Pazooohlala - Cavradi Vol. 2013


Publiziert von danski , 19. November 2013 um 21:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:17 November 2013
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Gruppo Piz Blas   CH-UR 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:Oberalppass - P. 2742; Abfahrt nach Plidutscha - Maighelshütte - Piz Cavradi; Abfahrt via NE-Flanke anschliessend W-Flanke nach Tschamutt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:MGB bis Oberalppass

Never change a winning team! Dieses "Weisheit" nehme ich mir im November immer wieder gerne für die Kombi Pazolastock - Piz Cavradi zu Herzen. Stattet man diesen beiden Berggestalten auch noch im Rahmen der Skitouren-Saisoneröffnung einen Besuch ab, dann kann man mit ziemlicher Sicherheit spätestens in Tschamutt mit einem breiten Grinsen auf eben diese zurückschauen.

Unser Plan, das Powder-Glück im Bisistal zu suchen, verwarfen wir noch auf dem Hinweg. Der Oberalppass als Ausgangspunkt für eine adäquate Eröffnungstour hat sich einfach schon zu oft bewährt, als dass wir uns gezwungen sahen, etwas neues zu versuchen. Noch herrschte am Bahnhof Andermatt vorsaisonale Ruhe. Vergleichsweise wenige Tourengeher fanden sich im Oberalp-Express ein. Zugegeben, beim Anblick der noch eher spärlichen Schneemengen brauchte es schon etwas Zuversicht, um an vernünftiges Skifahren zu denken. Der Blick zum Zugfenster hinaus hoch in die NW-Flanke des Rossbodenstocks begrub unser Ziel, diese als würdiges seasonopening zu befahren auf der  Stelle. In den westseitigen Hängen hat sich schon der Westwind ausgetobt.

Vom Pass führte eine gute Spur Richtung Pazolastock. Als hätten wir in den vergangenen Monaten nichts anderes getan, schlugen wir gleich ein zackiges Tempo an. Kaum waren wir bei der Querung angelangt, erspähten wir einige schöne Linien in den NE-Hängen des gegenüberliegenden P. 2743. Dazwischen machten wir eine Rinne aus, die noch nicht mit Spuren verziert war. Natürlich buchten wir diese gleich und beeilten uns nun erst recht. Den Pazolastock liessen wir rechts liegen, denn wir waren nicht die einzigen, die mit ähnlichen Absichten zum P. 2743 strebten. Eine kurze Tragepassage und wir standen an der Einfahrt zum Powder Paradies. Routiniert waren wir von einer gewissen Nervosität getrieben rasch startklar. Wie ging das noch einmal mit Skifahren??? Und jedes Mal weiss der Körper genau, was er zu tun hat, wenn er in perfektem Powder von der Schwerkraft ergriffen. Genial! 120m Höhenmeter reichten aus, um sich wieder absolut sicher zu fühlen und mehr davon zu wollen! Statt den vielen Spuren zu folgen, stachen wir in die unverfahrenen Osthänge. Bis zu deren Ende gabs nur eines: Powder! Mit etwas Unglück konnte man sich auch einen Kratzer einfangen, aber was solls, das tut dem Spass keinen Abbruch.

Natürlich wollten wir mehr und zogen deswegen die Felle noch einmal auf. Mit dem Ziel Piz Cavradi machten wir uns zur Maighelshütte auf, wo wir uns eine Mittagspause gönnten. Keine Menschenseele hatte sich bisher hierher verirrt und es sah auch nicht danach aus, als würde sich das abgesehen von unseren Wenigkeiten in Kürze ändern. Steil legten wir eine Spur durch die Cavradi SW-Flanke. Mit der Kraft der Sonne war hier der Schnee schon ein wenig verfirnt, was das hochsteigen angenehm machte. Mutmasslich erreichten wir als erste Wintergäste den flachen Gipfel des Piz Cavradi. Ein kalter Wind liess uns nicht lange verweilen. Neugierig checkten wir die recht steile NE-Flanke und die sah einladend aus! Ohne Steinkontakt kam keiner durch die ersten Meter, doch dann rollte sich eine perfekter weisser Teppich aus. Jäh wurde dieser von einem unfahrbaren Geröllfeld unterbrochen. Immerhin ragten hier die Steine so weit aus dem Schnee, dass sie nicht zu übersehen waren. Diese kurze Intermezzo tat unserer Freude keinen Abbruch. Bald standen wir auf dem Rücken des Crap Marsch und diskutierten kurz die Optionen. Einstimmig fiel die Wahl auf die weiten und sehr einladend aussehenden NW-Hänge. Beschluss ist Beschluss und so rockten wir die von der tiefstehenden Sonne beschienen Hänge. Fantastico! Zu schnell erreichten wir den Rein da Tuma und damit dichtes Buschwerk. Da der Rhein an dieser Stelle noch nicht gefroren und schon zu breit war, mussten wir wohl oder übel in die Büsche, was aber immerhin für Gelächter sorgte. Ich erwischte die optimalste Linie und gewann das Buschrennen. Nicht alle hatten so viel Glück... Ohne weitere Hindernisse erreichten wir auf der Passstrasse Tschamutt. Müde und ziemlich platt, aber mit einer Überdosis Endorphin intus genossen wir genau diese Gefühl, auf das wir uns so lange gedulden mussten und das wir diese Saison hoffentlich noch oft geniessen werden. In diesem Sinne allen ski-hikrs eine endorphin-geladene Wintersaison! :)

Tourengänger: danski


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