Sazmartinshorn (2827 m), Ost-West Überschreitung
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Das Sazmartinshorn (2827 m) ist nach dem Pizol (2844 m) die zweithöchste Erhebung und der markanteste Gipfel zwischen Seez und Tamina. Während seine Westflanke bis fast zuoberst aus Schutt und Geröll besteht, besticht die Ostseite durch massige Felsflanken und Grate, über die es auf den ersten Blick keinen leichten Anstieg auf den (gegenüber dem Südgipfel um 2 m höheren) Nordgipfel zu geben scheint. Und doch ist der höchste Punkt des Sazmartinshorns auch von dieser Seite für den Alpinwanderer zu haben: Durch die Südostflanke führt eine Rampe, über die in leichter Kletterei (I-II) in zumindest im unteren Teil erstaunlich solidem Fels bis in die Scharte zwischen Süd- und Nordgipfel emporgestiegen werden kann, aus der man den Nordgipfel über den Gipfelgrat in wenigen Minuten in leicht ausgesetzter, aber einfacher Kletterei erreicht.
Nach einer längeren wechselhaften Phase kündigte sich für einmal perfektes Bergwetter an: Wolkenloser Himmel, gute Fernsicht, keine Gefahr von Gewittern und (noch) angenehme Temperaturen! Diese ausgezeichneten Verhältnisse wollte ich nutzen, um eine Tour zu unternehmen, die schon lange auf meiner Wunschliste stand: Eine Überschreitung des Sazmartinshorns vom Val Tersol ins Marchtal mit Abstieg nach St. Martin, einer alten Walsersiedlung am westlichen Ende des in hohe Felswände eingebetteten Gigerwald-Stausees.
Das Sazmartinshorn ist im Gegensatz zum benachbarten Pizol, welcher sich dank der Pizolbahnen Sommers wie Winters grosser Beliebtheit erfreut, ein sehr einsamer Berg. Dies mag zum einen an seiner Abgelegenheit und zum Anderen an den mühsamen, weglosen Zustiegen über steile Weiden und endlose Schutt- und Geröllhalden bzw. dem brüchig-schiefrigen Gestein des im ganzen Gebiet vorherrschenden Sardona-Flyschs liegen. Neben der erwähnten Einsamkeit, die es einem erlaubt, so seltene Tiere wie den Steinadler zu beobachten, der auch heute wieder um den Gipfel kreiste, lockt aber auch eine fantastische Aussicht, vor allem auf die benachbarten Zanaihörner, das Ringelgebirge und die Gipfel zuhinterst im Calfeisental sowie weit in die Bergwelt Graubündens, der Silvretta und des Rätikons.
Von Gigerwald, Restaurant (Postauto-Haltestelle) erreichte ich nach zügigem Aufstieg über den steilen Alpweg nach ca. 1 h die Alphütten des Säss Tersol (ca. 2000 m). Von dort weg muss die Route durch die Südostflanke des Sazmartinshorns selbständig gefunden werden - es finden sich keinerlei Markierungen oder Begehungsspuren. Wie es der Zufall so wollte, hatte ein Zürcher Paar, das ich auf Höhe der Alp Säss Tersol eingeholt hatte, an diesem Tag die gleiche Idee wie ich, so dass wir gemeinsam den Einstieg in die richtige Route suchten. Das heisst, zunächst einmal suchte ich alleine, da die Beiden eine Pause einlegten und mich schon mal "vorschickten". Prompt geriet ich über den steilen Weiden von Sazmartin zu weit nach Norden und fand mich alsbald an einem Abbruch am Beginn des Ostgrats wieder. In der Annahme, die sich unterhalb des Abbruchs von der Ostwand herunterziehende, mit Altschnee bedeckte Geröllrinne sei der Zustieg zur gesuchten Rampe, die ich meinte, mit dem Fernglas ausmachen zu können, versuchte ich nun, über ausgesetzte Schrofen-Bänder vom Ausläufer des Ostgrats auf die Rinne abzusteigen bzw. zu -klettern. Nach ca. 10 Metern gab ich das Unterfangen auf, das Gelände war zu steil und ausgesetzt, um hier gefahrlos nach unten zu gelangen. Dies war mein Glück: Ich wäre vermutlich irgendwann in der Ostwand des Sazmartinshorns nicht mehr weiter gekommen - wenn ich nicht bereits zuvor von einem der Steine erschlagen worden wäre, die in regelmässigen Abständen wie Geschosse aus der Wand flogen und mit lautem Getöse die Rinne herunterkrachten. Eine Beobachtung, die mich ohnehin beunruhigte und berechtigte Zweifel aufkommen liessen, ob dies wirklich die richtige Route sei...
