Ilmmünster, Wanderung durch die Wittelsbacher Wälder

Heute ist Sonntag, das erste Ferienwochenende in Bayern. Das heißt im Klartext – ja nicht die Autobahnen benutzen, vor allem nicht nach Süden in die Ausflugszentren. Rasch finde ich eine Alternative: Eine Fahrt auf der B13 nach Norden nach Ilmmünster. Die Anfahrt ist nicht weit, nur rund 50 km von Bruck. Die Landschaft ist dort leicht wellig bis hügelig, ideal für eine Trainingseinheit für höhere Berge in den Bayerischen Voralpen.
 
Ilmmünster gehörte zum im 8. Jahrhundert gegründeten Stift Ilmmünster. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete bis zur Aufhebung 1803 eine geschlossene Hofmark, deren Sitz das Stift war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Für Ilmmünsters Geschichte ist das auf eine frühmittelalterliche Gründung zurückgehende Chorherrenstift von sehr großer Bedeutung gewesen. Nach der Übertragung des Stiftes an das Kollegiatstift beim Dom in München (1494) war letzteres als Grundherrschaft der bestimmende Faktor in der Entwicklung des Ortes. Ein eindrucksvolles Denkmal dafür ist der heute noch die Gemeinde beherrschende Bau der Arsatius-Kirche mit dem charakteristischen Treppengiebel. Das Wappen stellt diese Leitlinien der Ortsgeschichte dar, indem es den heraldisch stilisierten Turm mit Treppengiebel mit dem Hinweis auf die Grundherrschaft des Stiftes (Krummstäbe) kombiniert. Die Farben Silber und Blau weisen außerdem darauf hin, dass schon seit dem 12. Jh. das Haus Wittelsbach als bayerische Landesherrschaft mit Ilmmünster in enger Verbindung stand. (Auszug aus Wikipedia)
 
Start für die heutige Wanderung ist der Sportpark am Rande von Ilmmünster (463 m) direkt an der B13. Zunächst gehe ich in östlicher Richtung über die B13 und unter der Hochgeschwindigkeitsstrecke der DB hindurch am Herrnrasterbach entlang. Nach knapp einen Kilometer reizt auf der rechten Seite, auf einem kleinen Buckel eine Kirche. Im direkten Anstieg erreiche ich rasch die Kirche, es ist die Wallfahrtskirche Herrenrast (480 m), die im Jahre 1599 erbaut wurde. Beinahe wäre die Kapelle in Vergessenheit geraten, bis die Familie Hipp (Hipp-Babynahrung) mit einer privaten Initiative die Wallfahrtskapelle renovierte. Die 3 Barockaltäre, die sich in der Kapelle befinden, sind nicht nur für Pilger sondern auch für Kunstinteressierte sehenswert. Die Gnadenfigur des Christus verlieh der Kapelle ihren Namen, da es den Sohn Gottes bei der Rast zeigt, wie er auf die Kreuzigung wartet.
 
Der Wanderweg führt jetzt in südöstlicher Richtung hoch durch einen Mischwald zu einer Wegkreuzung. Hier biege ich nach rechts (westlich) ab und in einem langgezogenen Gefälle geht es wieder über 80 Hm hinunter nach Reichertshausen (445 m), das ich nach 4 km erreiche. Ich schwenke hier nach links. Weiterhin geht es abwärts bis ich zu einem Wegweiser nach Ziegelhütte treffe. Ab hier zieht der Weg wieder hoch durch den Wald bis auf 510 m. Leicht rechts haltend und in schwachem Gefälle erreiche Ziegelhütte (488 m) nach 8 km. Hier lege ich meine erste kurze Rast ein.
Von hier in östlicher Richtung geht es wieder 40 Hm durch Felder hinunter. Ich kämpfe ich mit unzähligen Bremsen, die mich verfolgen. Nachdem ich mindestens 10 erschlagen habe, erwischten mich doch 4 Biester. Rasch finde ich am Wegrand die Blätter des Spitzwegerich. Die Blätter werden gequetscht und der Saft auf die Einstichstelle gerieben. Der Juckreiz lässt sofort nach und es gibt keine Schwellung der Haut (Altes Hausmittel).
Nach 1 km treffe ich auf einen Wegweiser der mich jetzt nordwärts führt hinauf nach Walterskirchen (505 m), das ich nach 11 km erreiche. Der Weiterweg führt zunächst ein Stück der Fahrstraße entlang nach Angerhöfe. Wieder leicht ansteigend geht’s bis an den Waldrand und dann wieder fallend hinunter. Über mehrere leichte Gegenanstiege treffe ich wieder die Wegabzweigung nach Reichtershausen. Jetzt geradeaus weiter ist mir zu kurz (nur noch 2 km zum Ziel). Also rechts (nach Osten)wieder hoch auf die Anhöhe und an einer Wegkreuzung nach Norden wieder runter. An der nächsten Wegkreuzung (nach 15 km auf 460 Hm) mache ich einen Fehler – ich verwechsle links und rechts – und so steige ich nach rechts hoch nach Letten (504 m). Hier lege ich meine 2 Rast ein und stelle meinen Fehler fest. Also wieder den Kilometer zurück und diesmal richtig (geradeaus) weiter. Wieder schwach ansteigend treffe ich nach einem knappen Kilometer erneut eine Wegekreuzung. Hier biege ich richtig nach rechts ab und im leichten bergauf – bergab geht es zurück Richtung Wallfahrtskirche Herrenrast. Diesmal bleibe ich unten und am Herrnrasterbach geht es zurück nach Ilmmünster.
 
Fazit:

•  Eine gemütliche Wanderung in hügeliger Landschaft.
• Zum Glück waren die Anstiege fast ausschließlich schattig im Wald.
• Im Freien brannte die Sonne ganz schön runter – es ist Sommer.

Wanderer:  Karl solo

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