Pflotsch und seine Begleiterscheinungen - Schneehaufen zwecks Endreinigung


Publiziert von Henrik , 1. Februar 2014 um 21:00.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum:19 Januar 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-JU 
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:Bassecourt - Courfaivre par les collines
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Claudiamobil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Claudiamobil
Kartennummer:Avec Claudia

... das Claudiamobil fährt uns wieder mal in den Jura –  wir weichen dorthin aus, denn die üblichen Naherholungsgebiete rund um Basel wie zum Beispiel das Bruderholz, oder das Gempenplateau oder der „Allschi“ sind in der Regel auch an Sonntagen, wenn es ggf. auch regnen sollte, Massenauflaufgebiete. Dies bringt Nebengeräusche wie rauchende und/oder kiffende Spaziergänger, joggende TwitterInnen und u. U. Konzertmitschnitte aus 10 Metern Entfernung! Zudem  wuseln einen hin und wieder verschiedene durchaus sozialisierte Hunde oder ähnliche Geschöpfe um die Beine – kurz, der Spaziergänger, der endlich dem Wochentrab mit allen Spannungen entrinnen möchte, kann das eben in diesen Zonen nur bedingt. Die durchaus wünschenswerte Digitalisierung möchte ich hiermit nicht verwünschen, aber mind. zwei bis vier Stunden auf ein Minimum gedrückt wissen.
 
... durchs Laufental gelangen wir zuerst nach Delsberg. Die A 16, deren Ausbaustandard hier nach verfolgt werden kann, ist an Wochenenden reinstes Fahrvergnügen. Keine Drängeler und auf 100 begrenzt und wie der obige Link einen verspricht, wird 2016 Biel mit der Ajoie endlich verbunden sein. Ich weiss, es klingt nach einem Plädoyer fürs Auto... (diesbezügliche kontroverse und polemische Beiträge zu/gegen das Automobil finden sich wiederkehrend auf hikr...mal sehen, ob FABI überhaupt durchkommt). Da das Claudiamobil wendiger und weniger säuft, sind wir eben damit unterwegs, upps!
 
... in Bassecourt verlassen wir die Autobahn. Da wir von Anfang an geplant haben, uns lediglich am Nachmittag die Beine zu  vertreten, suchen wir jetzt zuerst mal eine Beiz. Ich habe nicht vorgesorgt, deshalb ist der Suchschalter eingeschaltet. Nicht der digitale, sondern der visuelle. Oft sind ja in der Nähe von Bahnhöfen gastronomische Wirkstätten vorzufinden – so auch hier. Das „Jura“ hat geschlossen, eine Pizzaria sollte es nicht sein, so betreten wir das Restaurant „du Cheval Blanc“ an der Durchgangsstrasse durch den Ort, wollen uns gerade an einem der blankgewetzten Holztische breitmachen, als uns die Wirtin bedeutet, dass das Lokal in 20 Minuten schliessen wird, ein privater Anlass sei der Grund. Sie empfiehlt uns aber ein andermal zu kommen, denn ihre Spezialität seien „Schweinsfüsse“! Während Claudia darüber ins Schwärmen gerät, bin ich literarisch zwar begeistert, mehr kommt aber bei mir nicht zustande! Vis-à-vis gibt es eine Pizzeria, so der Hinweis von Madame du Restaurant du Cheval Blanc. Wie war das doch eben...  keine Pizza? Und ob, wir fanden gerade noch ein Plätzchen im „La Corona“ – die Pizzeria in Bassecourt. Und sämtliche Tische waren mit Sonntagsgästen belegt, Grossfamilien, wie das so üblich ist in der französischen Schweiz. Das erleben wir immer wieder.
 
... während  Claudia sich für eine „Diavola“ entschied, brachte man mir die „Atomica“! Lieber eine auf dem Tisch als anderswo. Bedrohungsszenarien dieser Art sind ja zurzeit nicht allzu fern....

