Segantinis Traum - Die Landschaft am Piz Timun
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Nach dem zähen Aufstieg vom Ufer des Lago di Lei, am Rande der Hochebene "Mot Grande della Rebella" blieb ich urplötzlich stehen, mein Mund klappte auf und mir entwich ein lautes "Wooau!": Vor mir erstreckte sich ein weitläufiges Quellgebiet voller Bäche, Rinnsale und Tümpel, umgeben und angefüllt, umrandet und durchdrungen von Moospolstern, Blumeninseln, feuchten und trockenen Wiesenstücken, bestückt mit haltgebenden Findlingen und sanften Steinstufen, eine arkadische Landschaft, vollendet in Schwung und Weite, empfangend und besänftigend, ein Inbegriff von Schönheit und Frieden.
Hingerissen blieb ich minutenlang stehen, ging wieder ein Stück, blieb wieder stehen, überwältigt und angefüllt wie ein Dichter, wie ein Maler, der das Motiv der Motive dort draussen für sich gefunden hat. Unmittelbar fielen mir die alpinen Bilder von Giovianni Segantini ein, deren unendlich lichte und friedvolle Stimmung, und ich wusste: Diese Landschaft hier war wie einem seiner Träume entnommen und in die Wirklichkeit gegossen, ein Gemälde zum darin herumlaufen und überwältigt werden.
Frieden und Heilung pur.
Stück um Stück ging ich weiter, versunken ins Schauen, Sinnieren und Staunen, verlor ständig den locker markierten Weg, torkelte wie ein Betrunkener kreuz und quer durch ein Blumenmeer, das überall Wege zu haben schien und doch an sich weglos war, eine Landschaft, zugänglich und empfangend, in keiner Weise abweisend oder ausladend, nur einnehmend und freundlich, aufnehmend und bewahrend, eine mütterliche Landschaft, wie ich ihr in dieser Weise noch nie in den Bergen begegnet war, nicht in dieser Formvollendung und Grösse.
Beim Herumschlendern ging mir ein Satz durch den Kopf: "Schönheit ist das Gewoge der Dinge". Dieser Satz schien der Landschaft um mich herum zu entströmen, ich sprach ihn nur aus.
Mehr als eine Stunde brauchte ich, um den Aufstieg zum Passo die Sterla zu erreichen. Mittlerweile hatten sich mächtige Workenbänke auf der rückwärtigen Seite gen Himmel getürmt . Eilig kletterte ich noch querfeldein auf den Pizzo di Sterla, genoss wenige Minuten lang die von sämtlichen Objekten der Zivilisation unbestückte Aussicht gen Osten, wurde von kalten, hektischen Wolkenfingern betastet und fllüchtete schliesslich Hals über Kopf zurück ins Tal, wie weggeschnippt von den Wolkenmassen, die den Gipfelkamm plötzlich vollständig umspülten, kaltwindige Ausläufer nach unten schickten, die aber von der mütterlichen Landschaft, in deren Obhut ich rannte, warm und deutlich zurückgewiesen wurden.
Schlendernd und fotografierend begleitete ich die munteren Bachläufe bergab, grüsste die herzigen Maultiere, entdeckte noch einen Schäfer mit Herde an einem der südlichen Quellseen, eine Erscheinung, die das bukolische Landschaftsbild um mich herum geradezu vollendeten und erreichte schliesslich mein Velo am Ufer des Stausees. Erfüllt und glücklich erschöpft radelte ich zurück zum Auto.
Was für einTag ... der Gipfel des Piz Timun unereichbar ob der nachmittäglichen Wolkenmassen. Aber in mir hatte etwas ein Ziel erreicht, von dem ich bis anhin gar nichts gewusst hatte.
Hingerissen blieb ich minutenlang stehen, ging wieder ein Stück, blieb wieder stehen, überwältigt und angefüllt wie ein Dichter, wie ein Maler, der das Motiv der Motive dort draussen für sich gefunden hat. Unmittelbar fielen mir die alpinen Bilder von Giovianni Segantini ein, deren unendlich lichte und friedvolle Stimmung, und ich wusste: Diese Landschaft hier war wie einem seiner Träume entnommen und in die Wirklichkeit gegossen, ein Gemälde zum darin herumlaufen und überwältigt werden.
Frieden und Heilung pur.
Stück um Stück ging ich weiter, versunken ins Schauen, Sinnieren und Staunen, verlor ständig den locker markierten Weg, torkelte wie ein Betrunkener kreuz und quer durch ein Blumenmeer, das überall Wege zu haben schien und doch an sich weglos war, eine Landschaft, zugänglich und empfangend, in keiner Weise abweisend oder ausladend, nur einnehmend und freundlich, aufnehmend und bewahrend, eine mütterliche Landschaft, wie ich ihr in dieser Weise noch nie in den Bergen begegnet war, nicht in dieser Formvollendung und Grösse.
Beim Herumschlendern ging mir ein Satz durch den Kopf: "Schönheit ist das Gewoge der Dinge". Dieser Satz schien der Landschaft um mich herum zu entströmen, ich sprach ihn nur aus.
Mehr als eine Stunde brauchte ich, um den Aufstieg zum Passo die Sterla zu erreichen. Mittlerweile hatten sich mächtige Workenbänke auf der rückwärtigen Seite gen Himmel getürmt . Eilig kletterte ich noch querfeldein auf den Pizzo di Sterla, genoss wenige Minuten lang die von sämtlichen Objekten der Zivilisation unbestückte Aussicht gen Osten, wurde von kalten, hektischen Wolkenfingern betastet und fllüchtete schliesslich Hals über Kopf zurück ins Tal, wie weggeschnippt von den Wolkenmassen, die den Gipfelkamm plötzlich vollständig umspülten, kaltwindige Ausläufer nach unten schickten, die aber von der mütterlichen Landschaft, in deren Obhut ich rannte, warm und deutlich zurückgewiesen wurden.
Schlendernd und fotografierend begleitete ich die munteren Bachläufe bergab, grüsste die herzigen Maultiere, entdeckte noch einen Schäfer mit Herde an einem der südlichen Quellseen, eine Erscheinung, die das bukolische Landschaftsbild um mich herum geradezu vollendeten und erreichte schliesslich mein Velo am Ufer des Stausees. Erfüllt und glücklich erschöpft radelte ich zurück zum Auto.
Was für einTag ... der Gipfel des Piz Timun unereichbar ob der nachmittäglichen Wolkenmassen. Aber in mir hatte etwas ein Ziel erreicht, von dem ich bis anhin gar nichts gewusst hatte.
Tourengänger:
dyanarka
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