Welch ein Glück, dass ich das Ostschweizer Panorama kenne: Im heurigen Winter war es mir bisher vergönnt, viel weiter zu blicken als bis zum nächsten Hügelzug. Da freut man sich natürlich, wenn man sich darüber nicht zu ärgern braucht. Und wirklich reizend sind bekanntlich ohnehin nur die verhüllten Stellen.
Der Amdener Stock verspricht einsames Skiwandern und zudem eine rassige Skiabfahrt über den steilen Gipfelhang: Weshalb hier niemand hochsteigen will, entzieht sich meiner Kenntnis. Während die Tour über die sanften Hänge Amdens bis in den Wald hinein mehr den gemütlichen Skiwanderer ansprechen, bleibt der 350m-Gipfelhang dem sportlicheren Skifahrer vorbehalten. Einigermassen günstige Lawinenverhältnisse sind allerdings Voraussetzung. Die Tour bewegt sich hart an der Grenze zu einer ausgedehnten Wildschutzzone, man möge sich also nicht verhauen in der Wahl der Route.
Aufstieg: Amden mainstation. Über Fallen bis kurz unterhalb Teuffenboden, ab da den Wanderwegmarkierungen entlang in den Wald hinein bis Pkt. 1354 und weiter nordwärts, bis man unter der Westflanke des Stocks steht. Ich wähle den Aufstieg direkt über die Westflanke, was bei eisigen bzw. sehr harten Verhältnissen vermutlich etwas abenteuerlich werden kann. Im unteren Teil ist die Flanke anhaltend gut 35° steil, an einer kurzen Stelle messe ich 40°. Das obere Drittel des Gipfelhangs ist dann bedeutend flacher. Alternativ und vermutlich einfacher kann ab Pkt. 1354 Furgglen (1495m) angesteuert werden, wobei man auf ca. 1480m in die Flanke hinein quert. Mehr dazu siehe unter http://www.hikr.org/tour/post10581.html.
Abfahrt: Über die Aufstiegsroute. Herrlicher, ungebunderer Pulver auf tragender Unterlage. Dazu jungfräulichstes, unverspurtes Gelände: Das ist beinahe zuviel des Glücks, unbeschreiblich. Zum Glück war immerhin das Wetter schlecht. Die Abfahrt über Fallen nach Amden zieht sich etwas hin, besser ist wohl die Traverse hinüber zum Strichboden mit direkterer Abfahrt entlang des Sessellifts. Oder aber man traversiert von Pkt. 1354 Richtung Hüttlisboden, um über die Route vom Gulmen nach Amden abzufahren.
Tour im Alleingang
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