Ziemlich gefrustet machte ich mich auf den Abstieg zurück ins Val Tersol. Als ich schon fast wieder den Talboden erreicht hatte, blickte ich noch einmal hoch - und sah die beiden Zürcher weit oben in der breiten Geröllrinne aufsteigen, die sich vom Sattel (P. 2668) links neben dem Südgrat des Sazmartinshorns herunterzieht. Okay, ein Versuch noch - zumindest würde man so sicher in den Sattel gelangen und allenfalls von dort über den Südgrat wenigstens den Südgipfel erreichen. Ein Übergang zum Nordgipfel über die mindestens 20 m hohe senkrechte Felsstufe des Südgipfels erschien allerdings nicht möglich.
Bald hatte ich die beiden gleichgesinnten Berggänger wieder erreicht und gemeinsam stiegen wir in mühsamem Steilschutt und Geröll rechts (nördlich) der breiten Rinne auf, bis ein felsiger Grat rechts der Rinne erreicht war. Hier entschieden wir uns, die Rinne zu verlassen und nördlich des Grats (rechts im Aufstiegssinn) in eine Rampe einzusteigen, welche die Südostflanke des Berges durchreisst. Dies war offenbar die "richtige" Route...
Abgesehen von dem herabfliessenden Wasser (Schmelzwasser oder Quellwasser aus dem Inneren des Berges?), das die Felsen teilweise doch etwas rutschig machte, liess es sich entlang der linksseitigen Wand ohne Schwierigkeiten hochklettern. Die Kletterei bewegt sich -je nach Routenwahl im I. bis II. Grad, teilweise unterbrochen von kurzen Abschnitten Gehgelände. Das Gestein ist vor allem im unteren Bereich der Rampe für dieses Gebiet erstaunlich fest und ermöglicht ein einigermassen genussvolles Hinaufkraxeln, feingriffige Platten können gut auf Reibung geklettert werden. Weiter oben wird die Sache deutlich unangenehmer: das felsige Gelände geht mehr und mehr in haltlosen Steilschutt über, unter dem sich -als zusätzliche Gemeinheit- extrem rutschige, abwärts geschichtete Schieferplatten befinden. So gut es ging, hangelte ich mich entlang der die Rampe links begrenzenden Wand an den wenigen (haltbaren) Griffen hinauf, wo diese fehlten, half nur ein Nach-oben-Robben...
Ca. 10 Meter unterhalb des Ausstiegs über die Scharte rechts (nördlich) des Südgipfels verliess ich die Route entlang der Wand - ein Fehler, wie sich sofort herausstellte! So kurz vor dem rettenden Gipfelgrat hatte ich nun wirklich ernsthafte Schwierigkeiten, mich in dem Schutt-Schiefer-Gemisch zu halten, geschweige denn, noch weiter nach oben zu kommen! Wie ein Ertrinkender auf hoher See suchte ich die rettenden Felsinseln. An einer Stelle benötigte ich gar drei Versuche, um sie zu überwinden - zweimal rutschten die Füsse weg, glücklicherweise konnte ich mich jedesmal an irgendetwas festklammern und so die Fahrt ins Bodenlose aufhalten.
Irgendwie haben wir es aber dann doch auf den Gipfelgrat und über diesen -nun einfacher- auf den Vorgipfel des Sazmartinshorns geschafft. Möglicherweise ist der Aufstieg in der Südostrampe leichter bzw. weniger heikel, wenn man sich ab der Mitte mehr rechts hält. Dort dürfte auch die Gefahr des Steinschlags geringer sein, welche in der von uns gewählten Route der Wand entlang doch eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt, insbesondere wenn man nicht alleine unterwegs ist. Insgesamt bewegen sich die Schwierigkeiten des Aufstiegs über die SO-Flanke im oberen T5-Bereich der Alpinwanderskala (lt. SAC-Clubführer: WS), die von mir gewählte Route (T6-) war sicher nicht die Schlaueste.
Vom Vorgipfel gelangt man über den leicht ausgesetzten Westgrat und von diesem, nach Norden abzweigend, auf einem kurzen, ziemlich ausgesetzten Verbindungsgrat in leichter Kletterei in solidem Fels zum höchsten Punkt mit Gipfelsteinmann und Gipfelbuch. Das Gipfelbuch wies für dieses Jahr gerade mal 10 Einträge auf - erstaunlich, dass sich allein am heutigen Tag 4 Personen (mit uns) eintrugen!
