufigen Gärten ist der Bodensee, nur, man sieht ihn leider nicht, weil das Ufer in Privatbesitz und damit für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Ich entschloss mich, meinen Groll beiseite zu schieben und freute mich dann, als ich nach dem Hotel Bad Schachen das Strandbad Bad Schachen erreichte und dort endlich wieder die Seestimmung genießen konnte.

Die Sonne zeigte sich immer mehr und ich begann, meine kleine Wanderung zu genießen, vor allem freute ich mich, dass kaum Leute unterwegs waren, wo doch sonst hier so viel Betrieb herrscht. Bald durchstreifte ich die wunderschöne Anlage des Lindenhofparks.

Um 1840 begann die landschaftsgärtnerische Gestaltung des Ufers östlich und westlich der Insel Lindau. Später nannte man die Perlenkette herrschaftlicher Villen und ihrer Gärten am Lindauer Ufer des Bodensees die „Bayerische Riviera“. Friedrich Gruber, ein reicher Lindauer Handelsherr, ließ sich eine Villa, umgeben von einem weitläufigen Park erbauen. Es entstand ein Paradestück der Gartenkunst und einer der attraktivsten Gärten Süddeutschlands. Seit 1956 ist der Lindenhofpark öffentliches Eigentum und für jedermann zugänglich, wobei es immer wieder zu Streitigkeiten über die Nutzung und Wiederherstellung des ursprünglichen Charakters des Parks kommt.
 

Radwege durch den Park gibt es nicht, man muss ihn schon zu Fuß erkunden, aber es lohnt sich, denn die Anlage mit den hohen Bäumen, der älteste ist 160 Jahre alt, und den Blumenrabatten ist sehr schön - ein Ort, an dem man die Seele so richtig baumeln lassen kann. Bänke präsentieren sich wie kleine Ruheinseln und das Vogelgezwitscher rundum ließ mich meinen Alltagsstress völlig vergessen. Hier kann man wirklich abschalten.

Nachdem ich die beschauliche Ruhe im Park ausgiebig genossen hatte, machte ich mich wieder auf den Weg Richtung Wasserburg. Der Fußweg führt wieder  vom See weg und etwas ins Hinterland. Zum Glück waren nur wenig Radler unterwegs und ich musste nur ab und zu zur Seite springen, wenn sie von hinten angedüst kamen, denn Fußweg ist gleich Radweg auf einer kurzen Strecke Richtung Wasserburg. Hier heißt es, sich ganz an den Wegrand drücken!

Nach einigen Obstplantagen zweigt der Fußweg dann links ab und führt direkt am See entlang zur Halbinsel Wasserburg.  Hier herrschte dann doch reger Ausflugsbetrieb und ich machte mich bald auf den Weg zum Bahnhof, der sich am nördlichen Ortsende befindet. Mit dem Zug ging's dann zurück zur Lindauer Insel.

Fazit: Die Perspektive macht's: Die Einzigartigkeit dieses Uferabschnitts am Bodensee offenbart sich erst, wenn man ihn zu Fuß erkundet - eine lohnende Wanderung, wieder einmal sozusagen 'direkt vor der Haustür', oder zumindest nicht weit davon entfernt.




Tourengänger: monigau
Communities: Allgäu


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