Matarello (2173) & zweiter Versuch Cima di Bri (2520) über den Südwestgrat
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Die verflixte Cima di Bri! Nun waren wir das zweite Mal hier und haben es wieder nicht geschafft diesen Gipfel zu besteigen. Die richtige Route über den Südwestgrat war einfach nicht zu finden. Auch die Beschreibung im Führer ist auf jeden Fall ungenügend und vermutlich auch falsch. Dieser Grat ist ohne alpintechnische Hilfsmittel wie Seil, Klemmkeile und Friends (ev. Bohrmaschine für Bohrhaken) wahrscheinlich nicht zu machen. Die Bewertung „L+“ ist an den Haaren herbeigezogen und müsste meiner Meinung nach mindestens ein oberes WS+ oder gar ZS sein. Natürlich ist das schwer zu beurteilen, wenn man die Route nicht begangen hat, doch ein „L+“ ist es definitiv nicht.
Wir starten beim Parkplatz in Cognera (758), oberhalb von Lavertezzo, auf ca. 730m (bis hier darf man mit dem PW fahren). Weiter geht es nach Forno und ins wunderschöne Val Pincascia. Bei P1404 folgen wir dem Weg zur Alpe Lavazzè und weiter zur Alpe Cunnegio. Wir umgehen Trüch im Südwesten in einem Bogen und steigen direkt zu den auffälligen Felsen auf den Grat auf. Nach weiteren, wenigen Minuten stehen wir auf dem Gipfel des Matarello (2173). Ein hübscher Grashügel der, glaubt man dem Gipfelbuch, das letzte Mal im Herbst 2005 bestiegen wurde.
Nach der verdienten Gipfelrast machten wir uns auf in Richtung Cima di Bri. Erinnerungen an den letzen Versuch wurden wach und wir entschieden uns auf ca. 2300m für einen Versuch durch die Südostflanke. Grundsätzlich war das die richtige Entscheidung, doch wir waren mindestens 200m zu hoch. An einer Rippe, die nach Nordosten senkrecht abfällt, war dann Schluss. Wir entschlossen und bis zum „Wanderweg“ der nach Fümegna führt abzusteigen. Doch auch hier landeten wir an einem senkrechten Felsband das sich von Rippe zu Rippe zieht. Nach einem gefährlichen Abstiegsversuch, durch eine vermeintliche Schwachstelle, mussten wir auch hier umkehren.
Wir stiegen auf dem Weg den wir gekommen waren zurück und fanden schliesslich ein ausgesetztes Grasband das uns zurück zum Grat führte. Auf 2400m machten wir Halt um die Lage neu zu beurteilen. Langsam wurde das Wetter schlechter. Die Nebelschwaden, die die Hänge hochzogen, wurden immer grösser und dichter. Nach wie vor konnten wir keinen logischen Routenverlauf durch die tiefe Scharte finden. „Das gits doch nöd!“ sagten wir uns und kehrten der Cima di Bri erneut den Rücken.
Zurück auf der Alpe Cunnegio trafen wir einen Älpler. Er fragte uns wie es gelaufen ist. Ich antwortet in „gebrochenem Italienisch“: Matarello si, Cima di Bri no!“ Er antwortete, gar nicht erstaunt, er könne sich nicht erinnern wann das letzte Mal jemand über diesen Grat zur Cima aufgestiegen sei. „Danke!“, dachte ich mir. „Wir sind also doch nicht zu unfähig.“
Das nächste Mal werden wir die Cima di Bri über den Normalweg (Südwestflanke) besteigen (BG gemäss Führer). Vielleicht nehmen wir auch eine Bohrmaschine mit und richten den ganzen Südwestgrat ein. :)
Tour mit Put.
Good hike,
ironknee
ironknee
Tourengänger:
ironknee

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