Grossgander Stock (2311m) und Ruchälplistock-Versuch


Publiziert von أجنبي , 19. Oktober 2011 um 23:22.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:16 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1060 m
Abstieg: 1060 m
Strecke:Arnisee – Grüenwald – Riedboden – Sunniggrätli Hütte – Sunnig Grat – P. 2038 – Grossgander Stock – Ruchälplistock bis kurz vor dem Gipfel – Grossgander Stock – P. 2038 – P. 2045 – Sunniggrätli Hütte – Riedboden – Grüenwald - Arnisee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Intschi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV ab Intschi
Kartennummer:LK 1:25.000: 1192 Schächental, 1212 Amsteg

Dem Nebel zu entfliehen ist kein Kunststück, wenn man in der Zentralschweiz wohnt... einfach ab in die Höhe! Da wir uns nicht so sicher waren, was aufgrund der Schneeverhältnisse tatsächlich machbar sein würde, war ein Gipfel mit guter Aussicht und Option auf eine Erweiterung der Tour gefragt. Nomen est omen, also wurde der Sunnig Grat anvisiert. Auch der benachbarte Grossgander Stock oberhalb des Arnisees erfüllte unsere Kriterien.

Von Intschi fuhren wir mit der Seilbahn hoch zum Arnisee. Auf der linken Seeseite ging's zur Feuerstelle, nach welcher der Wanderweg zur Sunniggrätli Hütte abzweigt. Mit den ersten Sonnenstrahlen im Nacken stiegen wir den Grüenwald empor, passierten zwei halbgefrorene Seelein und kamen bald bei der Sunniggrätli Hütte vorbei. Diese liessen wir links liegen und begaben uns hoch zum Sunnig Grat, wo wir uns eine Pause gönnten, die warme Herbstsonne einsogen und die herrliche Aussicht genossen. Für den Aufstieg hatten wir 1h 30min benötigt.

Nach der Rast zogen wir – meist im Schnee – über den Sunnig Grat zu P. 2038, wo sich der Weg teilt. Nach links geht's via Höhenweg zur Leutschachhütte, nach rechts zum Ruchälplistock. Teils etwas mühsam stiegen wir zum Grossgander Stock hoch. Da wir etwas überrascht von den guten Verhältnissen am Ruchälplistock waren, latschten wir gleich über den Grat weiter zum Einstieg. Die Stöcke wurden deponiert und die Hände definitiv aus den Hosentaschen genommen, denn diese wurden nun ausgiebig gebraucht: Kraxeln war angesagt. Den gut sichtbaren blau-weissen Markierungen entlang ging's auf der Südseite des Grates steil in die Höhe. Etwas tückisch waren ein paar Restschneefelder in den Couloirs, insbesondere an jener Stelle, wo ein langes Seil montiert ist. Wie immer war unsere Devise: Nur so weit gehen, wie wir auch noch problemlos umkehren können. Bei einem Felsturm auf etwas mehr als 2400 m.ü.M. war dann Schluss, denn es wartete ein weiteres Schneefeld, bevor es zum finalen Gipfelaufschwung ging. Wir fackelten nicht lange und beschlossen den Abstieg. Zeit hatten wir genug, womit wir diesen auch gemächlich angehen konnten, denn Vorsicht war allemal geboten.

Zurück auf dem Grossgander Stock dann ein Highlight: Eine Gemse hatte sich zum Gipfel-Steimandli gesellt und bemerkte unser Kommen nicht. Der Wind wehte von der anderen Seite und wir hatten den Verdacht, die Augen des armen Tieres hätten auch schon bessere Tage gesehen (bzw. die Tage auch schon besser gesehen). Als es uns nach einer mehrminütigen Fotosession schliesslich zur Kenntnis nahm und langsamen Schrittes fliehen wollte, bestätigte der unsichere, zögerliche Gang der Gemse unseren Verdacht. Ich bin ja kein Tierarzt oder Wildhüter, aber Gamsblindheit stelle ich mir ziemlich genau so vor. Um die Gemse nicht unnötig zu stressen und deren Absturz zu provozieren, zogen wir uns etwas zurück und frönten dem wunderbaren Wetter. Nach einer ausgedehnten Rast stiegen wir über den Normalweg zum Arnisee ab und fuhren mit der Seilbahn zu Tal. Der Ruchälplistock ist für nächsten Sommer definitiv vorgemerkt...


Tourengänger: أجنبي


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