Tour de Devero (Season Opener) Tag 1+2: Mittlenberg 2537 m und Albrunpass


Publiziert von basodino , 15. Juli 2013 um 18:43.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 7 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1392 m
Abstieg: 1262 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Auto oder ÖV via Fiesch ins Bintal bis Imfeld, dort Parkplatz mit Münzautomat (Sfr. 14 für 3 Tage), evt. Alpenbus bis Brunnebiel (1845 m)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:die Alpe Devero (1631 m) ist von Süden mit dem Auto und dem Bus erreichbar, vom Parkplatz in ca. 10 min zur Hütte
Unterkunftmöglichkeiten:Mittlenberghütte (2393 m), Privathütte, bewirtschaftet, Binntalhütte SAC (2267 m), bewirtschafet, Rif. Castiglioni CAI (1640 m), bewirtschaftet, einfache Dusche, u.a. 6er-Zimmer mit Stockbetten + Duvets, Reservierung nur telefonisch in italienisch (evtl. auch englisch).
Kartennummer:1270 Binntal, 1290 Helsenhorn

Nicht zuletzt der vertrackten Schneelage war es zu verdanken, dass uns der diesjährige Season Opener, der ohnehin schon sehr spät angesetzt war, ins Binntal geführt hat. Unsere anderen Pläne beiseite und statt ins Tessin ins Wallis übergewechselt. Durch die ungewohnte Anfahrt kamen wir etwas später als gedacht los, wanderten aber zu sechst in Imfeld (1510 m) los. Nicht über die Brücke, sondern rechts des Gasthauses, zunächst noch geteert den Berg hinauf. Nach einigen Minuten kann man links über den Bach die Straße verlassen, die man aber in der Folge noch 2 mal überquert. Schließlich ab 1630 m quert der Weg über blumenreiche Wiesen ins Tal hinein, während die Straße rechts hinaufzieht.
Nun recht gemütlich rechts der Binna immer aufwärts queren bis man nach ca. 3 km zu einer Brücke gelangt (1863 m). Wir entschieden uns die Binna zu überqueren und dann gleich taleinwärts zur Schotterstraße zu queren und dieser zu P. 1952 zu folgen (geht etwas schneller, auch wenn es weniger schön ist, als rechts der Binna zu bleiben). Dort zweigt man rechts ab, überquert abermals eine Brücke, biegt links aufwärts ab und erreicht bald eine höher gelegene Ebene (P. 2098). Dort zweigt der Weg zur Mittlenberghütte (2393 m) links ab, während der Hauptweg zur Binntalhütte (2267 m) führt.
Der Weg links ist zunächst nicht sehr ausgeprägt, gewinnt aber weiter oben an Profil. Letztlich recht angenehm geht es in Kehren bis zur hoch gelegenen Hütte und es waren auch nur ganz kleine Schneefelder übrig. 3 h 15 min, T3.

Die Mittlenberghütte besticht vor allem durch ihre Lage. Sie ist eine der einfacheren Berghütten mit eher urigem Charme, Waschgelegenheit war der nahe Schmelzbach, als Toilette diente eine eben nicht ganz geruchsneutrale, norwegische Kompostanlage, dafür aber die Ruhe und der Blick. Und obwohl sie beinahe voll war, ist sie mit 22 Schlafplätzen eben lauschig.

Nach überraschend guter Nacht (für die Höhe) nutzten wir die Morgenstunde nach dem guten Frühstück, um schnell auf den Mittlenberg zu steigen. Auf diesem Rücken ist schwer ein Gipfel auszumachen. Wir entschieden uns für den großen Felsblock auf 2537 m, da dieser etwas mehr Schartenhöhe aufweist, als dass dies von P. 2506 behauptet werden kann. Hierhin gelangt man, indem man hinter der Hütte einen mittelsteilen Hang aufsteigt. Bei uns bestand er weitgehend aus Firn, man konnte aber bald rechts über steilere Grashänge zwischen Felsen ausweichen. Auf dem flachen Rücken konnten wir uns dann aussuchen, ob wir Firn oder Wiesen nutzen wollten. Im Aufstieg 20 min, im Abstieg 10 min (nettes Firnrutschen inklusive). T3+

