Giglachseen, Kampsitze (2390m), Schiedeck (2339m) und viel mehr


Publiziert von Tef , 21. Juni 2012 um 19:24.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Schladminger Tauern
Tour Datum:16 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:aus dem Ennstal bei Schladming nach Rohrmoss. Parken an der Talstation Hochwurzen. Dort auch Haltestation des Tälerbusses
Kartennummer:Kompass Nr.31

Heute war einer dieser seltenen Tage mit dem unglaublich tollen Licht. Wählt man dann noch eine solch landschaftlich abwechslungsreiche Wanderung, wird daraus unweigerlich eine 5* Tour!
In der Region Schladming-Dachstein gibt es bereits ab einer Übernachtung die Sommercard. Mit dieser kann man Busse, Bahnen und Gondeln kostenlos benutzen, ein wirklich vorbildlicher Service für die Besucher.
Von Schladming aus starten drei mal am Tag die sogenannten Tälerbusse. Für richtig große Touren ist man zwar zu spät dran (der erste Bus erreicht den Ausgangspunkt je nach Tal so zwischen 09:00 und 09:45), aber es geht trotzdem einiges.
Die hier vorgestellte Route bietet folgendes: mit dem Tälerbus zur wunderschön gelegenen Ursprungalm (dort, wo der Heidi Film gedreht wurde), hoch zu den traumhaften Giglachseen, weiter auf einsamen Pfaden zur Kampspitze und von hier über den langen aussichtsreichen Rücken und fünf weiteren Gipfeln vor zur Bergstation Hochwurzen, wo man nach einem Genußhefe mit der Gondel hinabschwebt.
Zwischen Giglachseen und Hochfeld ist man meist ganz alleine unterwegs. Aber auch bei der Ursprungalm (1604m) ist es noch nicht allzu voll, als der Bus um kurz nach 9 Uhr uns Wanderer ausspuckt.
Noch schöner anzusehen wäre das Holzhütten Ensemble, wenn auch die Besitzer/Mieter ihre Karren vorne am Parkplatz stehen lassen würden und die paar Schritte zu Fuß gingen.
Auf breitem Weg geht es links an der Steirischen Kalkspitze leicht bergan zum Preuneggsattel. Geradewegs geht es zur Giglachseehütte und dann weiter zu den Kalkspitzen, schräg nach links steigt man hinab zu den wunderschön gelegenen Giglachseen.
Der etwas höher gelegene kleinere See ist noch teilweise eisbedeckt, der Untere Giglachsee (1921m) dagegen fast komplett frei. Zunächst wandert man links am Oberen See vorbei und es würde auch gerade zur Ignaz-Mattis Hütte (1986m) weitergehen, es lohnt sich jedoch ungemein, vorher den Unteren Giglachsee entgegen dem Uhrzeigersinn zu umrunden. Denn es bieten sich dabei unzählige Fotomotive und wunderbare Ausblicke. Der See ist mit über einen Kilometer länge recht groß und hat sogar einige kleine Inseln. Vom Ostende geht es auf der Nordseite wieder zurück und hinauf zur schön über dem See gelegenen Hütte.
Genau bei der Hütte beginnt der Steig 773, der bis vor zum Hochwurzen führt, aber bis zum Guschen alle Gipfel ausläßt. Man steigt zunächst durch die Südflanke aufwärts, dann wendet sich der Steig nach rechts und quert um ein markantes Felseck. Dahinter weitet sich die Landschaft und man geht, auch noch viel über Schnee, durch einige Mulden und Kare nach Norden, dabei blickt man sehr schön nach Nordosten bis zum Toten Gebirge.
Zuletzt steigt man eine weite Rinne empor und erreicht den sehr schön gelegenen Brettersee. Hier herrscht noch tiefster Winter. Der Pfad führt rechts am See vorbei und dahinter hinauf zum Rücken. Will man zur Kampspitze, verläßt man hier den Pfad nach links. Zahlreiche Steinmandl weisen den Weg, aber auch so ist der Aufstieg klar. Zunächst steigt man einen Schrofenhang hinauf, dann schnürt sich der Rücken zu einem Grat zusammen, über den man den Gipfel erreicht. Richtig schwer oder ausgesetzt ist es aber nirgends.
