Schafloch und Sigriswiler Rothorn


Publiziert von Zaza , 6. November 2011 um 17:28.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 6 November 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1350 m
Kartennummer:1208

Sigriswil, Heimat des "schönen Adrian", ist einen Besuch wert. Denn auch wenn man nicht zum "Richard Gere des Berner Oberlandes" wallfahren mag (weil man z.B. kein echter Schweizer ist), findet man in den Bergen der Gemeinde ein schönes Tummelfeld. Zu den Attraktionen gehört da das Schafloch, über das im Baedeker von 1893 zu lesen ist: "eine grossartige, 206 m lange Eishöhle, vom Hinteren Bergli in 3/4 Std auf schmalem Pfad zu erreichen (Führer, Eisaxt und Fackeln unentbehrlich)".

In der Zeit des Zweiten Weltkrieges ging diese eisige Pracht leider zu Ende. Als sich die Schweiz von Deutschland bedroht fühlte (historisch verbürgt, bitte keine Rassismusvorwürfe) richtete die Armee im Kerngebiet der Alpen das "Reduit" als Rückzugsgebiet ein. Im Zuge dieser Arbeiten wurde aus dem Schafloch ein durchgehender Stollen gesprengt, der aus dem Justistal mit einer Seilbahn erschlossen wurde. Dadurch schmolz das Eis in Kürze dahin. Viele Infos und historische Fotos zum Schafloch sind in der schönen Monografie von Paul Am Acher im Jahrbuch vom Thuner- und Brienzersee (1994) zu finden.

Wir starten also in Merligen und steigen via Homad zur Grönhütte. Es lohnt sich, stets auf der orografisch linken Seite des Baches zu bleiben (also nicht immer dem Wanderweg zu folgen), denn so erhält man schöne Einblicke zu diversen kleinen Wasserfällen. Von Püfel steigen wir steil auf (kurze Leitern) zum Eingang des Schafloches, welches wir durchqueren (Stirnlampe nötig). Danach rauf zu P. 1921, über den oberen Rothornzug zur Normalroute aufs Rothorn, das mit minimer Kraxelei zu erreichen ist und an diesem höchst milden Novembertag rege besucht wird. Man könnte auch direkt über die Kante von P. 1921 zum Westgipfel des Rothorns steigen (ca. T4+) oder über einen sehr steilen Hang direkt von Vorder Schafläger in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln (mutmasslich T6, Ref. 1044 b im Brandt-Führer).

Wegen des Windes machen wir etwas weiter unten Mittagspause, bevor wir zum Unterbergli gehen, wo ich noch einen kurzen Abstecher zur Spitze Flue mache (nette kurze Kraxelei, II). Danach auf dem Normalweg runter nach Wilerallmi und Sigriswil.


Tourengänger: Zaza, stretta


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