Lago di Garda - Cima Rocca


Publiziert von Schneeluchs , 29. Mai 2013 um 17:08.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 11:00
Strecke:Riva del Garda - Cima Rocca Überschreitung von N nach S: R.404 - 404a - 405 - 405a - 471 - 470 - G
Zufahrt zum Ausgangspunkt:1. Zug nach Rovereto - Bus 2. Zug nach Trento - Bus 3. Zug nach Peschiera oder Desenzano - Schiff 4. Zug nach Brescia - Bus entlang dem Lago di Garda
Kartennummer:1. Lagir Alpina 25'000 No.12 - Alto Garda 2. Openstreetmap

Zum ersten Mal in der Lombardei, quer durch, die Berge sehen wir stets am nördlichen Horizont. Dann mit dem Brennero von Verona Porta Nuova nach Rovereto und von dort mit dem Bus nach Riva del Garda. Auch im Trentino war ich vorher noch nie.

Hier bläst nachmittags ein krasser Talwind, die Surfer haben ihre helle Freude daran. Im nördlichen Gardasee sind private Motorboote verboten, was sehr angenehm ist.

Da die Geschäfte auch sonntags geöffnet sind, können wir noch eine Karte ergattern. Die Auswahl ist gross. Wir entscheiden uns für eine recht brauchbar wirkende 1:25'000er, welche ein grosses Gebiet um Riva zentriert wiedergibt, denn noch wissen wir überhaupt nicht, was wir morgen machen werden. Es gäbe von dem Gebiet auch eine sehr interessant aussehende 10'000er (im Coop), aber für einen Tag reicht eine Karte, zumal wir uns nicht gerade irgendwie in die Wildnis schlagen wollen.

Am nächsten Morgen ist das Wetter günstig. Wir entscheiden uns, gleich auf den nächsten und hoffentlich besten Hoger zu steigen. Den Einstieg zum Weg Richtung St.Barbara finden wir sofort. Die Karten geben hier eine Strasse wieder, was nicht korrekt ist. Sie wäre zwar befahrbar, ist aber nur mit Pflastersteinen belegt und ausschliesslich zum Wandern benutzt. Und das wirklich völkerstrommässig. Weiter oben wird ein breiter Wanderweg draus.
Bald sind wir bei einer sehr schönen hellen Burg (il Bastione) und können uns am ungewohnten Panorama erfreuen.

Bei der Cappella Santa Barbara entscheiden wir uns, die Cima Sat links liegen zu lassen und den Weg zu wählen, der gegen Süden führt und Ausblick auf den Gardasee gewährt. Wir steigen zuerst über eine 10m hohe Leiter. Oben erwartet uns ein idealer Weg - nicht zu breit, nicht zu schmal, bequem und doch nicht völlig überlaufen. Die Leiter und Schilder ("sentiero impegnativo") wirken wie ein Filter (für die einen, für die anderen wie ein Magnet...!).
Nach 3h erreichen wir auf 850m einen tollen Aussichtspunkt beim Monte Riva (dafür ist ein Stück weglos zurückzulegen), von welchem aus man auch ins Val Sperone runtersieht. Hier wird auch unser Tagesziel sichtbar, es ist schnell klar: die Cima Rocca.
Wir kommen an sehr interessanten künstlichen Höhlensystemen aus dem 1. Weltkrieg vorbei, welche auch den einen oder anderen schönen Ausblick ermöglichen.
Dann sind wir bald mittendrin in einem Klettersteigsystem. In dieser Gegend ist nämlich kaum eine Wanderung ohne "Klettersteig" möglich, wie ein Blick auf die Karte schon zeigt. Technisch sind diese Klettersteige leicht, gerade wegen der Möglichkeit, an den Einrichtungen künstlich zu klettern (sonst sähe es freilich anders aus... rutschiges abgespecktes Kalkgestein). Sichern ist eigentlich nur nötig, um bei allfälligem Steinschlag nicht runterzufallen. Wir begehen die ganze Wanderung jedenfalls guten Gefühls ohne Sicherungsmaterial. Einzig den Helm vermissen wir!

Die ganze Gegend scheint für Wanderungen abseits der markierten Wege völlig ungeeignet, wir sehen keine Spuren abzweigen und die Vegetation würde kein Querbergeingehen erlauben.
Auf Cima Rocca reger Betrieb, die Berge sind hier fast schon wie Ameisenhaufen (wobei frühmorgens mehr Ruhe zu herrschen scheint, aber der Frühstücksbetrieb geht auch in unserem Hotel erst um 7 Uhr los. Wer um 5.30 los kann, ist klar im Vorteil, schon wegen der Hitze im Aufstieg!).

Oben erfahren wir, dass die Strasse, in welche die Wanderroute im Val Sperone mündet, ebenfalls weder geteert noch von Motorfahrzeugen befahren und somit auch für uns begehbar ist und nehmen diesen Abstieg via R.471/470 (Sentiero del Bèch) vorbei am geschlossenen Bivacco Arcione.
Unglaublich, wie sich der Weg bei der Küste durch eine sehr steile Rinne runterschlängelt.
Wir lernen dann auch noch, was es in der Gardaregion bedeutet, "von Velos befahren"... das ist dann nicht so eines ab und zu, nein, auch hier sind die Massen unterwegs - weniger gemässigt ist allerdings das Tempo! Da ist es sicher nicht verfehlt, sich auch im T1-Gelände als Wanderer einen Topf auf den Kopf zu setzen.

Sowohl die Karte als auch die gewählte Route erweisen sich als für unseren Zweck ideal :)

.....

Für die Rückfahrt nehmen wir das Schiff.
Die Schnellboote sind nicht so toll: Man ist zwar schnell unterwegs, aber kann nicht raus. Zum Glück legen wir nur einen Teil der Strecke damit zurück.
In Garda (Regione Venetien) machen wir Zwischenstopp. In den vielen Geschäften und Restaurants wird man äusserst freundlich und unaufdringlich bedient. Schöne Lederwaren sind hier günstig erhältlich.
Sehr hübsches touristisches Dorf, wirklich empfehlenswert. Für grössere Wanderungen auf höheren Bergen eignet sich dagegen das nördliche See-Ende wesentlich besser.

Gelato gibt es überall in allen Variationen... ein veritables Gelatorado...!

Ab Peschiera mit der SBB ohne Umsteigen bis Brig (-Genf)!

Tourengänger: Schneeluchs


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