Eisenerzer Reichenstein (2165m) - Massenansturm auf den Gipfel
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Den Reichenstein habe ich schon lange nicht mehr besucht – umso mehr ein Grund, ihn wieder einmal mit einem Besuch zu beehren. Leider hat sich wieder einmal erwiesen, dass er wirklich sein eigenes Klientel an Besuchern hat. Während das Wirtspaar auf dem Reichenstein ein ausgesprochen Nettes ist, sind die Besucher schon ein eigentümliches „Völkchen“. Es gibt keinen Berg, wo so eigenartige „BergsteigerInnen“ unterwegs sind wie am Reichenstein. Für mich gehört es einfach dazu, als wohl erzogener Mensch, zu grüßen. Am heutigen Tag bekam ich von zwei Drittel keine Antwort bzw. wurde angeschaut, als ob ich von einem anderen Planeten käme. Das wird mich aber nicht daran hindern, weiter jede/n BergsteigerIn zu grüßen.
Der Start erfolgte heute relativ spät, nämlich kurz vor 8.30 Uhr. Der Parkplatz war bereits wohlgefüllt und auf dem Weg zum Gipfel überholte ich zahlreiche BergsteigerInnen. Es hatte im unteren Bereich angenehm frische 10°. Ab dem Rösselhals wehte eine steife Brise über den Kamm, der sich bis in den Gipfelbereich hielt bzw. nach oben hin immer stärker wurde. Das erste Ziel des Tages war der Gipfel des Reichensteins, der nach 1,5 Stunden erreicht war.
Auch am Gipfel „wurlte“ es bereits und so schaute ich, dass ich nach einer kurzen Rast weiterkam. Der Weg führt vorbei an der Reichensteinhütte zum Reichhals, wo ich über den Krumphals zur Krumpalm absteigen wollte.
Ab dem Reichhals ließ der starke Wind nach, bzw. kamen wir in die Lee-Seite und die Temperaturen wurden sofort angenehm warm, daher wurde auch in die „Kurze“ gewechselt. Der Weg vom Reichhals zum Krumphals ist ziemlich ausgewaschen, rutschig und die Tritte sind ziemlich hoch. Bedächtig stieg ich den steilen Hang hinunter, Luca war ca. 50 Meter vor mir. In der Mitte, zwischen Reichhals und Krumphals, beobachtete ich ein großes Rudel Gämsen, die sich in den Wänden schräg ober mir befanden. Luca war ca. 30m vor mir, als plötzlich ein Schuss die Stille zerriss und kurz darauf eine große Gämse, sich oftmals überschlagend, aus der Wand in die darunterliegende Schotterrinne stürzte. (Was mich etwas irritiert hat, denn ich war im Abstieg begriffen und einige Wanderer im Aufstieg, sodass der Jäger quasi "zwischen" uns durch auf die Gämse geschossen hat - aber wahrscheinlich bin ich im Bezug auf Jagd und Jäger etwas "überempfindlich")
Über den Krumphals erfolgte der weitere Abstieg zur Krumpalm, die allerdings „rechts“ liegen gelassen wurde.
Der ca. zwei Kilometer lange Anstieg auf das Rottörl hat es dann immer in sich. Doch schon etwas müde Beine müssen nochmals 400 Höhenmeter in Aufstieg überwinden und die Sonne „heizt“ gnadenlos in die Flanke.
Aber schließlich war auch das gemeistert und es geht nur mehr bergab. Kurz vor dem Rottörl kam mir ein „Barfußgeher“ entgegen, der über den Grete-Klinger-Steig gekommen war. Auf meine respektvolle Frage, wie es seinen Füßen gehe, antworte er:“ Die Hornhaut wird schon etwas dünn!“ Für mich wäre das definitiv nix.
Nach etwas über 4,5 Stunden hatte ich meine heurige Reichensteinumrundung am Parkplatz beendet!
Fazit der Tour bei Erstellungsdatum: Der Eisenerzer Reichenstein ist ein schöner Aussichtsberg. Durch die zentrale Lage und die einfache Erreichbarkeit ist er ziemlich "überrannt". Bewegt man sich jedoch Richtung Reichhals ist man schon ziemlich allein unterwegs. Die Runde die ich gemacht habe hat zwei Knackpunkte: zunächst den Abstieg Richtung Krumpalm, wo der Weg ziemlich rutschig und die Absätze im Weg teilweise abenteuerlich hoch sind und dann noch den Gegenanstieg zum Rottörl, wo die Sonne gnadenlos "reinheizt".
Tourdaten (Twonav Aventura 2.8)
Gesamtzeit: 04:39
Zeit in Bewegung: 04:00
Zeit im Stillstand: 00:39
Strecke: 11,27 km
Maximale Höhendifferenz: 882 m
Aufstieg gesamt: 1440 m
Abstieg gesamt: 1432 m

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