Winterschnuppern


Publiziert von Omega3 , 22. Oktober 2009 um 11:21.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:21 Oktober 2009
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1560 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Valens, Post
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Sargans
Kartennummer:1155, 1175

Die Gipfel dieser Tour liegen zwar mitten in einem Schneesportgebiet, doch sowohl der Auf- als auch der Abstieg tangieren dieses nicht. Im Gipfelbereich hält sich die Verschandelung im Rahmen. Allerdings gibt es eine Abfahrtsvariante vom Vasanachopf nach Valens - während der Wintersaison mit Schneeschuhen deshalb weniger empfehlenswert.

Zudem war für heute föhniges Wetter angesagt, so dass für mich primär "Winterschnuppern" angesagt war.
 

Vom Bahnhof Bad Ragaz fährt mich ein pumpenvolles Postauto nach Valens. Kein Wunder, bin ich doch mitten in den Berufsverkehr hineingeraten. In Valens beginnt der Föhn schon anständig sein Unwesen zu treiben, Baumblätter wirbeln wie betrunkene Vögel durch die Lüfte. Mir schwant Übles, wenn ich daran denke, wie es weiter oben aussehen könnte. Ab Valens (925m) geht es dann zu Fuss weiter, allerdings haben meine Beine etwas Ladehemmung, so bin ich froh, die ersten paar Meter auf einer Alpstrasse mit gemächlicher Steigung zurücklegen zu können. In Branggis (1561m) ist es dann fertig mit gemächlich. Ersaunlicherweise verhält sich die Föhnintensität umgekehrt proportional zur Höhe, so ist es in Branggis fast windstill. Hier liegt auch schon eine brauchbare Schneeschicht, die Schneeschuhe kommen zum Einsatz. Wegen der relativ hohen Temperaturen ist der Schnee recht pappig, aber gut zu begehen. Der Anstieg über Burscht zum P.2030 ist etwas steil aber unproblematisch. Auf dem Verbindunggrat zwischen P.2030 und Vasanachopf (2101m) liegt kein Schnee, so bietet die Begehung kein Problem. Schneebedeckt und verwächtet könnte der Ausstieg zum Vasanachopf einige Probleme bereiten, ist das letzte Stück doch recht steil. Der Föhn hat sich inzwischen zurückgemeldet, auf der Leeseite ist es aber immer noch recht gemütlich. Über den E-Grat steige ich zum Schlösslichopf (2226m) auf, auf der anderen Seite über den W-Grat wieder runter. Weiter zum Tagweidlichopf (2275m), hier oben ist der Föhn nun völlig entfesselt. Zeitweise muss ich stehen beleiben, um nicht umgerissen zu werden. Ein weiteres Problem sind die schneekristallbeladenen Böen, die mir zeitweise die Sicht rauben. Glücklicherweise ist die Pizolhütte in der Nähe. Hier ist zwar Saisonende - die Crew ist gerade mit Aufräumen beschäftigt - doch ich bekomme trotzdem eine Kaffee spendiert. Vielen Dank! Nach der Aufwärmpause nehme ich noch den Twärchamm (2302m) in Angriff. Nach einigen föhnattackenbedingten Pausen stehe ich auch auf diesem Hügel, allerdings nicht lange. An ein Gipfelpicknick ist nicht zu denken. Wieder zurück vorbei an der Pizolhütte zum Wangser See. Ein letzter Aufstieg zum P.2247, dann würde es zum Vilterser Seeli hinunter gehen. Der Wind hat aber inzwischen an Stärke gewonnen, er will mich nicht an diese letzte Erhebung heranlassen. Langsam, sehr langsam taste ich mich vorwärts, dann stehe ich endlich oben und habe den Föhn nun im Rücken - so lässt es sich aushalten. Das war sehr knapp an der Grenze des für mich Erträglichen - einen Vollvisierhelm müsste man haben. Vom Wind hinabgepeitscht stehe ich bald am lieblichen Vilterser Seeli (1898m), hierher wagen sich nur noch vereinzelte Böen. Der weitere Abstieg über die Vilterser Alp ist landsschaftlich wunderschön mit prachtvollem Blick in die Rheinebene und bis zum Bodensee. Schnee bis etwa 1400m. In Vilters verpasse ich knapp den Bus, so laufe ich weiter bis zum Bahnhof von Sargans.


Tourengänger: Omega3


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Kommentare (1)


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Alpin_Rise hat gesagt: 8 Uhr 51, Valens, die Frisur hält!
Gesendet am 23. Oktober 2009 um 20:28
Traumhafte Fotos, eines föhner als das andere!
G, Rise


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