Unterwegs in Kälte und Sturm - Leobnermauer und Lamingegg - ein Pulverschneetraum!


Publiziert von mountainrescue , 23. Januar 2011 um 16:32.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum:23 Januar 2011
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1488 m
Abstieg: 1262 m
Strecke:Präbichl-Lamingsattel-Leobnermauer-Rötz-Lamingegg-Präbichl

Aus dem heutigen Wetterbericht:

Ostalpen: Sehr sonniges Bergwetter am Sonntag am westlichen Alpenhauptkamm bis zu den Hohen Tauern und in den Südalpen, oft auch wolkenlos. Von den Berchtesgadener Bergen ostwärts bis zum Schneeberg vormittags noch recht sonnig, nachmittags Aufzug teils schon dichter Wolkenfelder aus Nord. Temperaturen in 2000m um -9 Grad, in 3000m um -15 Grad bei teils lebhaftem Nordostwind. Erst am Abend setzt am östlichen Alpennordrand leichter Schneefall ein, der sich in der Nacht zum Montag Richtung Westen und bis zum Alpenhauptkamm ausbreitet. 

Nachdem Hans, Luca und mich abgeholt hatten, war unterwegs noch Tom mitzunehmen. Da das Gute bekanntlich so nah liegt und die beiden gestern im Präbichlgebiet traumhafte Pulverschneeabfahrten genossen hatten, beschlossen wir, es gleich nochmals "stauben" zu lassen. Durch die Kälte, -12° beim Start nahe der Kristallstube, waren die besten Voraussetzungen für Pulverschnee feinster Qualität gegeben.

Im Wald herrschten noch "angenehme" Temperaturen, aber als wir uns dem Lamingsattel näherten blies ein eiskalter Wind über den Kamm. Es war überhaupt eine sehr "kalte" Tour, denn noch nie habe ich bei einer kompletten Schitour meine Goretex-Jacke immer angehabt. 

Weiter führte der Weg Richtung Ochsenboden und dort wandten wir uns der Leobnermauer zu. Die Spuranlage war sehr diffizil, denn der starke Wind hatte den Schnee auf den Gipfel ziemlich verblasen und die Latschen schauten heraus. Aber Tom legte, mit viel Spürsinn, eine schöne Spur Richtung Leobnermauer an. Am Gipfel blies ein eiskalter Wind, der nicht zum Verweilen einlud und so schauten wir, dass wir zum ersten Höhepunkt des heutigen Tages, der Abfahrt Richtung Rötz, aufbrachen. Was dann folgte war ein Pulverschneetraum erster Qualität. 20 cm Pulver auf einer tragenden Harschschicht - unbeschreiblich. Leider war der "Traum" viel zu schnell vorbei und wir mussten im Talgrund wieder auffellen um Richtung Lamingegg anzusteigen. Beim Anstieg sind rund 400 Hm zu überwinden. Im Windschatten einer Wächte genossen wir, oben angekommen, den herrlichen Tag bevor es wieder an die Abfahrt ging. Dort, wo der Wind den Schnee verblasen hat, ist ein pickelharter Harschdeckel und benötigt ordentliche Kanten. Auch ist auf eventuelle Steine, entlang des Weges zu achten.

Der 2.Höhepunkt des Tages - eine fast unberührte Mulde, in die wir unsere Spuren setzen konnten.
Je näher wir der Trenchtlingrinne kamen, desto stärker wurden Sturm und damit einhergehende Schneefahnen. Wir verließen die Rinne im oberen Teil und dann folgte der 3.Höhepunkt des Tages: Eine Abfahrt in über 30cm unverspurten Pulverschnee auf einer tragenden Harschschicht - unbeschreiblich!!!

Bei der weiteren Abfahrt zurück Richtung Auto ist mit Vorsicht zu fahren, denn der Wind hat hier ganze Arbeit geleistet und zahlreiche Steine säumen, mehr oder minder versteckt, den Weg, um unsere Sportgeräte, sprich Schi, mit hässlichen Kratzern zu versehen.

Trackauswertung Twonav 2.2.6 mit CompeGPS 7.1.8d
Dauer: 4:34:42
Strecke: 9,653 km
Maximale Höhe: 2037 m
Kum.Steigen: 1488 m
Ges.Abstieg: 1262 m
Mittlere Geschwindigkeit: 2,1 km/h 

 


Tourengänger: mountainrescue


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