Erdspalten, Geysire, Wasserfälle und Kraterseen

Jeder der schon einmal in Island gewesen ist, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit die bekannten Sehenswürdigkeiten des "Golden Circle" (Gullni hringurinn) aufgesucht. Da diese bei hikr.org erstaunlicherweise noch nicht gerade üppig dokumentiert sind, möchte ich einige Informationen dazu beitragen. Diese Standardsehenswürdigkeiten werden bekanntermaßen das gesamte Jahr als Bustouren angeboten. Wem das nicht liegt so wie uns, dem sei empfohlen das in Eigenregie mit einem Mietwagen zu machen. Das schafft man auch locker als Tagestour von Reykjavík aus. Zudem wenn man so wie wir zu einer exotischen Jahreszeit unterwegs ist, die Besucherintensität sich in Grenzen hält. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das außerhalb der Hochsaison leider nicht zu schaffen.

Erdspalten
Wir nähern uns von Reykjavík kommend her der beeindruckenden Grabenbruchzone in Þingvellir. Hier stößt die europäische und die amerikanische Kontinentalplatte aufeinander. Dieser Riß verläuft durch die gesamte Insel Island und ist hier sehr deutlich über viele Kilometer auszumachen. Man kann  stundenlang auf angelegten Wegen spazieren gehen und Nachhilfeunterricht in Geografie nehmen. Gleichzeitig bewegt man sich auch noch auf historischem Boden, auf dem als letztes großes Ereignis 1944 die Republik Island ausgerufen wurde.

Geysire
Weiter ging die Reise für uns zur nächsten Attraktion dem Geysirfeld im Geothermalgebiet Haukadalur. Hier sind die einzigen Geysire in Europa zu besichtigen. Man erlebt den Geysir Strokkur, der regelmäßig alle 7 bis 15 Minuten sich dem internationalem Publikum präsentiert. Wer sich die Zeit nimmt, kann hinter dem Geysirfeld einen Berg erklimmen und das gesamte Feld aus der Vogelperspektive geniessen. Der Namensgeber aller Geysire "Großer Geysir" behält seinen Aktivitätszeiten für sich und ist damit nur noch sehr sehr sporadisch zu erleben.

Wasserfälle
Jetzt geht es weiter in das Landesinnere bis zu einer großen Parkplatzanlage. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zur nächsten Attraktion dem Wasserfall Gullfoss. Nur dem Engagement einiger Isländer im frühen zwanzigsten Jahrhundert ist es zu verdanken, dass dieser nicht der Energieerzeugung zum Opfer gefallen ist. Dadurch können wir auch heute noch diese für uns unvorstellbare Wassermassen bestaunen.

Krater
Nach einiger Zeit Autofahren Richtung Küste wollen auch wir wieder einmal laufen und dafür bietet sich der unweit der Straße gelegene Krater Kerið an. Dieser Vulkankrater verfügt heute über eine Kratersee und läßt sich problemlos in 30 Minuten auf seinem Kraterrand umrunden. Von hier aus Richtung Süden ist es nicht mehr weit bis zur Ringstraße und damit könnte man in Kürze wieder die Haupstadt Islands erreichen.