Auf den Spuren des 1.Weltkrieges hoch über Riva - Cima Rocca (1090m)


Publiziert von Andy84 , 9. Oktober 2013 um 11:44.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:15 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m

Der gesamte Rocchetta-Stock war im Ersten Weltkrieg Frontgebiet, hier verlief der mächtige Festungsriegel »Alto Garda« der österreichischen Verteidigungslinie von der Ponalesperre bis zur Wasserscheide Rocchetta- Cima D’Oro. Auf den Bergen rund um das Ledrotal lieferten sich Österreich und Italien einen erbarmungslosen Stellungskrieg. Ein in das Herz des Sperone gehauenes Stollennetz machte es möglich, von San Giovanni zu den Westgräben und zur Bocca Pasumer zu kommen. Der lange, teilweise aus Stollen und Schützengräben bestehende Laufgraben wurde instand gesetzt und bietet heute dem geübten Wanderer einzigartiges Erlebnis. Auf dieser Tour lernt man ein einmaliges Beispiel militärischen Ingenieurwesens und menschlicher Arbeit kennen.


Als es nach zwei faulen Tagen in der Sonne Bardolinos wieder nach Hause gehen sollte, wollten wir auf dem Heimweg nochmals eine kleine Wanderung unternehmen, solange das Wetter noch mitspielt.
Auf gut Glück haben wir bei einem kurzen Blick auf die Karte die Erhebung zwischen Garda- und Ledrosee als Ziel ausgesucht, und so haben wir unser Auto auf dem in der Karte eingezeichneten Parkplatz in Biacesa geparkt und nahmen den Cima Rocca in Angriff.
Das uns eine so abwechslungsreiche und interessante Tour erwartet hätten wir nicht erwartet, aber manchmal muss man ja auch Glück haben.

Wir folgten direkt den Beschilderungen am Parkplatz. Zunächst ging es auf einem gepflasterten Fahrweg hinauf, der dann bald einem netten Pfad in den Wald hinein weicht. Diesem folgen wir vorbei an einem kleinen Häuschen bis hinauf zum Grat, wo wir auf zwei andere Wanderer treffen. Diese erzählen uns dann das der schönste und interessanteste Teil der Tour jetzt erst beginnt.
Na dann sin mer doch mal gespannt.
Wir folgen also der Abzweigung nach Süden und befinden uns kurz danach in einem in den Fels gehauenen System von Schützengraben und Höhlen wieder, welche wie oben schon angemerkt noch aus dem ersten Weltkrieg stammen.
Wirklich eine enorme Leistung so etwas auf dem schmalen Grat zu bauen. Wir folgen also dem Weg in Richtung Cima Rocca, der Weg ist super abgesichert durch einige Drahtseile. Nach ner Weile kommen wir an eine weitere Abzweigung die auf den Gipfel führt. Geradeaus weiter wurde es in einen langen Tunnel gehen, der das gesamt Gipfelmassiv untergeht.
Wir wollen allerdings erst auf den Gipfel und folgen also dem leichten Klettersteig zum höchsten Punkt, an dem sich überraschenderweise auch ein Kreuz befindet.
Nach einer kurzen Rast steigen wir an der gegenüberliegenden Seite wieder über einen seilversicherten Weg ab und kommen am Ende des langen Tunnels wieder raus.
Diesen inspizieren wir dann auch noch mal mit dem Licht der Handycamera. Schon krass was die da damals alles in den Fels gehauen haben. Vom Hauptgang führen unzählige Kammern und Gänge ab, welche auch steil nach oben und unten führen.
Wir verlassen den Tunnel und machen uns an den Abstieg, welcher wieder über einen sehr gut versicherten Weg führt. Dabei müssen noch mehrere Tunnel passiert werden, einer nur einen knappen Meter hoch. Dann geht es sogar noch über eine gut 10 Meter hohe Leiter hinab in den nächsten Tunnel und vorbei an etlichen weiteren Kammern gelangen wir dann an den Ausgang. Über einen netten Steig geht es weiter hinunter bis wir auf das Bivacco Arconi stoßen, einer kleinen Hütten, an der man überraschenderweise auch Einkehren kann.
Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auf den urigen Hütten schmeckt das Essen meistens am Besten, genau wie in diesem Fall.
Nach der Stärkung geht es dann vorbei an der Kapelle S. Giovanni hinunter ins Tal und dann leider wieder zurück nach Deutschland.

Fazit:
Eine überraschend interessante Tour. Diese kann durch eine Klettersteige,die dieses Gebiet durchziehen, beliebig erweitert werden, was wir in den nächsten Jahren bestimmt noch machen werden.



Tourengänger: Andy84, Diana


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»