Talelespitze


Publiziert von maxl , 8. November 2011 um 14:30. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 6 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Letzter Parkplatz vor der Mautstelle im Rißtal
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Dank eines guten Tipps von ADI wählten Stefan und ich für den Sonntag die kleine, schöne Talelespitze aus. Sie wird nicht besonders häufig bestiegen (außer natürlich von der Traudl Maurer:-)), ist aber verhältnismäßig leicht zu erreichen und bietet gewaltige Nahblicke. Der Berg liegt im Kamm, der beginnend mit den Stuhlköpfen vom Rißtal aus einen weiten Bogen beschreibt und schließlich in der Östlichen Karwendelspitze mündet.

Wir starten ganz gemütlich mit unseren tollen Rädern um 10 am letzten Parkplatz vor Beginn der Mautstraße. Diese hat schon geschlossen, was viele Wanderer jedoch nicht davon abhält, trotzdem ihre Zeit in dieser schönen Umgebung zu verbringen. Wir schlängeln uns also am Rißbach zwischen den Ausflüglern durch und biegen schließlich nach rechts in das Johannestal ein. Dort zunächst steil und ruppig hinauf (für Profi-Biker wie uns bedeutet das freilich schieben), bis man bald schöne Blicke in die Schlucht des Johannesbaches genießen kann. Eine Stelle ist sauber erodiert, hier hats sogar die Betonmauer einige Dutzend Meter nach unten gehauen. Bald trifft der Weg auf einen breiten Fahrweg, an der Kreuzung einige Meter bergab, bis es dann bei durchschnittlich recht gemütlicher Steigung weiter ins Tal geht. Hier können wird sogar gelegentlich fahren:-).

Als Einstieg der Tour wählen wir die Stelle, wo links zwei kleine Forsthütten stehen (Schwarzlacken-Hütten), noch vor den ersten Kehren des Fahrwegs zum Ahornboden. Man könnte auch noch ein Stück weiter fahren, aber unsere Variante erwies sich im Nachhinein als recht praktisch, wegen der günstigen Abfahrmöglichkeit durch den Schotter nämlich. Wir deponieren also eine Stunde nach dem Start unsere Räder an möglichst gut einsehbarer Stelle neben dem Forstweg, in der Hoffnung, dass sie jemand klaut, und steigen ein paar Meter steil nach rechts zum Wanderweg hinauf, der parallel zum Fahrweg verläuft. Diesen überqueren und an geeigneter Stelle weiter westwärts hinauf, am besten direkt auf die markante Felswand zu, bei der die Filzwand nach Osten ausläuft. Dort trifft man wieder auf alte Steigspuren, die wohl früher zu einer Almhütte führten. Wir verfolgen die Spuren und schlängeln uns auf diesen bequem durch Latschen und über sanfte Wiesen in die weite Mulde unter der Talelespitze, südseitig immer von der steilen Filzwand begrenzt. In dieser muss es vor kurzem einen massiven Felssturz gegeben haben!

Dort, wo die Latschen aufhören, verlieren sich auch die Steigspuren. Das Gelände ist aber äußerst übersichtlich, auch das Gipfelziel rückt langsam ins Blickfeld. Wir steigen die Mulde weiter bergan, halten uns irgendwann dann an ihre rechte Begrenzung, um über steile Grasschrofen den Gratpunkt etwas westlich von der Talelespitze zu erreichen. Dieser Abschnitt zieht sich etwas, dafür ist es oben dann nicht mehr weit. Auf dem Grat ein paar Meter leicht aufwärts, bis man zu einer schmalen, plattigen Stelle kommt. Diese quert man entweder auf der Südseite (I, eine Sicherungsmöglichkeit), oder turnt gar über die scharfe Schneide, bis man wieder in ein paar Grasschrofen gelangt, die zum schönen Gifpelchen mit Kreuz und Buch führen. Recht gemütliche 2 1/2 Stunden nach dem Radldepot (incl. Pausen) sind wir am Gipfel, als Schwierigkeit würde ich die Grasschrofen mit T4-, die kurze Stelle am Grat mit T4+,I angeben.

Der Abstieg geht nun recht flott. Wir gehen zunächst an den tiefsten Gratpunkt auf derselben Route zurück, queren dann aber noch etwas weiter, um das Geröllfeld zu erreichen. Dort lässt es sich wunderbar abfahren, so dass viele Höhenmeter knieschonend und schnell überwunden werden können. Ein Stücklein muss man dann auf dem alten Pfad noch normal absteigen, das letze Stück des Abstiegs lässt sich dann wieder ganz gut abfahren. Verfolgt man den Steig weiter, so landet man ein gutes Stück oberhalb unseres Radldepots, die Geröllfelder kürzen die Strecke also erheblich ab. Die Rückfahrt mit den Radln ist dann nur noch schön, viel netter als die Auffahrt, und nach insg. 6h sind wir wieder am Auto.

Eine kleine, nette Tour, ideal für die Übergangszeiten. Bemerkenswert außerdem, dass das einer der ganz wenigen Tage gewesen sein dürfte, an denen die Talelespitze Besuch von 2 Partien erhalten hat. Als wir nämlich im Aufstieg waren, kam uns doch tatsächlich noch jemand entgegen. Trotzdem begegneten wir auf der Tour doch erheblich mehr Gamsen als Menschen, immerhin.....

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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Kommentare (4)


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algi hat gesagt:
Gesendet am 8. November 2011 um 15:38
Schöne Tour,

habs heuer mal im Abstieg gemacht, und kann mir sehr gut ausmalen wie mühsam der Abschnitt rechts der großen Geröllfelder im Aufstieg ist.

Viele Grüsse
Albert

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. November 2011 um 15:46
es geht sogar einigermaßen (bis auf die Disteln, in die man permanent langt:-)).... zumindest mit Sicherheit deutlich weniger mühsam, als sich so ein Geröllfeld hochzukämpfen....
Von woher bist Du dann gekommen??
Gruß, Maxl

algi hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. November 2011 um 17:01
Nach der Stuhlkopfüberschreitung hab ich noch den Nordgrat der Talele drangehängt.

Auch eine interessante Tour, den Nordgrat würde ich jedoch nur bei trockenen Verhältnissen empfehlen, denn einen Sturz sollte man in diesem Gelände tunlichst vermeiden.

Gruss Albert.

ADI hat gesagt:
Gesendet am 8. November 2011 um 18:38
Guad' hoabt's es gmacht Buam!

VLG, ADI


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