Via Classica auf der Fleischbank


Publiziert von Martina , 7. September 2011 um 22:55.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum: 3 September 2011
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mautstraße auf die Griesneralm
Unterkunftmöglichkeiten:Stripsenjochhaus oder Gasthof Griesneralm

Schon lange wollten wir wiedermal in den Kaiser und dieses WE hat alles gepasst. Angesichts der guten Wetterprognose war das Stripsenjochhaus ausgebucht und so bezogen wir Quartier im Gasthof auf der Griesneralm.

Die Via Classica ist eine von den wenigen gut abgesicherten Touren im Kaiser und daher der Andrang immer recht groß. Aus diesem Grund sind wir schon gegen 6.30 vom Parkplatz gestartet. Man folgt zunächst dem markieren Wanderweg Richtung Stripsenjochhaus, vor der Steilstufe wendet man sich nach links in den Kessel unterhalb des Wildangers. Nach ca. 1h sind wir am Einstieg - dieser befindet sich am linken Wandteil der Schlucht, der erste BH ist bereits von unten sichtbar. Bald haben sich auch andere Aspiranten am Einstieg eingefunden, unter ihnen 2 nette Salzburger mit denen wir dann den ganzen Tag verbringen werden.

Die Route beginnt zunächst in mäßiger Kletterei und zieht bald rechtshaltend zu einem Kamin. Die Kletterei ist teils wasserzerfressen und fest, aber es gibt auch einige suspekte Schuppen und wackelige Blöcke. Die Steinschlaggefahr ist ziemlich groß. Das Highlight sind sicherlich die Seillängen in den großen Kaminen im Mittelteil - besonders dort kann man event. Steinschlag eigentlich nicht ausweichen. Die Schlüsselstelle und überhaupt die Bewertung der Kletterei sind relativ hart, die Hakenabstände größer. Nach den Kamin-SL geht es über 60m Gehgelände zum letzten 2-SL langen Wandteil. Dort sollten in der folgenden SL in einem Riss 2 Haken stecken, wir dürften jedoch eine Variante geklettert sein, da wir sie nicht gefunden haben. Nach diesen 2 SL gelangt man auf schrofiges Wiesenegelände. Von dort folgt man dem Nordgrat zum Gipfel - diese Route ist rot markiert. Zunächst Gehgelände, dann schrofiger und leichte Kletterei. Zum Schluß vor dem Gipfel wird es dann steiler - Sicherung an vereinzelten Bergrettungs-BH möglich. Ein kleiner Spreizschritt ist auch zu bewältigen.

Am Gipfel gibt es herrliches Panorama auf Totenkirchel, Predigtstuhl und Co. Vom Gipfel geht es einige Meter abwärts zu Abseilhaken - dort 2x 25-30m abseilen oder abklettern. Bei uns ist das Seil hängengeblieben - ein netter Tiroler hat es dann befreit. Danach Steigspuren folgen und kurz wieder aufsteigen - deutliche Spuren und roter Pfeil. Den Markierungen folgend schrofig abklettern zu weiteren Abseilstand - dort 2x 25-30m abseilen - besser auf 2x denn bei uns blieb wieder das Seil hängen....
Von dort mit 60m Seil 2x abseilen bis in die Steinerne Rinne.

Der weitere Abstieg folgt dem markierten Weg durch die Steinerne Rinne. Das Ambiente ist imposant, man wandert vorbei an Fleischbank Ostwand und kann über diese glatten Wandfluchten nur staunen. Der Weg hinab ist sehr steil - tlw drahtseilversichert.


Insgesamt eine schöne Route und ein tolles Bergerlebnis. Das gesamte Unternehmen ist relativ lang, die Route ist nicht so einfach zu klettern, dann noch ca. 1h langer Anstieg zum Gipfel und der lange Abstieg kosten doch Zeit.

Tourengänger: Martina


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