Südlicher Birkkopf, unbekanntes Karwendel
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Die Birkköpfe kennt eigentlich niemand, selbst in den neuen Ausgaben des AV-Führers wird diese Tour verschwiegen. Lediglich in älteren Ausgaben wird diese Tour als Abstiegsmöglichkeit von den Ödkarspitzen beschrieben. Und da wären wir auch schon bei der Lage. Die Birkköpfe sind nämlich der lange nach Süden streichende Grat, der von der Mittl. Ödkarspitze ausgeht.
Ich hatte mir diese Tour in umgekehrter Richtung vorgenommen, also vom Tal über den Südrücken aufwärts.
Schon bald sollte mir klar werden, warum diese Tour nirgends beschrieben und wohl auch so selten gemacht wird. Doch der Reihe nach.
Zunächst gings bekannt gemütlich von Scharnitz aus mit dem Radl ins Hinterautal . Kurz vor der Einmündung des Birkkarbaches, direkt hinter dem Touristenfake Isarquelle - früher war die mal beim Hallangerhaus, wo Sie auch viel eher hingehört, aber soweit kommen wohl die Touristenmanager von Scharnitz nicht - zweigt eine kleine Fahrstrasse nach links zu ein paar Jadghäusern ab, direkt unter den weiten Hängen des Tratenköpfl.
Damit wars dass dann auch mit der Gemütlichkeit an diesem Tage. Schon der Beginn des in den Karten und bei Google Earth so gut sichtbaren Steiges ist eine kleine Herausforderung, denn nach wenigen Schritten schon ist von den anfänglichen Steigspuren nichts mehr zu sehen. Man steigt nun im Wald in einem Graben bzw. daneben auf den begleitenden Rücken steil aufwärts, ca. 100hm, bis sich plötzlich verschiedene Spuren zu einem Steig sammeln und nach links heraus auf ein Geröllfeld führen. Kaum gefunden waren die Spuren auch schon wieder im Geröll verschwunden. Da sah ich an den Schroffen eine verostetes Eisenseil . Man steigt also dort rechts steigend über einige plattige Schroffen und gelangt auf ein langes Geröllfeld, das man nun wieder nach links aufwärts zu einer plattigen Rinne hin verfolgt. Dort gehts dann wieder nach rechts, wieder mit einem Eisenseil und einigen Stiften markiert.
Erst jetzt zeigte sich eine Latschengasse, in der man einen Steig erkennen konnte. Ich folgte diesem Steig erst nach links, dann bei einem Abzweig weiter nach rechts. Der Steig ist ein Traum in Latschen und anderem Bewuchs. Man muß schon genau aufpassen durch welchen Busch die Spur weiterführt und ein ums andere mal stand ich etwas ratlos im Gebüsch herum - doch fand sich immer wieder die rettende Spur. Auf ca. 1900m lichteten sich die Latschen etwas und der darüberliegende Rücken führt direkt zum Grat empor - wohl auch eine Möglichkeit. Ich folgte allerdings dem Steig nach links, denn jetzt quert der Steig den gesamten Rücken und führt steigend zum Tratenköpfl (2126m). Vorher allerdings gibts noch etwas weiteren Frühsport mit Kumpel Latsche. Bei einem Geröllfeld dann hieß es wieder, wo ist der Steig ? - immer am unteren Rand bleiben, dann am Latschenrand steigend bis man wieder auf den Pfad trifft.
So kam ich nach gut 3,5 Stunden reichlich erschöft endlich am Tratenköpfl an, wo der eigentliche Grat ja erst beginnt.
Ab hier ist die Tour dann ein Traum, die Aussicht einmalig, auch wenns nur die nahe Gipfel der Hauptkette sind, nach Süden allerdings wird der Blick immer freier. Der Grat ist leicht, zunächst Grasschroffen, dann Schutt. Ab dem ersten Kopf beginnt die leichte Kletterei, zunächst mit einem kurzen luftigen Gratstück, dann mit kleineren Steilstufen und plattigen Stellen, alles so I-II je nachdem welchen Weg man wählt.
Zuletzt kommt dann noch ein kurzes Sahnestückchen, ca 70Hm über eine plattigen Grat, ein Traum einfach nur hochlaufen. Insgesamt relativ fester Fels mit den karwendelüblichen Vorsichtsmassnahmen.
Leider war ich dann doch etwas zu ausgepowert und benötigte gut 1,5h bis zum Gipfel. Somit war der weitere Weg aufgrund der vorgerückten Stunde und meiner Körperlichen Verfassung nicht mehr anzuraten, denn bis zum Gipfel der Ödkarspitzen wären es noch ca 2 km Grat, der zwar von hier recht einfach aussah, aber laut AV-Führer erst noch die richtigen Kletterpassagen haben sollte. Also lieber eine schöne Gipfelrast.
Der Abstieg war dann dasselbe in "grün" (:- , erst schönes Gratwandern, dann Wegesuchen und Latschenkrampf, einschließlich einer Vision von einem Kettensägenmassaker. Nach gut 4,5h Stunden war ich dann wieder bei meinem Radl. Es folgte noch eine vom Vollmond romantisch beleuchtete Abfahrt durchs Hinterautal nach Scharnitz.
