Die Siggenthaler Fluh: Ein langes, knapp 30m hohes Felsband mit Blick nach Westen. Der Fels ist steil und horizontal gebändert, der Zustieg kurz, die Erreichbarkeit für Freunde des Agglo-Wohnens perfekt....einzig der Fels hat etwas an Rauhheit eingebüsst.
Allgemeines: Die Siggenthaler Fluh hat von den Eigenschaften her viel Gemeinsames mit den Routen in Kletterhallen: Die Kletterei findet meist an senkrechten Wänden und t.w. auch an kleinen Überhängen statt und kann als typische Wandkletterei bezeichnet werden. Die Griffe und Tritte sind ziemlich offensichtlich, wobei -wie in Hallen durchaus üblich- ein recht breites Bewegungsrepertoire verlangt wird. Besonders schön sind die horizontalen Bänder, die man so richtig nett drücken kann, um dann die Füsse hochzusetzen und sich zum nächsten Band zu strecken. Die Schwierigkeiten reichen von 5c+ bis maximal 7a, wobei die "6a-onsight-und-6b-Vorstiegs-Kandidaten am ehesten ihre Freude haben werden.
Zustieg und Einstiegsbereich sind übrigens auch für Kinder bewältigbar bzw. ungefährlich genug für einen Aufenthalt. Allerdings sollte mindestens der Nachwuchs bei längerem Aufenthalt einen Helm tragen, weil da und dort gerne mal ein Stein herunterfällt.
Predigt and hike: Die Fluh befindet sich -wie manche Jurafluh- in einem Naturschutzgebiet. Dank umsichtiger Verhandlungen ist es gelungen, die Fluh gleichermassen den Kletternden sowie den Moosen und Spinnen zu erhalten. Eine Tafel am Einstieg macht auf Einschränkungen aufmerksam. Leider haben wir festgestellt, dass die Ausführungen auf den Hinweisschildern manchen wohl mehr als Dekoration dienen. Will die illustre Gemeinschaft der Sportkletterer ihren Sport auch in Zukunft ausüben, so beachtet doch bitte, bitte dieses absolute Minimum an Entgegenkommen: Kein Abseilen von den Fluhköpfen und kein Feuer im Einstiegsbereich!
Zustieg: Ausgangspunkt ist der Friedhof Schachen in Untersiggenthal (hier P für die Benzin-und-Diesel-Community). Auf einem Waldweg am Friedhof vorbei in den Wald. Nach zwei Minuten erreicht man einen Brunnen. Man wählt den Weg, der aus dem Wald heraus führt, dann dem Waldrand entlang, um schliesslich wieder im Wald zu verschwinden. Man erreicht die Fluhköpfe der Siggenthaler Fluh und folgt dem Felsband, um an dessen Ende kurz über einen deutlichen Single-Trail die Einstiege zu erreichen. Ab Friedhof ca. 20min. Gute OEV-Verbindungen nach Untersiggenthal.
Die Touren:
Obigrot (6b+, on sight): Absolut tolle Griffe, ein Erlebnis. Die Tour hat nur eine kurze Schlüsselstelle, um die man sich (nicht mal gesucht und durchaus innerhalb der Bohrhakenlinie) herumlümmeln kann.
Sam I (6b+, zwei Mal Vorstieg ohne RP): kurze Route mit Bouldercharakter. Hätte ich den RP geschafft, würde ich die Tour jetzt loben in den höchsten Tönen.
Eggli (6b, on sight): fantastische Tour zuerst in eine klitzekleine Verschneidung, dann links haltend in immer steileren Fels. Kurz vor dem Ausstieg dann eine athletische Schuppe, über die man sich emporhangeln kann.
Fazit: Meine Prinzipien beginnen zu beben, im Aargau müsste man leben!
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