... vom Bahnhof führte der WW hinauf ... zu einem Golfplatz! Da ich in dieser Sparte nicht mitreden kann und auch keinerlei Wissen verfüge, kopiere ich aus dem Netz folgenden Hinweis: Practice Golf Club Bassecourt. Wie der Name verrät, ist das ein Golfplatz zum Üben, Dutzende weisser (verlassen wirkende) Bälle lagen im Gras. Das Clublokal schien offen zu haben – ich bemühte mich aber nicht, den weitern Umstand und den Sachverhalt klären zu wollen. Beim Pt. 592 verliessen wir die asphaltierte Strasse und stiegen zur Anhöhe hinauf. Auf der Höhenlinie 670 verlief ein breiter, erst unlängst bearbeiteter Mergelweg, dem wir folgten. Beim Flurgebiet „Chambion“, man beachte die Schreibweise (mit b), wechselten wir auf offenes Gelände, und hielten uns dem Punkt 632 zu. Hier beschlossen wir uns zur Umkehr, hielten noch ein wenig inne, um uns der Landschaft an der Sorne zu gewärtigen. Wir standen auf einer Anhöhe, hinter uns einer der vielen Längszüge des Faltenjuras.
 
... da inzwischen die Sonne sich verabschiedet hatte, es merklich kühler wurde, war unser Entschluss zur Rückkehr fast nur noch logisch. Der Weg bzw. der Pfad führte erneut über offenes Gelände – wir hielten uns an die Hochspannungsleitung, und querten wild ein brachliegendes Feld, ohne sichtbare Zeichen landwirtschaftlicher Geräte. Beim Punkt 471 stiessen wir auf einen Wirtschaftsweg zwischen Courfaivre und Bassecourt. Ein kleiner Weiher, der sogar als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist (den ich allerdings im BAFU-Verzeichnis nicht gefunden habe), lässt uns erneut inne halten, Federvieh ruderte auf dem Tümpel und frisch geschnittene Äste säumten die Anlage.
 
... die letzen eineinhalb Kilometer allerdings hatten es in sich: Pflotsch und tiefe Runsen (wohl maschinell erzeugt)... Die uns begleitenden Geräusche, verursacht durch das Nachziehen der Schuhe durch den Matsch, Pflotsch und meterlangen Seen, aufgeweichte Erde und dazu noch abschüssige Halden... Pflotsch kann man durchaus fotografisch festhalten, die Kamera lag aber im Rucksack, denn es galt tunlichst zu balancieren. Wenn dann die Schuhe bis über deren „Reling“ voll“gelaufen“ sind mit Erdreich, möchte man ja die Kleider nicht auch noch „versaut“ wissen! So staksten wir Bassecourt entgegen, erreichten schliesslich den Dorfrand am Friedhof vorbei... und spekulierten wie wir uns des mitgeschleppten Erdreiches entledigten könnten?
 
... ich favorisiere Schneehaufen. Deshalb die gar nicht so abwegige Bitte an sämtliche Gemeinden der CH: an zentraler Stelle, meist der Bahnhof, könnte man doch die im Sommer brachliegenden Schneekanonen aus den Wintersportorten  herbestellen und Schnee generieren, damit das Vorreinigen zuerst am Zielort (der Wanderung etc.) durchgeführt werden kann. Denn, man(n) nehme sich beim Wort und also auch der Tat, wer reinigt denn bei den hikr.s die „pflotsch“-geschwängerten Trekkingschuhe? Das holde Partnerweib...
 
... in Bassecourt verschwanden meine erdreich-verklumpten Schuhe zuerst in einem mitgebrachten „Bebbi-Sagg“! Claudia wusch sich am Dorfbrunnen die Krumen von der Schuhleiste – und fror hinterher an ihren Händen. Auch eine Methode.
 
Jedenfalls in bester Erinnerung bleiben die Pflotschgeräusche... beruhigend!

Spaziergang mit Claudia

Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (1)


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Tobi hat gesagt: Schön...
Gesendet am 2. Februar 2014 um 17:51
...endlich wieder mal etwas von dir zu lesen! Und ich wurde noch enttäuscht.

>die Kamera lag aber im Rucksack, denn es galt tunlichst zu balancieren
Gemäss ossi in dem Fall eindeutig T6 :-)

Gruss Tobi


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