Rundtour über den Gridone 2188.1 m.ü.M.


Publiziert von Felix , 31. Mai 2011 um 17:56. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:25 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Gridone   Gruppo Pizzo Ruscada 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Pienizzo (ob Piodina, Brissago) - Cortaccio - P. 1200 - Rescerasca - Alp Pianoni - P. 1963 - Criut - Gridone - P. 1999 - Btta di Valle . Rif. Al Legn - P. 1453 - Margazzone - P- 1233 - Cortaccio - Pienizzo; Borei
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Autobahn nach Bellinzona; über Tenero, Umfahrung Locarno, Brissago nach Piodina
Kartennummer:1332

Am besten schienen die verschiedenen Meteos das Wetter im südlichen Tessin zu prognostizieren; also los - um den Gridone und Pizzo Ruscada in Angriff zu nehmen! Denn, die lange Anreise in die Südschweiz verlangt nach mindestens zwei Unternehmungen - und einer Übernachtung.
Doch zwischenzeitlich dachten wir sogar, wir müssten auf den zweiten Teil verzichten ...


Die lange Fahrt findet beim Fahrverbot im Weiler Pienizzo ob Brissago ein Ende; in unzähligen Kehren ging's steil und zweitweise schmal einige Hundert Höhenmeter hoch - die weiteren ungefähr 1300 folgen nun zu Fuss. Bereits beim Start beginnt die Blumenvielfalt: hier sind es v.a. die Astlosen Graslilien, welche unsere Bewunderung hervorrufen. Diese und die Paradieslilien werden uns später oft begegnen, dann jedoch im Licht der Sonne, welche jetzt noch etwas verhalten scheint. Ein sehr schönes und bestens ausgebautes Waldweglein führt uns nach Cortaccio ins Valle della Pioda, wo eine überaus reizvolle Traverse zum Bach und darüber leitet. Bald treffen wir bei den Häuschen von Rescerasca ein, wo der erst vor kurzer Zeit ausgebesserte Weg endet; eine schwächere Spur, jedoch mit rot-weissen Markierungen versehen, leitet uns steil weiter hoch. Erst im Wald, bereits hier viel Birken, dann über offene Alpweiden, gelangen wir nun an der Sonne, zur Alpe Pianoni. Noch besser ist hier der Ausblick zum See hinunter - wenn auch wegen des Dunstes getrübt. Hier weisen "italienische" Wegweiser zum Grenzgrat; diesen nehmen wir nach einer kurzen Rast in Angriff. Weiterhin steil, doch aussichtsreich und angenehm geht es der Landesgrenze auf dem Grat entgegen.
Bei P. 1963 angekommen, beginnt unsere Grenzwanderung auf dem Grat, welcher uns schliesslich zum Ziel unseres heutigen Tages führen wird.

Doch erst einmal nehmen wir einen ersten steilen Aufschwung mit und erkennen auf dem Cruit die weitere Fortsetzung mindestens bis zur "hübsch verpackten" Messstation der Meteorologischen Zentralanstalt auf dem Grat vor dem Gridone; dieser selbst bleibt noch unerkannt. Das Auf und Ab dauert länger, die Strecke scheint sich auch noch zu erstrecken - und erstmals können bei einigen Aufstiegen mal die Hände eingesetzt werden. Doch insgesamt eine prächtige Gratwanderung - auch wenn es zum Gridone hin wieder grauer wird: viel Wolkenbildung scheint den bis jetzt doch insgesamt sonnigen Tag zu beenden. Nun, wir haben Glück, immer wieder gibt es grössere Lücken in der Wolkendecke, Aufhellungen - und nach den letzten steilen, zum Teil etwas schuttigen Aufstiegsmetern zum Gridone dürfen wir dort genussvoll die Mittagsrast abhalten.

Dank der Einsicht in die NE-Flanke beschliessen wir, den Weg dort hindurch als Abstiegsvariante zu wählen - das abschüssige Schneefeld, wenn auch nicht gespurt, scheint uns begehbar. Interessant ist in erster Linie der Abstieg wenige Meter unter dem Grat durch die steile, felsig-schuttige Felsrinne; ebenso anregend dann in der Tat die Traverse des besagten Schneefeldes - Vorgänger haben es unterhalb umgangen. Der Weiterweg zur Bocchetta di Valle unproblematisch, praktisch schneefrei und mit guter Weganlage.

Ab hier gelangen wir rasch zum ausserordentlich aussichtsreich gelegenen Rifugio Al Legn - es ist geöffnet, zwar unbewartet, doch Getränke können erstanden werden.
Nun wandern wir weiter talwärts, an riesigen Steinmännern vorbei, wie wir sie bereits oberhalb der Alpe Pianoni gesehen haben, und dürfen grosse Alpenrosenbüsche bewundern - sogar im Birkenwald weiter unten. Etwas oberhalb Penzevrone "verschlägt" es uns wieder in unsere Aufstiegsroute, auf welcher wir bald im schmucken Cortaccio eintreffen. Auf dem Weg bis zum Ausgangspunkt können wir nun die zahlreichen Astlosen Graslilien und die wunderbaren Paradieslilien ausgiebig betrachten.

Unsere Fahrt ins Centovalli unterbrechen wir beim Restaurant in Borei; auch hier lässt es sich gut rasten und den Blick über See geniessen - bevor wir nach Verdasio aufbrechen. Hier besteigen wir das Funivia nach Monte di Comino - ein Tipp unserer Freunde Carmen und Silvio - und gelangen in wenigen Minuten zu unserer Herberge Monte di Comino. Alla Capanna: fantastisch erst auf der Terrasse auszuruhen - und auch noch dort das Abendessen einnehmen zu können!

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (1)


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bidi35 hat gesagt: Ursula und Felix...
Gesendet am 31. Mai 2011 um 19:37
...mal im Tessin...wunderschöne Rundtour. Der Gridone ist ja ein vielbesuchtes Ziel.

Sehr schön geschildert und bebildert. Gratuliere.

LG Heinz


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