Val da Camp - Pizzo della Valle
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Sieben Pessimisten hatten uns im Hinblick auf noch wärmere Tage und noch weicheren Schnee und noch lauteres Schnarchen verlassen. Das Fähnlein der acht Aufrechten (frei nach Gottfried Keller) sollte für das Ausharren reich belohnt werden.
Pizzo della Valle
Am Freitagmorgen war es wesentlich kühler. Die harte Kruste auf dem weichen Schnee trug schon kurz nach dem Rifugio. Die aperen Stellen im Wald Richtung Lagh da Val Viola waren aber merklich grösser geworden. Wasserkontakt bei kleinen Bächen und Pfützen war unvermeidlich. Das Erwachen des Tages war heute besonders eindrücklich. Nach der Waldgrenze begannen die felsigen Flanken des Corn da Camp und des Piz Paradisin zu glühen. Gemäss einer alten Bauernregel bringt Morgenröte schlechtes Wetter. Davon merkten wir bis zum Abschluss unserer Tourentage nichts.
Theoretisch hätten wir für den Übergang ins Val Cantone den uns schon bekannten Grenzstein anpeilen können. Ueli zog aber höher hinauf, was uns dann eine rassige Abfahrt in den Talboden ermöglichte. Nach dem Überqueren der Schneebrücke wurden die Felle aufgeklebt und jetzt auch die Harsteisen montiert. Bis zum Gipfel waren noch ca. 600 Höhenmeter zu bewältigen. Über gut gestufte offene Hänge erreichten wir ohne Mühe die langgestreckte Mulde, die sich westlich des Südgrates zum steilen Schlusshang hinzieht. Mit einer langen Traverse stiegen wir nun zu einem schmalen Schneeband und mit einigen Spitzkehren hinauf auf den Grat. Nicht alle Felle und Harsteisen griffen da gleich gut. Die Kombination von Steighilfe und Harsteisen spielt nicht bei jeder Bindung ideal. Nach einer Traverse in den Südhang und einer weiteren Spitzkehre standen wir auf dem Gipfel.
Freude herrscht! Ein frei stehender Gipfel mit unglaublicher Aussicht in eine uns weitgehend unbekannte italienische Bergwelt. Gute Fernsicht, angenehme Temperatur, gute Stimmung - was will man mehr. Ein Gipfelerlebnis, das man so schnell nicht vergisst!
Ich hatte mir vorgestellt, dass da noch kurz abgeklettert muss bis oben an den Steilhang, in dem ich Skispuren gesehen hatte. Zu meinem Erstaunen stellten wir uns schon auf dem Gipfel voll auf Abfahrt ein und fuhren über ein Band an den Rand einer sehr steilen Wechte, über die wir in einen Sattel abrutschten. Eine heikle, aber sehr spannende Stelle.
Was nun kam war Genuss pur. Die steilen Hänge waren leicht aufgesulzt, weiter unter wurde es weicher, aber blieb immer führig, im Hui waren wir unten im Val Cantone und nahmen die uns bekannte Gegensteigung zum Grenzstein in Angriff. Dort war die Zeit gekommen für eine Siesta.
Ideal waren die Verhältnisse dann auch bis hinunter zum Lagh da Val Viola. Die anschliessende Abfahrt durch den Waldweg machte mir Bauchweh. Mit meinen lädierten Schultern kann ich mir keine Kontakte mit Bäumen oder Steinen leisten. Wir folgten jedoch einem oberen Weg hinüber nach Camp und kamen so rasch und heil in Saoseo an.
Piz Pizzocheri
Am Sonntag schliefen wir aus, nahmen uns Zeit für Abfahrt und Marsch nach Sfazù und genossen den erwachenden Frühling. Das Alpentaxi brachte uns direkt zum Croce Bianca, wo wir nach einem Bummel durch das schöne Städtchen Poschiavo eine festlich gedeckte Tafel vorfanden. In zwei Gängen bestiegen wir unter der kundigen Führung von Ueli den Piz Pizzocheri auf vier verschiedenen Routen und tranken dazu einen köstlichen Primitivo. Danke Ueli!!
