Nevado Urus 5420m, Nevado Inshinca 5530m und Nevado Tocclaraju 6034m


Publiziert von Matthias Pilz , 2. September 2010 um 22:37.

Region: Welt » Peru
Tour Datum: 4 August 2010
Hochtouren Schwierigkeit: ZS+
Eisklettern Schwierigkeit: WI4
Wegpunkte:
Geo-Tags: PE 
Zeitbedarf: 7 Tage

Cordillera Blanca Expedition Teil 2/4
Link zu Cordillera Blanca Expedition Teil 1/4
Link zu Cordillera Blanca Expedition Teil 3/4
Link zu Cordillera Blanca Expedition Teil 4/4

Nach 1,5h Autofahrt nach Coshapampa folgen 5h gemütlicher Aufstieg in teils schönem Urwald. Der Weg ist sehr flach und man gewinnt nur langsam an Höhe. Das Basislager liegt auf einer flachen Wiese mit zahlreichen Bächen.

Am nächsten Tag machen wir einen Ruhetag um uns besser an die Höhe anzupassen. Zu Mittag gehen wir aber auf den Seegipfel der in 1,5h bestiegen werden kann.

Am dritten Tag steht der erste 5000er am Programm: Nevado Urus. Leider war Michi nicht ganz fit und lies den Gipfel aus. Um 3h in der früh gehts los. Es beginnt mit 2h mühsamen Aufstieg über eine Moräne bis auf eine Höhe von 4900m. Kurz danach gibt es eine Biwaknische in der man gut Pause machen kann. Dann noch eine Stunde über Blockgelände (Steinmänner). Ein markanter Felsaufbau kann sowohl links als auch rechts umgangen werden, besser ist es aber ihn rechts zu umgehen (leichte Felsrinnen bis 1-). So gelangt man zum Gletscherbeginn. Diesen kurz (1h) (bis 30°) hinauf bis zu einem flachen Platz am Gletscher, ab hier scheint endlich die Sonne und es wird wärmer. Weiter noch ca. 100HM über mühsame Blöcke und Platten zum Gipfel (gesamt 5h). Hier heroben machen wir wieder eine längere Pause und genießen die Aussicht, danach Abstieg auf dem selbem Weg. (2h)

Am vierten Tag stand schon der nächste 5000er am Plan: der Nevado Inshinca. Auch heute starten wir wieder um 3h. Der Weg ist am Beginn sehr flach und führt über die die erste auf die zweite Hochebene. Hier linkshaltend an einem See vorbei. Auf einer Rampe nach links zum Gletscher. Diesem folgt man noch bis ca 5050m bevor man ihn bei Steinmännern über eine Steilstufe (30m 50° Eis) betritt. Nach rechts durch eine breite Rinne hinauf. Unter einer Felsrippe quert man zu einem Sattel (ab hier Sonne). Die folgende Steilstufe wird zuerst rechts, dann links durch eine Serac und Spaltenzone umgangen. Danach in einem Bogen nach rechts unter den Gipfel zu einer steilen Schneeflanke. Diese zwar steil aber gut gestuft (Achtung auf Spalten) hinauf zum sehr kleinen Gipfel (7h). Auf der anderen Seite ca 5m senkrecht über eine Spaltenzone hinunter auf den flachen Gletscher. Diesem folgt man ohne Schwierigkeiten bis zum einem schon von weitem sichtbarem Weg. Über diesen mühsam aber landschaftlich schön zurück ins Base Camp (gesamt 10,5h).

Am nächsten Tag genießen wir einen Ruhetag im windigen Basislager.

Als Höhepunkt der ersten Woche wollten wir den Tocclaraju (6035m) besteigen. Dazu stiegen wir nach dem Mittagessen hinauf zum Moränencamp (5088m). Der Weg ist zuerst flach, danach geht es über steile Kehren hinauf zu Gedenktafeln und rechts über Blöcke zum Lager. Es gibt Platz für ca. 10 Zelte. Der Aufstieg dauert ca. 2,5h.

Um 3h beginnt der Gipfelaufstieg. Zuerst 5min hinauf zum Gletscher, am Beginn einen kurzen steilen Hang hinauf auf einen flachen Grat. Auf diesem über kleine Spalten ca 1h hinauf und dann nach rechts (ACHTUNG schwere Routenfindung) in einen Kessel. Aus diesem steil hinaus (40°) bis zu einer Querspalte. Ab hier gibt es immer wieder Markierungsfähnchen. Weiter steil hinauf bis unter einen Serac. Unter diesem nach links um eine Ecke. Hier auf der Rückseite den Serac erklettern (3m 70°) und auf ihm weiter. Weiter durch eine Spaltenzone. An ihrem Ende steil (ca 15m) hinauf auf einen Absatz unter einer senkrechten Eiswand (oben markannte Rinne). 4m senkrecht hinauf und weiter 25m steil (60°) durch Rinee zu Stand an fixem T-Anker. Noch weitere 30m ca 50° steil hinauf zu weiterem T-Anker. Anschließend in ein flachen Becken nach links queren. Ab hier hell und sonnig, leider aber aufgrund des starken Windes nicht wirklich wärmer! So gelang man unter den Gipfelaufschwung. Zuerst eine überhängende Stelle (1,5m) überwinden und danach 60m weit eine 50°steile Flanke erklettern. In Kürze zum Gipfel (gesamt 5h). Nach kurzer Rast 60m abseilen, 1.5m springen und unten noch einmal 30m abseilen (Immer an fixen Ankern). Nach 7h20min waren wir zurück im Moränenlager. Danach noch weitere 1,5h bis ins Basislager. Aufgrund der großen Lust nach einer warmen Dusche stiegen wir auch noch 2,5h bis ganz ins Tal ab. Das Gepäck wurde vom Koch am nächsten Tag mit Eseln nachgebracht!

Es folgen 2 Ruhetage in Huaraz. Danach bestiegen wir den höchsten Berg Perus, den Huascaran Sur (6768m).

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz, erik_berg


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