Wellnasstour mit Salamanderparade - 5-"Gipfel"-Tour am Frankenweg


Publiziert von steinziege , 15. Mai 2012 um 16:37.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge
Tour Datum: 5 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1130 m
Strecke:55 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Regionalbahn nach Gräfenberg
Unterkunftmöglichkeiten:Schwarzer Adler (Hersbruck)
Kartennummer:Bayer. LVA Karte UK 50-18

Die Wettergötter hatten ja schon nix gutes verlauten lassen.

Aber ganz so schlimm wurde es dann doch nicht.

Samstag, 5. Mai

Wir trafen uns kurz nach 8:00 Uhr in Gräfenberg zu unserer ersten Etappe (Gräfenberg-Hersbruck). Von dort verläuft die Route über die Sollenberger Hochfläche nach Weißenohe und Dorfhaus, weiter durchs Lillachtal mit seinen spektakulären Sinterstufen (die Sumpfdotterblumen waren großteils schon hinüber, aber wir sahen einen Zaunkönig) zur Lillachquelle und von dort hinauf aufs Albplateau - immer noch mehr bei Sonne als unter Wolken. Warm war es ohnehin.

Am Flugplatz vorbei mit Tiefblicken den steilen Albtrauf hinunter nach Lillinghof ging es in südöstlicher Richtung über St. Martin (zu klein für ein Wirtshaus, hier hätten einige gern einen Einkehrschwung gehabt) über die Hügel auf den alten Rothenberg (505m) und hinunter nach Schnaittach (bemerkenswerter jüdischer Friedhof, ein Jüdisches Museum gibt es hier auch).

Vom östlichen Ortsrand führt ein hübscher Steig am Skilift entlang - um die Jahreszeit obstblütengesäumt - zum Rothenberg (555m) mit seiner immer wieder renovierten Festung aus dem späten 18. Jahrhundert ("Verfall auf die Dauer nicht aufzuhalten") hinab nach Siegersdorf, wo uns in einer langen Mauer Sau und Rindvieh anlachten - als Skulptur im Putz.

Damit waren wir längst im Gebiet "meiner Haushügel", hinauf auf den nächsten: Glatzenstein (572m) zur Abwechslung mal von Norden ("Felslabyrinth"), und tatsächlich gönnte Petrus uns die Felsbastion noch (fast) ungeduscht. Aber die ersten Schauer waren doch schon aufgezogen und wechselten mit trockenen, teilweise sogar sonnigen Phasen. Nur der Boden wurde immer nasser, und gegen Ende des Tages stellenweise zur Schlammschlacht.

Vom Glatzenstein sehr hübsch immer an der westlichen Hangkante entlang südwärts auf den Großen Hansgörgl (602m), wo wir sonnige Gipfelfreuden genießen durften  - überhaupt verliefen an diesem Tag über 60% der Route auf wunderschönen Naturwegen, nur ein kleiner Teil (in den ersten Stunden) auf Wirtschaftswegen oder Sträßchen.
Mittlerweile waren auch die ersten Feuersalamander aufgetaucht (nasses Wetter hat seine Vorteile!), sechs wollten es werden, der letzte war der größte und schönste.

Jetzt regnete es sich aber doch ein (auf Touren, wo man die Hände eher nicht braucht, habe ich immer einen kleinen Schirm dabei, der hier sehr gute Dienste tat). Der Frankenweg schlägt jetzt einen Haken nach Norden, am Kleinen Hansgörgl vorbei, und wendet sich dann wieder nach Südosten, um bei Hagenmühle ins Sittenbachtal zu münden. Von dort langer Stadthatsch bis ins Zentrum - 32 km (und 760 Höhenmeter) waren es heute gewesen, die Füße müde und das Quartier sehr willkommen. Bis Hersbruck ist der Weg übrigens erstklassig markiert, fast zuviel des Guten. Die Zeitangaben auf den zahlreichen Übersichtstafeln kann man allerdings in der Pfeife rauchen...

Zwei Unermüdliche legten noch fast eine halbe Stunde dazu in die Therme, wo sie sich besonders gut von den Strapazen zu erholen gedachten, während wir anderen uns gleich bei Bier (leider nur Hersbrucker, es gibt besseres) und fränkischen Köstlichkeiten (was dem einen sein Spargel, ist der anderen ihr Saibling und dem dritten sein Hirsch) niederließen. Den süßen Zahn hatten übrigens nicht die Frauen, sondern die Männer, und brachten noch Nachtische wahrhaft fränkischen Formats unter.

Sonntag, 6.Mai

Am Sonntagmorgen war es noch fast trocken, regnete sich aber bald ein.
Naja, die Stiefel waren eh noch nass...
Der Frankenweg leitet jetzt erst an Mühlen (und Kunst...) vorbei und dann über die Westhänge des Reschenberges (hier schlägt der Weg solche Haken, dass man fast ins Schleudern kommt) nach Engelthal (nein danke, wir bedürfen keiner psychiatrischen Behandlung und ließen die Bezirksklinik folglich links liegen).

Dann wieder in etlichen (matschigen) Kurven auf den Buchenberg (ca. 540m) , von wo man von einer Plattform aus das Naturdenkmal einer Steinernen Rinne bewundern kann, weiter südwärts bis nach Klingenhof (wunderschöner lichter Wald, noch schönere Baum-Solitäre). Mittlerweile hatte der Regen prognosegemäß aufgehört, es gab sogar vereinzelte Sonnenstrahlen. 

Dann übers freie Feld der Altdorfer Hochebene, wo man im Winter langläuft, wenn die Wettergötter mal Schnee spendieren, dann immer im Waldrand nach Hegnenberg  und von dort hinunter nach Altdorf.

Heute keine Salamander... aber eine nette Kröte. Und 23 Wander-km mit 390 Höhenmetern.

Mit der Bahn zurück nach Nürnberg bzw. Erlangen.

Dem Organisator ein herzliches Dankeschön für den genussreichen Wandermarathon!

Tourengänger: steinziege


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