Bütziflue (917 m), Stockflue (1137 m) & Rigi-Hochflue (1698 m)

Luftige Kletterei hoch über dem Vierwaldstättersee

Die Rigi-Hochflue stand schon Ende des letzten Jahres auf unserem Tourenprogramm, leider war dann der Winter schneller und verhinderte eine Besteigung. Nun sollte es soweit sein. Die Wetteraussichten waren passabel, zumindest bis zum Nachmittag sollten gute Bedingungen herrschen, allerdings sollten sich die Temperaturen am Berg eher im einstellige Bereich halten.

Für eine genaue Beschreibung der Tour verweisen wir auf die Berichte u.a. von marc1317 (hier) und Schlumpf (hier)

Um 8:45 starteten wir vom Parkplatz des Strandbades in Brunnen und liefen an der Straße hinüber zur Talstation der Urmibergbahn. Nun ging es hinauf, den Wegweisern folgend nach Dörfli und weiter nach Stöck. Wir wandten uns nach Osten und gingen auf der Forststraße leicht bergab ca. 500 m bis wir auf den weiß-blauen Wegweiser nach Chärjen trafen (eine Alternative ist, von Dörfli nach Chärjen zu gehen, und dort dem weiß-blauen Wanderweg gleich von Anfang an zu folgen). Nun folgten wir den fröhlich-leuchtenden weiß-blauen Markierungen steil den Wald hinauf an den Fuß der Bütziflue.

Der Aufstieg auf die Flue und hinauf zum Gipfel war der reinste Genuss: wunderbarer, rauher Fels, einige großartige Wurzelgriffe und schöne Kletterzüge im I. Grad. Und das alles in der warmen Frühlingssonne bei grandiosen Tiefblicken hinab zum Vierwaldstättersee. Steil ging's anschließend hinab an den Nordfuss der Bütziflue und weiter den Hang hinauf zur Stockflue. Wir entschieden uns für den Nordaufstieg und standen nach gut eineinhalb Stunden am Gipfel der Stockflue (1137 m). Noch einmal genossen wir die wunderbaren Tiefblicke und die Frühlingssonne.

Dieser erste Teil der Tour war bereits ein voller Genuss; aber wir wollten noch weiter zur Rigi-Hochflue, die im Westen schon zu uns herüber lachte. Wir ließen die Bergstation der Urmibergbahn links liegen und stiegen gleich hinauf zu P. 1198 und wanderten gemütlich hinüber zur Alp Egg (1288 m). Nur kurz vor der Alp Egg und im Wald lagen noch Schneereste, sonst war der Weg trocken. Nun bekann der Aufstieg auf die Hochflue auf dem Ost-/Nordost-Grat über den vorgelagerten Spitz (1410 m).

Die Kletterpassagen im unteren Bereich waren alle schneefrei.Teilweise war der Fels jedoch noch feucht und die Graspassagen manchmal leicht matschig. Kurz nach dem Spitz hat ein kleiner Felssturz eine Verankerung des Stahlseil ausgerissen. Das Seil und die anderen Fixierungspunkte sind aber noch intakt und das Seil hält. Der Weg ist nur teilsweise verschüttet, man kommt gut hinüber. In der Flanke unterhalb der Kletterpassage zum Grat mussten wir zunächst ein Schneefelder hinauf bzw. queren. Da die folgende Flanke ebenfalls noch voller Schnee lag, wichen wir auf den kleinen Grat aus und kletterten ein Stück dort hinauf bis wir nach rechts in den Kletterweg mit dickem Stahlseil queren konnten. Unterhalb des Kamins hinauf zum Grat war erneut ein Schneefeld zu erklimmen; es war allerdings inklusive Trittspuren angenehm gefroren und konnte ohne Probleme passiert werden. In wenigen Minuten erreichten wir dann den Grat und wanderten hinüber zum Gipfel der Rigi-Hochflue (1698 m).

Der steile Abstieg über Zilistock (1387 m) und Bärfallen (851 m) verlief ohne Zwischenfälle. Wir konnten noch einmal die Aussicht zum See, hinüber zum Fronalpstock und hinein ins Reusstal genießen. Eine wunderbare Tour mit Wiederholungspotenzial!