Sonntagstour auf die Stockeflue..


Publiziert von amphibol , 24. September 2013 um 10:21.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:22 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:Niederstocken, Sägemoos - Niederstocken, Schwand, Unders Lindital, Obers Lindital, Stockenfluh
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der STI von Thun nach cff logo Niederstocken, Sägemoos
Unterkunftmöglichkeiten:Landgasthof zum Stockhorn, Niederstocken
Kartennummer:Kartenblatt 1207 Thun 1:25'000

.. und zugleich eine Hikr-Erstbesteigung, aber nicht zum ersten Mal! :-) 

Es gibt Berge, die scheinen es nicht Wert zu sein, bestiegen zu werden. Warum dies so ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Meist stehen sie im Schatten grösserer Berge, imposanterer Erscheinungen, bekannterer Massive. Oft sind es aber genau diese, die für mehr Spass, mehr Natur, mehr Freude, weniger Leute, bessere und ruhigere Atmosphäre sorgen. Aus diesem Grund lohnt es sich umso eher, genau auf diese Berge zu steigen. Diesen hier besteigt man nicht, weil man die Geschichte an die grosse Glocke hängen will. 
Ich wäre wohl jetzt - zugegebenen - nicht auf die Stockeflue gewandert, hätte ich nicht eine Beziehung zur Stockhornkette und ihren Bergen und Flühen. 

Schon lange wollte ich aus diesem Grund wieder einmal auf einen altbekannten Berg beziehungsweise auf eine Fluh. Stockeflue gibt es mindestens deren zwei in der Stockhornkette. Eine liegt im Simmental oberhalb von Ringoldingen und stellt, jedenfalls von der Talseite gesehen, grosse, breite Kalkfelsen dar. Die andere, die ich nun zum dritten mal erstieg, wacht wie ein grosser gegen unten schauender Kopf über dem Dorf Niederstocken.

Als Stockner kennt man die Fluh auch unter dem Namen "verbönnte Gring", weil der Flue-Kopf mal gebrannt haben soll. Leider kenne ich hierzu keine weiteren Details wie Zeit, Intensität des Brandes usf. Man kennt sie aber auch, weil ein relativ grosser Teil der vorderen, gegen das Dorf gerichteten Felsmassen regelmässig betreffend deren Felsbewegungen untersucht wird. Es besteht die mögliche Gefährdung eines grossen Abbruchs, der Strasse und vielleicht auch Siedlung zerstören könnte. Die Stockeflue ist auf dem Normalweg erreichbar via das Untere ins Obere Lindital. Vom Undere Lindital geht ein Weg direkt steil rechts hoch (dieser ist nur schwer zu finden, siehe Landkarte) und der andere normale Weg führt in west-südlicher Richtung entgegen den Lasenberg und dreht dann nördlich und wieder östlich auf die Alp Obers Lindital. Ersterer Weg führt schneller, aber ziemlich steil auf die obere Alp hoch.

Am Alphüttli vorbei über die Wiese bis zum Stacheldrahtzaun und über diesen durch den Wald auf der Gratkante. Hier muss man teilweise auf die Tritte achten. Der Grat spitzt sich entgegen des inoffiziellen Gipfel zu. Ganz vorne, wonach der Abgrund und rund 600Hm direkter Felsfall beginnt, steht ein kleines Kreuz mit Gamelle und Gipfelbuch verpackt. Inoffizieller Gipfel, weil der Punkt nicht der höchste Punkt der Stockeflue ist, vielmehr bezieht sich der falsche Gipfel auf den Landeskartenpunkt 1336. Der höchste Punkt liegt vorne irgendwo auf dem Grat mit rund 1360m ü.M.

Wegen des dichten Waldes ist nur ein begrenzter Tiefblick zu geniessen. Allerdings eröffnen sich auf dem Weg zwischen Alp Obers Lindital und Gipfel einige schöne Weit- und Tiefblicke!

Eine schöne, lohnende und einsame Nachmittagstour für einen Sonntag, an dem man eigentlich nichts geplant hatte.


Tourengänger: amphibol, berggiis


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Gelöschter Kommentar

amphibol hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. September 2013 um 20:37
Vielen Dank für den Kommentar. Meist ist das Gelände genau so, wie du dir das vorstellst. Allerdings gibt es da schon die eine oder andere schöne Route. Ich werd das nächstes Jahr wohl etwas vertiefen! ;-)

Lg Raphael


Kommentar hinzufügen»