Von Bellinzona auf den Sasso Guidá 1713 m - bei Sonnenschein hoch über der Tessiner Hauptstadt


Publiziert von Ivo66 , 8. Oktober 2011 um 21:14.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 8 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Portola-San Jorio   CH-TI 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 1480 m
Strecke:Bellinzona - Artore - Monti di Artore - Motto della Croce - Arbinetto - Sasso Guidá - Piano Dolce - Monti di Paudo - Paudo - Giubiasco
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Bellinzona
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Giubiasco
Kartennummer:1:25'000 Bellinzona / Passo di San Jorio

Die Wetteraussichten auf der Alpennordseite liessen keine andere Wahl, als wieder mal eine ÖV-Tour südseits des Gotthards zu unternehmen. Als glücklicher Besitzer eines GA's erhält man einmal pro Jahr die Gelegenheit, eine Person zum Spottpreis von CHF 30.-- einen Tag lang auf dem SBB-Netz mitreisen zu lassen. Die Wahl fiel natürlich auf Lena und was die Region betrifft, auf Bellinzona.

Die Durchfahrt durch den Gotthardtunnel verschliefen wir beide und als ich plötzlich die legendäre Eishalle des HC Ambri-Piotta durch das Zugfenster erblickte, stellte ich mit etwas Entsetzen fest, dass es immer noch regnete. Als wir bereits in Erwägung zogen, noch etwas weiter südlich zu fahren, erblickten wir über Bellinzona das hellblaue Wetterfenster des Nordföhns. Also entstiegen wir doch in der Tessiner Hauptstadt dem Zug, wo uns der steife Nordwind bereits auf dem Bahnsteig durch Mark und Beine fuhr. Je weiter wir aufstiegen, desto freundlicher gestalteten sich die Verhältnisse. Dies nicht war nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass die Tour zu einem grossen Teil durch Wald verläuft.

Wir verbrachten den ganzen Tagen sozusagen auf der Wettergrenze zwischen Norden und Süden. Hin und wieder verirrte sich sogar die eine oder andere Schneeflocke unter dem allerdings meist hellblauen Himmel vom Misox ins Bellinzonese hinüber. Die Luft war kalt, der Wind hielt sich aber in Grenzen und war erstaunlicherweise im Talboden um einiges stärker als in den Höhen.

Trotz des vielen Waldes darf diese Tour als abwechslungsreich bezeichnet werden, denn einerseits durchwandert man alle erdenklichen Waldarten, von Kastanien über Birken, Buchen- und Nadelwälder und andererseits lassen immer wieder Lichtungen den Blick frei für atemberaubende Tief- und Weitblicke. Halt so wie man es sich im Tessin gewöhnt ist. Die vielen Nüsse und Kastanien fallen einen fast in den Mund und die dschungelähnlichen Waldteile sind immer wieder faszinierend. 

Die Wanderwege um Bellinzona sind in einem hervorragenden Zustand und bestens markiert und ausgeschildert. Dennoch werden sie offenbar kaum begangen - die Einwohner von Bellinzona scheinen gar nicht zu wissen, in was für einer wunderbaren Gegend sie wohnen.

Natürlich nutzten wir heute einen der wenigen Vorzüge des ÖV-Reisens aus und wählten spontan während der Wanderung ein anderes Ziel als den Ausgangspunkt, nämlich Giubiasco. Dabei taten wir etwas, was man im Tessin eigentlich tunlichst unterlassen sollte: Wir wählten einen Abstieg, den wir nicht kannten bzw. über den wir keine Informationen hatten. Die ziemlich neuen Wegweiser ermutigten uns dazu und tatsächlich war auch der Abstieg nach Giubiasco bestens markiert.

Bei der Rückreise mit der Bahn ging nach dem Austritt aus dem Gotthardtunnel ein regelrechtes Raunen durch den Wagen, als die Reisenden die verschneite Landschaft bei Göschenen erblickten.

Routenbeschreibung:

Die Wege sind wirklich bestens unterhalten und ausgeschildert bzw. markiert. Es ergeben sich nirgendwo Wegfindungsschwierigkeiten.

Bellinzona - Motto della Croce (T2)

In Bellinzona direkt am Bahnhof über die Überführung, wo gleich der Weg zum Motto della Croce ausgeschildert ist. Durch schöne Wälder geht es auf guten Wegen hinauf zum wunderschönen Aussichtspunkt.

Motto della Croce - Sasso Guidá (T2)

Man folgt dem Bergwanderweg Richtung Cap. Gesero bzw. Motto d'Arbino. Später taucht die Bezeichnung "Sasso Guidá" ebenfalls in den Wegweisern auf.

Sasso Guidá - Giubiasco (T2)

Zunächst geht man auf gleichem Weg zurück und folgt den Wegweisern Richtung Giubiasco. Kurz nach den verstreuten Häusern bei Piano Dolce zweigt der Weg einmal scharf nach links ab (Markierung am Boden, aber kein Wegweiser dort). In der Folge steigt man hinunter zum hübschen Dorf Paudo, das theoretisch über eine Postautoverbindung verfügt. Da die Kurse an den Wochenenden nur dreimal täglich fahren, kann man dies vergessen.

Der Schlussabstieg nach Giubiasco erfolgt mehr und mehr durch Wohngebiet mit hübschen Villen und Häusern.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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