Pico del Veleta (3394 m)

Was macht man, wenn die Familie in den Pfingstferien sich an der Costa del Sol dem Strand widmen möchte? Man klingt sich da einen halben Tag aus und sucht sich ein attraktives Bergziel.

Für mich kam als Ziel der Pico del Veleta in Betracht. Die Anfahrt ist auf Grund der sehr gut ausgebauten Straße in den Skiort Pradollano unkompliziert. Der angepeilte Gipfel ist verhältnismäßig einfach von Norden her zu besteigen und das Ganze ist noch innerhalb von 6h machbar.

Selbstverständlich besaß ich von diesem Gebiet keine brauchbare Karte und war damit auf passable Sichtverhältnisse angewiesen. Ich startete am Parkplatz (ca. 2500 m) etwas oberhalb von Pradollano. Anfangs lief ich auf der Straße entlang die die Sierra Nevada überquert. Da mir das aber zu langweilig wurde den Serpentinen zu folgen, schlug ich die gerade Linie Richtung Gipfel ein. Ab ca. 2700 m gab es dann auch eine geschlossen Schneedecke, die aber gut verfirnt und damit gut begehbar war. Am Pass unterhalb des Pico del Veleta, auf dem viel Schnee lag, ging es dann in Kammnähe Richtung Gipfel aufwärts durch Schotter- und Geröllfelder, die allerdings schon schneefrei waren. Am Gipfel angekommen empfing mich ein vom Mittelmeer herkommender scharfer Sturm, so daß die Gipfelrast kurz ausfiel. Leider reichte die Fernsicht auch nicht über die benachbarten Berge hinaus. Deshalb trat ich den Rückweg wieder in nahezu direkter Linie zum Parkplatz an. Zu bemerken ist auch, das der Berg zu dieser Jahreszeit alles andere als überlaufen ist.

Eine Besteigung dieses Berges sollte nur der machen, der sich nicht an den vielfältigen technischen Artefakten (Antennen, Skilifte, Kioske, Observatorien usw.) stört. Allerdings hat man die seltene Gelegenheit außerhalb des Sommers einen so hohen Gipfel ohne Schwierigkeiten zu besteigen. Für die Besteigung ist eine einfache Bergausrüstung völlig ausreichend und das selbst bei Schnee.