Galenstock (3586m)


Publiziert von أجنبي , 27. Juni 2011 um 20:54.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:26 Juni 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 1320 m
Strecke:Belvédère – Eisgrotte – Rhonegletscher – Galengletscher – Galengrat – Galenstock – Galengrat – Galensattel – Galengletscher – Rhonegletscher – Eisgrotte - Belvédère
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Belvedérè
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Belvedérè
Kartennummer:LK 1:25.000: 1231 Urseren

Seit Wochen hatten wir auf diesen Tag gewartet. Nun endlich das ersehnte Traumwetter! Als passionierte Schönwetter-Bergsteiger wollten wir nämlich nur bei solch perfekten Bedingungen auf den Galenstock.

Um fünf Uhr früh starteten wir beim Hotel Belvédère unterhalb des Furkapasses. Fuchs und Hase hatten uns bereits begrüsst, doch nun erwarteten uns Steinböcke. Und davon eine ganze Herde. Kurz nach der Eisgrotte seilten wir uns an und trotteten vom Sonnenaufgang begleitet den Rhonegletscher hoch. Es herrschten beste Bedingungen: Gletscher aper, Temperatur angenehm, Sicht grandios.

Auf 2600m Höhe, kurz nachdem unser Tagesziel zum Vorschein gekommen war, zweigten wir ab. Wir befreiten uns von Seil und Steigeisen und stiegen auf der rechten Seite des rauschenden Baches, welcher vom Galengletscher runterkommt, über die Felsen hoch. Am Ende des Aufstiegs, wo das Terrain flacher wurde, querten wir ein Schneefeld und landeten auf den Ausläufern des Galengletschers.

Bald zogen wir wieder Steigeisen an und liefen Richtung Galensattel über den Gletscher – oder das was davon übrig war. Bei der Routenplanung erschien uns die u.a. hier erwähnte steile Abkürzung auf den Galengrat noch abwegig, doch als wir den Spass vor uns sahen und darin auch noch Spuren erblickten, entschieden wir uns um. Dank der bereits vorhandenen Abstiegsspuren kamen wir im steilen Gelände schnell voran. Unsere Vorgänger stiegen leider nicht von ganz oben in den Gletscher ein, sondern erst so etwa auf einer Höhe von 3200m. Da wir nicht über den Felsen auf den Grat aufsteigen wollten, stiegen wir auf dem Gletscher weiter hoch.

Im Ausstieg auf den Galengletscher dann endlich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Bald wurde das Gelände flacher und wir erblickten Gipfeleisfeld und Gipfelgrat. Unsere Freude steigerte sich darob noch ein wenig, denn bislang war alles Bestens gelaufen und der Gipfel war zum Greifen nah. In der Folge erhielt unsere Stimmung allerdings einen ziemlichen Dämpfer...

Am Himmel tauchte ein Helikopter auf, der im Tiefflug das Gelände absuchte. Nach einigen Minuten spuckte er zwei Rettungssanitäter aus, welche einen tags zuvor abgestürzten und verstorbenen italienischen Bergsteiger bargen. Im steilen Gipfeleisfeld waren Absturzstelle und -spuren noch deutlich sichtbar. Die Gipfelfreude kehrte ein wenig zurück, als wir auf dem flacheren Gipfelgrat ankamen und die letzten paar Meter entlang der Wächte zum Gipfel unter die Füsse nahmen.

Exakt um 9 Uhr erreichten wir den Gipfel, genau wie wir es geplant hatten. Die Aussicht war überwältigend, es wehte nur leichter Wind, der Himmel war wolkenlos und die Temperatur verhältnismässig angenehm. Unsere Verpflegungs- und Genusspause wollten wir aber im etwas flacheren Gelände unterhalb des Gipfeleisfeldes verbringen, wo Felsen etwas Windschutz boten. Der Abstieg über das Gipfeleisfeld verlief ebenso problemlos wie der Aufstieg, aber irgendwie schritten wir noch vorsichtiger als sonst voran.

Während wir frühmorgens überrascht waren, weit und breit die Einzigen auf dem Rhonegletscher zu sein, begegneten wir nun mehreren weiteren Seilschaften, welche den Galengrat über den Südost-Sporn erklettert hatten. Nach ausgiebiger Rast stiegen wir zum Galensattel ab, wo leider nicht mehr allzu viel Schnee lag. Nach kurzer Kraxlerei erreichten wir das grosse Schneefeld und gelangten bald auf den unteren Teil des Galengletschers. Ein direkter Abstieg über unsere Galengletscher-Aufstiegsroute wäre wohl etwas angenehmer gewesen.

Der Rückweg via Rhonegletscher zum Belvédère verlief absolut problemlos und war ein absoluter Genuss. Wir beurteilten die Gefahr eines Spaltensturzes als äusserst gering und seilten uns nicht mehr an. Da die meisten Spalten relativ schmal waren, konnten sie leicht überquert werden und wir mussten nur wenige Umwege machen. Bei der Eisgrotte trafen wir dann leider nicht mehr Steinböcke, sondern Herden von Touristen an. Manche wagten sich samt Kindern vom Weg ab auf den Gletscher – ohne jegliche Gletscherausrüstung natürlich.


Tourengänger: أجنبي


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Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

darkthrone hat gesagt: Galenstock.
Gesendet am 27. Juni 2011 um 22:30
Da hattet ihr ja schönes Wetter am Sonntag. Ich versuchte mich am Samstag am SE-Sporn doch brachen wir wegen Nebel, Regen und starken Wind die Tour ab beim Einstieg in den Sporn.

Laut Presse ist am Samstag ein Alpinist tödlich 200 Meter vor dem Gifpel abgestürzt. Seine Kammeraden brachen wegen schlechtem Wetter auch ab er ging alleine weiter.


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