Bericht Teil 1: Val da Camp - Piz Cunfin
Pizzo della Valle
Am Freitagmorgen war es wesentlich kühler. Die harte Kruste auf dem weichen Schnee trug schon kurz nach dem Rifugio. Die aperen Stellen im Wald Richtung Lagh da Val Viola waren aber merklich grösser geworden. Wasserkontakt bei kleinen Bächen und Pfützen war unvermeidlich. Das Erwachen des Tages war heute besonders eindrücklich. Nach der Waldgrenze begannen die felsigen Flanken des Corn da Camp und des Piz Paradisin zu glühen. Gemäss einer alten Bauernregel bringt Morgenröte schlechtes Wetter. Davon merkten wir bis zum Abschluss unserer Tourentage nichts.
Theoretisch hätten wir für den Übergang ins Val Cantone den uns schon bekannten Grenzstein anpeilen können. Ueli zog aber höher hinauf, was uns dann eine rassige Abfahrt in den Talboden ermöglichte. Nach dem Überqueren der Schneebrücke wurden die Felle aufgeklebt und jetzt auch die Harsteisen montiert. Bis zum Gipfel waren noch ca. 600 Höhenmeter zu bewältigen. Über gut gestufte offene Hänge erreichten wir ohne Mühe die langgestreckte Mulde, die sich westlich des Südgrates zum steilen Schlusshang hinzieht. Mit einer langen Traverse stiegen wir nun zu einem schmalen Schneeband und mit einigen Spitzkehren hinauf auf den Grat. Nicht alle Felle und Harsteisen griffen da gleich gut. Die Kombination von Steighilfe und Harsteisen spielt nicht bei jeder Bindung ideal. Nach einer Traverse in den Südhang und einer weiteren Spitzkehre standen wir auf dem Gipfel.
Freude herrscht! Ein frei stehender Gipfel mit unglaublicher Aussicht in eine uns weitgehend unbekannte italienische Bergwelt. Gute Fernsicht, angenehme Temperatur, gute Stimmung - was will man mehr. Ein Gipfelerlebnis, das man so schnell nicht vergisst!
Ich hatte mir vorgestellt, dass da noch kurz abgeklettert muss bis oben an den Steilhang, in dem ich Skispuren gesehen hatte. Zu meinem Erstaunen stellten wir uns schon auf dem Gipfel voll auf Abfahrt ein und fuhren über ein Band an den Rand einer sehr steilen Wechte, über die wir in einen Sattel abrutschten. Eine heikle, aber sehr spannende Stelle.
Was nun kam war Genuss pur. Die steilen Hänge waren leicht aufgesulzt, weiter unter wurde es weicher, aber blieb immer führig, im Hui waren wir unten im Val Cantone und nahmen die uns bekannte Gegensteigung zum Grenzstein in Angriff. Dort war die Zeit gekommen für eine Siesta.
Ideal waren die Verhältnisse dann auch bis hinunter zum Lagh da Val Viola. Die anschliessende Abfahrt durch den Waldweg machte mir Bauchweh. Mit meinen lädierten Schultern kann ich mir keine Kontakte mit Bäumen oder Steinen leisten. Wir folgten jedoch einem oberen Weg hinüber nach Camp und kamen so rasch und heil in Saoseo an.
Piz Pizzocheri
Am Sonntag schliefen wir aus, nahmen uns Zeit für Abfahrt und Marsch nach Sfazù und genossen den erwachenden Frühling. Das Alpentaxi brachte uns direkt zum Croce Bianca, wo wir nach einem Bummel durch das schöne Städtchen Poschiavo eine festlich gedeckte Tafel vorfanden. In zwei Gängen bestiegen wir unter der kundigen Führung von Ueli den Piz Pizzocheri auf vier verschiedenen Routen und tranken dazu einen köstlichen Primitivo. Danke Ueli!!
Bericht Teil 1: Val da Camp - Piz Cunfin
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