Eisenerzer Reichenstein über Krumpenhals - Ohne Steigeisen geht da gar nichts!


Publiziert von mountainrescue , 2. Juni 2012 um 19:54. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum: 2 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-ST 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1727 m
Abstieg: 1374 m
Strecke:Hirnalm-Krumpensee-Krumphals-Reichhals-Reichensteinschutzhaus-Präbichl
Kartennummer:F&B WK Blatt 041; ÖK 50 Blatt 101

In der nächsten Zeit steht wieder einmal eine große Übung der Bergrettung Trofaiach "ins Haus" - sprich sie ist der Veranstalter der diesjährigen Sommergebietsübung des Bereichs Eisenerz-Leoben.

Jedes Jahr muss eine andere Ortsstelle des Gebietes, zu dem die Ortsstellen Trofaiach, Mautern, Vordernberg und Leoben gehören, jeweils im Winter sowie im Sommer eine große Übung ausrichten. Da bei solchen Übungen gleich einmal an die 40 - 60 Bergretter teilnehmen, muss so eine Übung sehr gut geplant und organisiert werden, damit auch alle Beteiligten entsprechend "beschäftigt" werden und aus solchen Übungen möglichst viel für den Ernstfall mit nach Hause nehmen können. Auch dienen diese Übungen dazu das Einsatzgebiet näher kennen zu lernen.


Heute war es wieder einmal soweit und unser Einsatzleiter hatte eine "Besichtigung" des Gebiets ausgeschrieben und gleichzeitig damit verbunden, eine Überschreitung des Eisenerzer Reichensteins. Soll heißen: Aufstieg von der Hirnalm zum Krumpensee, weiter über den Krumphals zum Reichhals und als Kumulationspunkt das Reichensteinschutzhaus. Der Abstieg erfolgte dann über den Reichenstein zurück zum Präbichl.

Wie bei solche Übungen meistens, herrschte "perfektes Einsatzwetter". Bereits beim Start, bei der Hirnalm, begann es leicht zu regnen und je höher wir in weiterer Folge kamen, desto stärker wurden Regen, Nebel und Wind. Der heurige Winter hatte zahlreiche Lawinen von den Bergrücken auf den Anstiegswegs "abgelassen" und die Lawinenkegel, die zu überschreiten waren, hatten ganz beachtliche Ausmaße angenommen.

Zügig ging es Richtung Krumpenalm bzw. Krumpensee. Kurz danach kamen schon die Steigeisen an die Schuhe, denn die Schneefelder, die nun im Anstieg zu überwinden waren, bedeckten fast den gesamten Weiterweg bis zum Reichhals. Es liegt wirklich noch sehr viel Schnee auf der Südseite des Eisenerzer Reichensteins.


Ausdrücklich möchte ich hier gleichzeitig noch davor warnen, diesen An- Abstieg ohne entsprechende Ausrüstung (Steigeisen), zumindest in den nächsten Wochen, zu begehen! 


Bereits im Vorjahr hatten wir 2 schwere Unfälle genau in diesem Gebiet, als BergsteigerInnen ohne Steigeisen versuchten über den Reichhals zum Krumphals abzusteigen, ausrutschten und sich bei den anschließenden Stürzen schwere Verletzungen zuzogen.

Gemütlich ging es den Berg hinauf

und kurz vor 12.00 Uhr standen wir schließlich bei dichtem Nebel, Regenschauern und stürmischem Wind vor dem gastlichen Reichensteinschutzhaus.

Dieses hat schon geöffnet und wir genossen die angenehme Wärme der Hütte. Das Pächterehepaar ist um seine Gäste sehr bemüht und wir genossen Reisfleisch mit Salat und als Dessert Buchteln mit Vanillesauce und das auf knapp 2200m Seehöhe. Neben uns waren nur noch 4 andere BergsteigerInnen im Schutzhaus, wovon wir 2 gleich davon überzeugen konnten nicht über den Reichhals abzusteigen, denn sie hatten keine entsprechende Ausrüstung mit. Es ist einfach zu verlockend. Der Anstieg vom Präbichl ist, bis auf kleine Stellen, durchgehend schneefrei, geht man jedoch Richtung Reichhals, steht man quasi "mitten" im Winter - so unglaublich das klingt!


Nach ausgiebiger Stärkung, war es an der Zeit aufzubrechen und Richtung Präbichl abzusteigen. Nun kam uns noch eine große Gruppe "bergbegeisterter" Ungarn entgegen, die trotz der unwirtlichen Bedingungen, den Anstieg auf den Reichenstein in Angriff genommen hatten.

Naja, gar so weit hatten sie es ja nicht mehr, denn wir trafen sie kurz unter dem Schutzhaus. Gemütlich ging es Richtung Präbichl talwärts und kurz nach 14.00 Uhr hatten wir unsere Tour erfolgreich beendet und für die Übung sämtliche in Frage kommende Unklarheiten abgeklärt!


Trackauswertung Twonav 2.5.9q mit CompeGPS 7.3.9b
Dauer: 6:36:35
Zeit in Bewegung: 4:43:59
Zeit im Stillstand: 1:52:36
Strecke: 12,90 km
Max. Höhendifferenz: 1197 m
Kum. Steigen: 1727 m
Ges. Abstieg: 1374 m

Mit.Geschw.Bew.: 2,6 km/h


Tourengänger: mountainrescue


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