Daubenhorn Klettersteig


Publiziert von Solanum , 9. März 2010 um 22:24.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:24 August 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettersteig Schwierigkeit: K5 (SS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1250 m
Strecke:Gemmipass- unterer Schmitte- Klettersteig 1. Sektion- Klettersteig 2. Sektion- Daubenhorn- Daubenhorngletscher- Lämmerenboden - Gemmi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Leukerbad mit der Seilbahn auf die Gemmi.

 Ein Prachtstag! Sonne, Sommer, Walliser Eisriesen und der längste Klettersteig der Schweiz, was will man eigentlich mehr?!
Diese Tour war eines meiner Berghighlights 2008. Gefühlt gab es in diesem Sommer kein einziges Wochenende mit vernünftigem Wetter. Kurzentschlossen hab ich ein Wochenende vorgearbeitet und mir als Ausgleich zwei, der sonst so bitter-süßlichen Wochentage mit herrlichem Wetter freigenommen. Während meine Kollegen nun trotz Sonnenschein im Labor schuften müssen, fahre ich kurzentschlossen ins Wallis. Das hat den Vorteil. Sie ist ja schon mehrfach beschrieben worden. Im Zweifelsfall immer den Drahtseilen folgen. Zunächst war ich ja skeptisch. Müssen solche Klettersteige, die gleich mehrere Superlative für sich beanspruchen, wirklich gebaut werden? Der längste, schwierigste und ausgefallenste Klettersteig der Westalpen muss es ja schon  sein. Aber ich muss sagen, es handelt sich wirklich um einen aussergewöhnlich schönen Steig. Ganz sicher nichts für Anfänger und Konditionsschwache. Aber auch landschaftlich ist der Steig ein Hochgenuss. Insgesamt kommt der Steig fast heran an meinen persönlichen Favoriten, die Sulzfluh. Nach kurzer Nachtruhe in einer Art Jugendherberge (weniger zu Empfehlen) fahre ich frühmorgens mit der ersten Gondel auf die Gemmi und erspare mir ein paar hundert Höhenmeter. Allein die Fahrt mit dieser doch recht altertümlichen Gondel ist ein Abenteuer für sich. Von der Gemmipasshöhe steigt man an den Betonhotelanlagen vorbei und wieder 150 hm abwärts in Richtung Leukerbad zurück. Nun quert man auf breiten Bändern bis zum Beginn des eigentlichen Klettersteigs. Ab hier ist die Route dann eindeutig. Es geht aufwärts, und zwar extrem lang. Zu Beginn der zweiten Sektion folgt das erste Highlight. Man durchklettert eine Durchgangshöhle. Eine schwierige Variante in der Höhle besteht in einer stark überhängenden Aufwärtsquerung. Sehr anstrengend aber technisch moderat. Ist man vorher hauptsächlich in einer Wandflucht geklettert, folgt die Route nach der Höhle mehr einem Pfeiler.  Man erreicht einen großen Absatz vor dem eigentlichen Gipfelaufbau. Nocheinmal kann man hier eine schwierige Variante nehmen. Man folgt einem  Band, daß in eine Höhle führt (dient auch als Notbiwak). Aus der Höhle muss man nun kriechend auf ein Hangelband queren. Hat man den Steig bis dahin schon als ungemein ausgesetzt empfunden, so lässt sich das hier garantiert noch steigern. Man sollte hier nicht nach unten schauen, wenn man wie ich seine Sonnenbrille nur lose befestigt trägt. Von dem Kriechband mit 1000 Luft unter dem schiefhängendem ***** wechselt man wieder in die Vertikale und steigt 20 Meter leicht überhängend an Bügeln auf, bis man wieder das Hochplateau erreicht. Nun geht es mühsam aufwärts an die Gipfelwand. Man quert 200 m nach rechts in die Wand und steigt die letzte, wirklich ENDLOSE Leiter zum Gipfelgrat herrauf. Hier bekam ich das erste mal am Berg einen Krampf im Arm. Kein Spass in einer solchen Situation. Habs dann doch irgendwie rauf geschafft. Am Gipfel konnte ich dann das Traumpanorama über so ziemlich alles was Rang und Namen hat in den Westalpen geniessen. Der Absteig über den Daubenhorngletscher zum Lämmerenboden war dan erstaunlich problemlos. Nur der Weg im Flachen zur Gemmi ist dann ziemlich lang. Abfahrt mit der Gondel und Heimfahrt durch den Lötschberg.

Tourengänger: Solanum


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