Tour de Moleno (Season Opener)


Publiziert von basodino , 19. Oktober 2009 um 17:36.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 7 Juni 2007
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Rosso   Gruppo Cima dell'Uomo 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 2775 m
Abstieg: 1695 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Locarno oder Bellinzona nach Monte Carasso mit Auto oder Bus.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Moleno nach Bellinzona mit Auto oder Bus.
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Albagno UTOE (1870 m), unbewirtschaftet Capanna Alpe Leis (1801 m), unbewirtschaftet
Kartennummer:1293 Osogna, 1313 Bellinzona

Jedes Jahr im Frühling oder Frühsommer organisiere ich eine kleine Tour ins Tessin genannt Season Opener. Im Jahr 2007 fuhren wir nach Monte Carasso bei Bellinzona. Dort gibt es eine kleine Bergbahn, die einem gut 1000 Höhenmeter nach Mornera abnimmt.
Die Wettervorhersage stand insgesamt unter keinem sehr günstigen Stern, so dass wir von der Bergbahn zügig dem gut markierten Bergweg zur Capanna Albagno UTOE (1870 m) folgten. Wir bekamen unseren fairen Anteil am Regen in der letzten 45 Minuten ab und waren froh auf dieser heimeligen Hütte angekommen zu sein. Die Hütte ist vor einigen Jahren neu ausgebaut worden und ist bestens ausgestattet. Sie liegt auch toll oberhalb der Maggadino-Ebene. T2, 1 h 45 min.

Am 2. Tag versprach der Morgen zunächst mal Sonne, was uns schnell Richtung Btta d'Albagno hoch trieb. Diesen Weg verlässt man aber nach 15 Minuten bereits nach links und steigt den blau-weißen Wegzeichen folgend die Grashänge hinauf. Kurz vor der Btta d'Erbea (ca. 2250 m), kann man die beiden Gipfel des Cima d'Erbea (2338 und 2323 m) mitnehmen. Den ersten besteigt man leicht von Süden her, den anderen indem man einen kleinen Felsriegel links unterhalb über Platten quert, ein Rinne nach rechts zum Grat hinauf läuft und ab dort den kurzen steilen Aufschwung des Ostgrates hinaufklettert (II+). Vor allem vom westlichen, höheren Gipfel hat man eine tolle Aussicht, wenngleich an diesem Tag dies bedeutete, dass wir uns der herannahenden neuerlichen Wolken gewahr wurden. Zurück an der Scharte steigt man nördlich steil hinab in eine Rinne und verlässt diese nach links in ein Geröllfeld (weiterhin markiert). Gegenüber führt die Spur dann in eine 2. Scharte, die Btta della Cima dell'Uomo (ca. 2280 m). Man wechselt wieder auf die südliche Seite und folgt der markierten Spur über enorm viel Geröll und Blöcke unterhalb der Gratkante linkerhand. So gelangt man an eine Abzweigung, wo man in wenigen Minuten zum Gipfel der Cima dell'Uomo (2390 m) abbiegen kann (T4, I). Die Aussicht ist toll, war es aber an diesem Tag nicht, da wir im Nebel sassen.
Jenseits der Abzweigung führt der Weg weiter und verliert deutlich an Höhe. So gelangt man zur Btta di Medee (2149 m). Der Weg quert weiter und verliert weiter an Höhe. Hier ist der richtige Routenverlauf nicht so einfach zu finden (zumindest nicht im Nebel). Folgt man den Wegzeichen, so gelangt man zur Cap. Borgna. Indes führt eine Spur ohne große Höhendifferenz den Hang entlang zur Btta Cazzane (2104 m). Hier wendet man sich nach Norden und steigt den nun roten Wegzeichen folgend den Wiesen entgegen. Auf 1844 m kommt man an eine Alpe mit einer Notunterkunft (kein Wasser, keine Toilette). Man steigt weiter hinab zu einem Bach, überquert diesen und quert den Hang und erreicht 20 Minuten später die Alpe Leis (1801 m), auf der eine weitere unbewirtschaftete, aber gut ausgestattete Hütte steht (hat sogar Dusche). T3+, 4 h 45 min

Von der Hütte ging es dann am 3. Tag direkt steil den Hang westlich hinauf. Man findet Wegspuren, die sich nicht überall zu einem zusammenhängenden Weg fügen lassen. Etwas weiter oben, wenn es steiler wird und die Vegetations nachlässt, findet sich aber eine Spur, die zunächst einer Rippe aufwärts folgt, dann nach links quert und so auf den offiziell markierten VAV trifft. Diesem folgt man leicht bis in die Scharte Btta di Leis (2215 m). Nun kann man dem Grat auf dem offiziellen VAV folgen (schien uns bei bereits wieder nebligem und feuchtem Wetter nicht ratsam) oder man quert nach links unterhalb des Grates auf eine flache grasige Terrasse hinaus. Nach ca. 15-20 Minuten erlaubt ein steiler Hang über gestuftes Gras (wohl wegen der Ziegen und Schafe) wieder zum Grat aufzusteigen (bei Nässe allerdings grenzwertig). Auf dem Grat trifft man wieder auf den VAV, der hier überraschend leicht in die östliche Flanke quert und in wenigen Kehren zum Gipfel des Poncione di Piotta (2439 m) führt. Vom Gipfel hat man einen tollen Blick auf den Beginn des wirklich kernigen Stücks des VAV den Westgrat entlang. Dies ist eine Etappe, die ich später einmal noch unbedingt unternehmen möchte.
Für den Rückweg haben wir die gleiche Route gewählt, da das Wetter sehr unsicher schien und bei Rückkehr an der Hütte fing es tatsächlich richtig an zu regnen. T4+, 3 h 45 min.

Am letzten Tag stiegen wir dann von der Hütte ins Valle Moleno ab (daher auch der Name der Tour). Durch blühende Alpenrosen und gesäumt mit Wasserfällen ist dies ein wahrlich wundervolles Tal. Allein die 1.530 Höhenmeter schrecken im Aufstieg sicherlich den einen oder anderen ab. Da wir jetzt endlich die verdiente Sonne hatten, genossen wir diesen Streckenabschnitt ganz besonders. Die Route ist durchweg gut markiert. Auf der Alpe di Lai (1138 m) fanden wir eine Hütte mit gestapeltem Holz, indem eine Wieselfamilie lebt. Es war zu drollig zuzuschauen, wie immer wieder die kleinen Köpfchen zwischen den Holzscheiten hervorlugten. Weiter unten kommt man an eine Brücke (ca. 950 m), wo der Rive di Ripiano überquert wird. Hier ist ein schöner Rastplatz, da man hier im Fluß baden kann. Wir wählten an der Brücke den linken Weg nach Moleno, wobei der rechte Weg nach Preonzo wohl genauso geeignet ist. T2-3, 3 h 20 min.

Tourengänger: basodino


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