Fazit:
Eine rechte Karwendeltour, so richtig was für Latschenmasochisten.
Wenn der Grat doch einfacher zu erreichen wäre, aber dann käme ja jeder hin (:-.
Ich hatte mir diese Tour in umgekehrter Richtung vorgenommen, also vom Tal über den Südrücken aufwärts.
Schon bald sollte mir klar werden, warum diese Tour nirgends beschrieben und wohl auch so selten gemacht wird. Doch der Reihe nach.
Zunächst gings bekannt gemütlich von Scharnitz aus mit dem Radl ins Hinterautal . Kurz vor der Einmündung des Birkkarbaches, direkt hinter dem Touristenfake Isarquelle - früher war die mal beim Hallangerhaus, wo Sie auch viel eher hingehört, aber soweit kommen wohl die Touristenmanager von Scharnitz nicht - zweigt eine kleine Fahrstrasse nach links zu ein paar Jadghäusern ab, direkt unter den weiten Hängen des Tratenköpfl.
Damit wars dass dann auch mit der Gemütlichkeit an diesem Tage. Schon der Beginn des in den Karten und bei Google Earth so gut sichtbaren Steiges ist eine kleine Herausforderung, denn nach wenigen Schritten schon ist von den anfänglichen Steigspuren nichts mehr zu sehen. Man steigt nun im Wald in einem Graben bzw. daneben auf den begleitenden Rücken steil aufwärts, ca. 100hm, bis sich plötzlich verschiedene Spuren zu einem Steig sammeln und nach links heraus auf ein Geröllfeld führen. Kaum gefunden waren die Spuren auch schon wieder im Geröll verschwunden. Da sah ich an den Schroffen eine verostetes Eisenseil . Man steigt also dort rechts steigend über einige plattige Schroffen und gelangt auf ein langes Geröllfeld, das man nun wieder nach links aufwärts zu einer plattigen Rinne hin verfolgt. Dort gehts dann wieder nach rechts, wieder mit einem Eisenseil und einigen Stiften markiert.
Erst jetzt zeigte sich eine Latschengasse, in der man einen Steig erkennen konnte. Ich folgte diesem Steig erst nach links, dann bei einem Abzweig weiter nach rechts. Der Steig ist ein Traum in Latschen und anderem Bewuchs. Man muß schon genau aufpassen durch welchen Busch die Spur weiterführt und ein ums andere mal stand ich etwas ratlos im Gebüsch herum - doch fand sich immer wieder die rettende Spur. Auf ca. 1900m lichteten sich die Latschen etwas und der darüberliegende Rücken führt direkt zum Grat empor - wohl auch eine Möglichkeit. Ich folgte allerdings dem Steig nach links, denn jetzt quert der Steig den gesamten Rücken und führt steigend zum Tratenköpfl (2126m). Vorher allerdings gibts noch etwas weiteren Frühsport mit Kumpel Latsche. Bei einem Geröllfeld dann hieß es wieder, wo ist der Steig ? - immer am unteren Rand bleiben, dann am Latschenrand steigend bis man wieder auf den Pfad trifft.
So kam ich nach gut 3,5 Stunden reichlich erschöft endlich am Tratenköpfl an, wo der eigentliche Grat ja erst beginnt.
Ab hier ist die Tour dann ein Traum, die Aussicht einmalig, auch wenns nur die nahe Gipfel der Hauptkette sind, nach Süden allerdings wird der Blick immer freier. Der Grat ist leicht, zunächst Grasschroffen, dann Schutt. Ab dem ersten Kopf beginnt die leichte Kletterei, zunächst mit einem kurzen luftigen Gratstück, dann mit kleineren Steilstufen und plattigen Stellen, alles so I-II je nachdem welchen Weg man wählt.
Zuletzt kommt dann noch ein kurzes Sahnestückchen, ca 70Hm über eine plattigen Grat, ein Traum einfach nur hochlaufen. Insgesamt relativ fester Fels mit den karwendelüblichen Vorsichtsmassnahmen.
Leider war ich dann doch etwas zu ausgepowert und benötigte gut 1,5h bis zum Gipfel. Somit war der weitere Weg aufgrund der vorgerückten Stunde und meiner Körperlichen Verfassung nicht mehr anzuraten, denn bis zum Gipfel der Ödkarspitzen wären es noch ca 2 km Grat, der zwar von hier recht einfach aussah, aber laut AV-Führer erst noch die richtigen Kletterpassagen haben sollte. Also lieber eine schöne Gipfelrast.
Der Abstieg war dann dasselbe in "grün" (:- , erst schönes Gratwandern, dann Wegesuchen und Latschenkrampf, einschließlich einer Vision von einem Kettensägenmassaker. Nach gut 4,5h Stunden war ich dann wieder bei meinem Radl. Es folgte noch eine vom Vollmond romantisch beleuchtete Abfahrt durchs Hinterautal nach Scharnitz.
Fazit:
Eine rechte Karwendeltour, so richtig was für Latschenmasochisten.
Wenn der Grat doch einfacher zu erreichen wäre, aber dann käme ja jeder hin (:-.
Tourengänger:
kardirk

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Kommentare (7)