Vom Gipfel bietet sich ein phantastischer Blick in alle Richtungen, auch der Weiterweg bis zum noch weit entfernten Ziel ist gut einsehbar, obwohl es öfter rauf und runter gehen wird, als es den Anschein hat. Zunächst geht es auf gleichem Weg wieder zurück zum Pfad und dann auf diesem Weiter bergab in eine Senke.Dahinter steigt man wieder bergan. So geht es mehrmals und man nähert sich dem markanten Schiedeck (2339m).
Es fällt ein recht neuer Felssturz ins Auge, und bis zu dessen Füßen führt nun der Wanderweg, ehe er über den Sattel nach links in die Flanke führt. Eine alte Pfadspur führt direkt unterhalb des Felssturzes rechts vorbei und dann links hoch zum Grat. Jedoch sieht das Gelände sehr unzuverlässig aus, so daß ich dem Wanderweg kurz nach links in die Flanke folge und dann rechts den Schrofenhang hochsteige. Bald trifft man auf alte Pfadspuren, die einen zum Grat bringen. Auf diesem geht es dann leicht hinauf zum Gipfelkreuz mit tollem Rundumblick.
Nach der Pause geht es nach Norden am Grat weiter, was zunächst recht gut geht, später jedoch immer unübersichtlicher wird. Also folge ich einer Rippe, die schräg nach links hinab in den Hang zieht und mich wieder auf den Wanderweg bringt. Der bleibt zunächst noch auf der Westseite, wechselt später auf die landschaftlich sehr schöne Ostseite. Hier gilt es ein großes (und noch mehrere Meter dickes) Schneefeld zu überwinden. Jedoch sind nur die ersten Meter etwas steiler, dann kann man wieder beruhigt ausschreiten.
Schließlich gelangt man in eine Senke und aus dem zerklüfteten Felsgelände wird ein harmloser Grashang. Der Pfad umgeht auch den nächsten Gipfel, doch auch hier lohnt es sich, einfach am Rücken zu bleiben. So gelangt man zum nagelneuen Kreuz des Hochfeld (2198m). Die Gipfelbucheintragungen beschränken sich mehr auf den Winter. Der letzte Eintrag ist von Anfang Mai, da konnte man heuer bestimmt noch Skifahren. Über den Nordwestrücken steigt man abwärts, bis man bei einem großen Steinhaufen wieder auf den Weg trifft.
Und ab hier trifft man auf Wanderer, dieser Steinhaufen scheint irgendwie eine Art Umkehrpunkt zu sein. Der Wanderweg führt nach Norden weiter abwärts in eine senke und dann durch Latschengassen hinauf zum unscheinbaren Schneider (2001m). Dahinter schräg nach rechts abwärts in die Moosscharte und hinüber zum Kreuz des Guschen (1982m).
Der Dachstein ist nun schon deutlich näher gerückt, auch die Hochwurzenhütte, wo das Weißbier schon wartet, ist bereits zu erkennen, doch zuerst geht es wieder mal abwärts in den Latterfußsattel (1792m). Dabei taucht man kurz in schönen Lärchen- und Kiefernwald ein. Vom Sattel steigt man einer Wiesenschneise folgend geradwegs hoch zum weitläufigen und baumfreien Roßfeld (1919m).
Nach einer kurzen Rast auf einer der verstreut stehenden Bänke mit tollem Dachsteinblick folgt der nächste Abstieg. Der Weg hat nun Kinderwagenbreite und die Serpentinen sind etwas zu mild angelegt. Also wird abgekürzt, wo's geht, bis man im Hüttecksattel (1744m) landet.
Ein letzte Mal muß man nun noch hoch, bei einer Verzweigung wähle man den linken, weil schöneren Pfad zur Hochwurzenhütte.
Schön sitzt man auf der Terasse und überblickt nach Süden nochmal den ganzen Rücken von der Kampspitze bis hierher, ehe man mit der ständig fahrenden Gondel ins Tal entschwebt - dabei mit tollem Blick ins Ennstal und hinüber zum Dachstein

Tourengänger: Tef


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Kommentare (1)


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arniee78 hat gesagt: Schöner Bericht
Gesendet am 5. März 2014 um 11:45
Super Tour! War am Sonntag auf dem Sonntagskarzinken und vorgestern auf der Giglachalmspitze. Ein nahezu unbekanntes Skitourengebiet...:-)


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