Hot Chilli Eisenerzer Reichenstein - Aufstieg NO-Rinne und Abfahrt durch die Rote Rinne

Für heute war kein allzuschönes Wetter mehr vorausgesagt. Der Blick in die Webcam am Präbichl zeigte allerdings gut sichtiges Wetter. Also nix wie auffi auf'n Präbichl. 

Hans holte mich um 7.00 Uhr ab und da wir heute eine doch etwas steilere Tour gehen wollten, musste Luca diesmal, leider, zu Hause bleiben.

Diese Entscheidung hat sich auch als richtig erwiesen, da auf der gesamten Tour sehr harte, um nicht zu sagen, eisige Verhältnisse vorherrschten und der Anstieg durch die NO-Rinne sich doch bis ca. 50° aufsteilt, bzw. die Abfahrt durch die Rote Rinne an die 45° aufweist, also nicht unbedingt "Hundetauglich" ist.

Zuerst folgten wir der gut präparierten Piste im Grübl, bevor sich der Weg Richtung Reichenstein wendet. Es liegt im gesamten Bereich bereits sehr wenig Schnee und der ist pickelhart gefroren.  Wir stiegen Richtung Rottörl an und wandten uns dann direkt der NO-Rinne zu, die fast mitten im Reichensteinmassiv, sich fast gerade in die Höhe schwingt, bevor sie in einer eleganten Kurve und Engstelle kurz unter dem Gipfel des Eisenerzer Reichensteins endet. Der Anstieg war mit den Harscheisen bis zu den ersten Felsen möglich. Dort kamen die Schi auf den Rucksack und es ging, ohne Steigeisen, denn es waren sehr schöne Trittspuren vorhanden, Richtung Gipfel. Nach knapp 2,5 Stunden standen wir am Gipfel des Eisenerzer Reichensteins. Es blies ein eiskalter, böiger Wind aus West, der uns rasch Richtung Winterraum "flüchten" ließ. 

Dort hielten wir mit 2 weiteren Tourengehern, die mit uns gemeinsam durch die NO-Rinne aufgestiegen waren, ein kurzes Tratscherl, bevor es an die Abfahrt durch die Rote Rinne ging. Leider waren die Verhältnisse sehr schlecht. Es war pickelhart, im oberen Teil, und im unteren Teil war durch die gestrige Wärme und die Kälte der letzten Nacht, der Schnee zu einer ruppigen, eisigen Harschschicht gefroren. Mit einem Wort - alles andere als ein Genuss! Bedächtig wurde Schwung um Schwung in die Steilflanke gesetzt, um ja nicht auszurutschen oder gar zu stürzen! Die Oberschenkel wurden diesmal ganz schön warm.  

Unten angekommen stiegen wir, nach dem auffellen, gemütlich Richtung Rottörl an. Die Abfahrt von dort war zwar auch noch hart, aber im Gegensatz zur Roten Rinne, direkt ein Genuss. Je tiefer wir kamen, desto firniger wurden die Schneeverhältnisse und so hatten wir doch noch einen, zumindest kleinen, schifahrerischen Genuss.

Egal - um es mit den Worten von Hans zu sagen: Es war net aufregend, aber dafür hamma was getan und die NO-Rinne ist doch, ein wenn auch kleines, so doch sicher immer wieder alpinistisches, Abenteuer.

Trackauswertung Twonav 2.2.6 mit CompeGPS 7.1.8d
Dauer: 4:32:05
Strecke: 8,076 km
Maximale Höhe: 2180 m
Kum.Steigen: 1282 m
Ges.Abstieg: 1236 m
Mittlere Geschwindigkeit: 1,7 km/h