Nach ausgiebiger Gipfelrast mit einem wirklich phänomenalen Rundumblick traten wir bei zunehmender Hitze gemeinsam den Abstieg über den sanfteren Westgrat an. Dieser vermittelt den leichtesten Zugang zum Gipfel des Sazmartinshorn, verlangt aber aufgrund des exponierten und steilen Geländes ebenso Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (T4, einzelne Stellen T5, I). Gratzacken werden um- oder überklettert, es empfiehlt sich auch hier, Griffe und Tritte genaustens auf ihre Festigkeit hin zu überprüfen, ein Fehltritt wäre ungesund.
Man folgt dem Westgrat, bis das Gelände südlich davon (links im Abstiegssinn) weniger steil und felsdurchsetzt wird. Hier -etwa auf Höhe des Marchtalsattels (ca. 2650 m, auf der LK nicht kotiert), lässt es sich nach Belieben über Steilschutt und Geröll herunterspringen, -surfen oder was auch immer. Man halte sich tendenziell Richtung Osten und überquert bald einmal den Marchtalbach (hier lassen sich hervorragend Trinkflaschen auffüllen, im Geröll heissgelaufene Füsse kühlen usw.). Von dort in südöstliche Richtung, die Hänge des Brändlisbergs querend, und zuletzt über steile Weiden hinunter zur Alp Säss (1889 m). Von dort auf schmalen, anfangs kaum sichtbarem Pfad steil nach St. Martin am Gigerwaldstausee. Um nicht zu spät dort anzukommen und meine Chancen aufrecht zu erhalten, sofort per Anhalter nach Bad Ragaz zu gelangen, beeilte ich mich nun und verabschiedete mich von den beiden sympathischen Zürchern (übrigens fleissige Hikr-Leser!). Der nicht markierte, aber von den Älplern gut angelegte und unterhaltene Pfad war infolge der vielen und intensiven Niederschläge in den letzten Wochen leider sehr matschig, entsprechend dreckig waren hinterher meine Schuhe. Dennoch wurde ich von einem freundlichen Paar aus Feldkirch anstandslos mitgenommen - vielen herzlichen Dank nach Vorarlberg!
Tour im Alleingang, abschnittsweise mit Thomas und Caro (?)
Nach einer längeren wechselhaften Phase kündigte sich für einmal perfektes Bergwetter an: Wolkenloser Himmel, gute Fernsicht, keine Gefahr von Gewittern und (noch) angenehme Temperaturen! Diese ausgezeichneten Verhältnisse wollte ich nutzen, um eine Tour zu unternehmen, die schon lange auf meiner Wunschliste stand: Eine Überschreitung des Sazmartinshorns vom Val Tersol ins Marchtal mit Abstieg nach St. Martin, einer alten Walsersiedlung am westlichen Ende des in hohe Felswände eingebetteten Gigerwald-Stausees.
Das Sazmartinshorn ist im Gegensatz zum benachbarten Pizol, welcher sich dank der Pizolbahnen Sommers wie Winters grosser Beliebtheit erfreut, ein sehr einsamer Berg. Dies mag zum einen an seiner Abgelegenheit und zum Anderen an den mühsamen, weglosen Zustiegen über steile Weiden und endlose Schutt- und Geröllhalden bzw. dem brüchig-schiefrigen Gestein des im ganzen Gebiet vorherrschenden Sardona-Flyschs liegen. Neben der erwähnten Einsamkeit, die es einem erlaubt, so seltene Tiere wie den Steinadler zu beobachten, der auch heute wieder um den Gipfel kreiste, lockt aber auch eine fantastische Aussicht, vor allem auf die benachbarten Zanaihörner, das Ringelgebirge und die Gipfel zuhinterst im Calfeisental sowie weit in die Bergwelt Graubündens, der Silvretta und des Rätikons.
Von Gigerwald, Restaurant (Postauto-Haltestelle) erreichte ich nach zügigem Aufstieg über den steilen Alpweg nach ca. 1 h die Alphütten des Säss Tersol (ca. 2000 m). Von dort weg muss die Route durch die Südostflanke des Sazmartinshorns selbständig gefunden werden - es finden sich keinerlei Markierungen oder Begehungsspuren. Wie es der Zufall so wollte, hatte ein Zürcher Paar, das ich auf Höhe der Alp Säss Tersol eingeholt hatte, an diesem Tag die gleiche Idee wie ich, so dass wir gemeinsam den Einstieg in die richtige Route suchten. Das heisst, zunächst einmal suchte ich alleine, da die Beiden eine Pause einlegten und mich schon mal "vorschickten". Prompt geriet ich über den steilen Weiden von Sazmartin zu weit nach Norden und fand mich alsbald an einem Abbruch am Beginn des Ostgrats wieder. In der Annahme, die sich unterhalb des Abbruchs von der Ostwand herunterziehende, mit Altschnee bedeckte Geröllrinne sei der Zustieg zur gesuchten Rampe, die ich meinte, mit dem Fernglas ausmachen zu können, versuchte ich nun, über ausgesetzte Schrofen-Bänder vom Ausläufer des Ostgrats auf die Rinne abzusteigen bzw. zu -klettern. Nach ca. 10 Metern gab ich das Unterfangen auf, das Gelände war zu steil und ausgesetzt, um hier gefahrlos nach unten zu gelangen. Dies war mein Glück: Ich wäre vermutlich irgendwann in der Ostwand des Sazmartinshorns nicht mehr weiter gekommen - wenn ich nicht bereits zuvor von einem der Steine erschlagen worden wäre, die in regelmässigen Abständen wie Geschosse aus der Wand flogen und mit lautem Getöse die Rinne herunterkrachten. Eine Beobachtung, die mich ohnehin beunruhigte und berechtigte Zweifel aufkommen liessen, ob dies wirklich die richtige Route sei...
