Piz Segnas via Westgrat


Publiziert von Schlomsch , 13. August 2013 um 20:19.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:25 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-GR   Segnas-Vorabgruppe 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m

Anspruchsvolle Abendtour anlässlich unserer Familienwanderung mit Übernachtung in der wunderbaren Segnespass Mountain Lodge.

Die naheliegendste Route vom Segnespass zum Piz Segnas ist klar der Westgrat, wären da nicht die Verrucano-Zacken (Punkt 2842) und der senkrechte Aufschwung zum Gipfelplateau. Der Führer empfiehlt die Zacken südseitig zu umgehen, und vor dem senkrechten Aufschwung bei genügend Schnee nach links zu queren, oder aber nach rechts evt. bis zur Normalroute.

Auf meiner *Geissegg-Tour hatte ich den Eindruck, dass die Zacken bei Punkt 2842 auch nördlich umgangen werden können - mit kaum Höhenverlust. Um das zu checken, steige ich heute vom Segnespass über den Grat in die Lücke südwestlich von Punkt 2744, dann kurz durch die Flanke und wieder über den Grat zu den Verrucano-Zacken. 

Ein paar Meter unterhalb des Grates führt tatsächlich ein schuttbedecktes Band durch die Nordwand. Also luftig zum Band hinunter, welches der Hauptüberschiebungslinie folgend die Nordwand quert - Tiefblicke sind garantiert. Wie erhofft reicht das manchmal schmale und teils schneebedeckte Band bis zum Schuttfeld, das sich von der Scharte nordöstlich von Punkt 2842 hinunter zieht (T5).

Von der Scharte her umgehe ich die nächsten Felsen südseitig. Schöner und auch nicht schwierig wäre die Überschreitung, was ich erst im Rückblick erkenne. Wieder auf dem Westgrat geht es problemlos bis zum senkrechten Aufschwung vor dem Gipfelplateau (T4).

In der Runse links des Grates liegt natürlich kaum mehr Schnee, und in die äusserst brüchigen Flanken der Runse einzusteigen ist sicherlich keine gute Idee, da hat der Führer recht. Aber jetzt nach rechts bis zur Normalroute queren, d.h. vom Westgrat hinüber zum Südgrat? Jeder der so geht, bereut es, überhaupt via Westgrat aufgestiegen zu sein! 

Die senkrechte Wandstufe/Pfeiler ist auf der linken Seite nicht senkrecht sondern gut gestuft, dafür aber extrem  brüchig. Bin da hoch, immer die Nähe zum einigermassen festen Fels an der Gratkante suchend. Wer so geht, erreicht schliesslich den Absatz über der senkrechten Wandstufe beim Pfeiler (T6). Ab hier geht es dann unschwierig über die restlichen zerfallenden Aufschwünge zum Gipfelpateau, und über dieses leicht zum Gipfel.

Auf dem Piz Segnas dann der obligate Eintrag ins Gipfelbuch. Abgestiegen bin ich dann über die allseits bestens bekannte Normalroute (T4+) zum Segnespass, wo Spaghetti al pesto auf mich warten. Gut gekocht, Raini, vielen Dank.

Fazit: Der Westgrat zum Piz Segnas lässt sich direkter begehen als im Führer beschrieben. Die Schlüsselstelle ist T6, das Band durch die Nordwand T5 - both not for the faint of heart.

Tourengänger: Schlomsch


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