Um kurz vor 9 Uhr brachen wir dann wieder mit dem Tourengepäck auf und stiegen den Hüttenweg hinab zu P. 2098 m. 30 min.
Dort nahmen wir den Hüttenweg zur Binntalhütte auf. Man überquert die Binna und steigt jenseits leicht  querend nach links auf. Der Weg gabelt sich vor einem markanten Wasserfall, wobei derzeit nur der untere Weg gangbar war. Aber auch hier musste man über ein erstes Schneefeld zum Oxefeld aufsteigen. Dort lag auch noch etwas Schnee, während die Traverse zur Hütte weitestgehend frei war. T3, 30 min.

Hinter der Hütte verschwand der Weg dann endgültig unter Firn. Wir stiegen gerade gegen die Felsen auf, ignorierten die Rutschspuren rechts und wichen nach links aus. Man durchsteigt die Felsen links traversierend, vollführt eine Kurve nach rechts und erreicht den Albrunpass (2409 m) selbst durch ein Tälchen. T3+, 30 min.

Unsere Erwartung jenseits auf weniger Schnee zu stoßen, erfüllte sich zunächst nicht. So konnten wir den ersten Abhang schön abrutschen und querten jenseits zum Weg, der von P. 2332 rechts abzweigt. Diesem konnten wir aber nur kurz folgen, da wieder Schneefelder warteten. Nochmals hinab erreichten wir den Weg dann bei ca. 2200 m, wo er durch eine Engstelle führt. Links einer Rinne zieht sich der Weg in kleinen Kehren hinab. Auf ca. 2100 m findet sich ein markanter Fels (mit Ruine). Knapp unterhalb befindet sich eine waagrechte Schulter, auf der man herrlich pausieren kann mit exquisitem Blick auf den Lago di Pianboglio.
T3, 0 h 40 min.

Besagten See umrundet man links und erreicht die gebrochene Staumauer. Als kleiner Gag befindet sich dort eine Kette, die einem die Schräge hinabhilft. Man überquert den Ablauf und zweigt links in das sich anschließende Tal ab. Rechts des Baches warteten dann nochmals einige Schneefelder, die alle gequert werden mussten. Schließlich senkt sich das Tal ab zum Lago di Devero (1856 m). T3, 0 h 45 min.

Den großen Stausee kann man auf beiden Seiten umrunden, wobei mir das rechte Ufer als die kürzere Route erschien. Zwar steigt der Weg nochmals auf knapp über 1900 m an, ist aber sonst eher gemütlich zu begehen. Man erreicht die Abzweigung ins Valdeserta (Brücke) und wenig später einen kleineren Bach, der uns als nächster malerischer Pausenplatz diente. Schließlich erreicht man leicht absteigend den Beginn des Stausees (Mauer), wo eine Art Badebucht ist. Zwei Tollkühne wagten sich sogar für einige Sekunden ins kalte Nass. T2, 0 h 50 min.

Spätestens hier nahm die Anzahl der anderen Berg- bzw. Seebegeisterten stark zu. Nachdem wir der Straße nach Crampiolo (1767 m, Restaurant, Unterkunft, Yogurtverkauf) hinter uns gebracht hatten, wurde es geradezu turbulent. Viel zu viele Menschen, aber alle gut gelaunt, wohl das klassische Szenario an einem schönen Sonntag in den italienischen Alpen. T1, 20 min.

Am Ortsende von Crampiolo biegt eine Spur nach rechts ab, steigt leicht an und erreicht einen kleinen Sattel. Dahinter geht es nur noch hinab bis zu den Häusern von Canton. An einer Kreuzung nicht links flach zur Alpe Devero, sondern rechts und nach 100 m erreicht man das Rifugio Castiglioni (1640 m). T1, 30 min.

Tourengänger: basodino, tourinette


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