Ziemlich gefrustet machte ich mich auf den Abstieg zurück ins Val Tersol. Als ich schon fast wieder den Talboden erreicht hatte, blickte ich noch einmal hoch - und sah die beiden Zürcher weit oben in der breiten Geröllrinne aufsteigen, die sich vom Sattel (P. 2668) links neben dem Südgrat des Sazmartinshorns herunterzieht. Okay, ein Versuch noch - zumindest würde man so sicher in den Sattel gelangen und allenfalls von dort über den Südgrat wenigstens den Südgipfel erreichen. Ein Übergang zum Nordgipfel über die mindestens 20 m hohe senkrechte Felsstufe des Südgipfels erschien allerdings nicht möglich.
Bald hatte ich die beiden gleichgesinnten Berggänger wieder erreicht und gemeinsam stiegen wir in mühsamem Steilschutt und Geröll rechts (nördlich) der breiten Rinne auf, bis ein felsiger Grat rechts der Rinne erreicht war. Hier entschieden wir uns, die Rinne zu verlassen und nördlich des Grats (rechts im Aufstiegssinn) in eine Rampe einzusteigen, welche die Südostflanke des Berges durchreisst. Dies war offenbar die "richtige" Route...
Abgesehen von dem herabfliessenden Wasser (Schmelzwasser oder Quellwasser aus dem Inneren des Berges?), das die Felsen teilweise doch etwas rutschig machte, liess es sich entlang der linksseitigen Wand ohne Schwierigkeiten hochklettern. Die Kletterei bewegt sich -je nach Routenwahl im I. bis II. Grad, teilweise unterbrochen von kurzen Abschnitten Gehgelände. Das Gestein ist vor allem im unteren Bereich der Rampe für dieses Gebiet erstaunlich fest und ermöglicht ein einigermassen genussvolles Hinaufkraxeln, feingriffige Platten können gut auf Reibung geklettert werden. Weiter oben wird die Sache deutlich unangenehmer: das felsige Gelände geht mehr und mehr in haltlosen Steilschutt über, unter dem sich -als zusätzliche Gemeinheit- extrem rutschige, abwärts geschichtete Schieferplatten befinden. So gut es ging, hangelte ich mich entlang der die Rampe links begrenzenden Wand an den wenigen (haltbaren) Griffen hinauf, wo diese fehlten, half nur ein Nach-oben-Robben...
Ca. 10 Meter unterhalb des Ausstiegs über die Scharte rechts (nördlich) des Südgipfels verliess ich die Route entlang der Wand - ein Fehler, wie sich sofort herausstellte! So kurz vor dem rettenden Gipfelgrat hatte ich nun wirklich ernsthafte Schwierigkeiten, mich in dem Schutt-Schiefer-Gemisch zu halten, geschweige denn, noch weiter nach oben zu kommen! Wie ein Ertrinkender auf hoher See suchte ich die rettenden Felsinseln. An einer Stelle benötigte ich gar drei Versuche, um sie zu überwinden - zweimal rutschten die Füsse weg, glücklicherweise konnte ich mich jedesmal an irgendetwas festklammern und so die Fahrt ins Bodenlose aufhalten.
Irgendwie haben wir es aber dann doch auf den Gipfelgrat und über diesen -nun einfacher- auf den Vorgipfel des Sazmartinshorns geschafft. Möglicherweise ist der Aufstieg in der Südostrampe leichter bzw. weniger heikel, wenn man sich ab der Mitte mehr rechts hält. Dort dürfte auch die Gefahr des Steinschlags geringer sein, welche in der von uns gewählten Route der Wand entlang doch eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt, insbesondere wenn man nicht alleine unterwegs ist. Insgesamt bewegen sich die Schwierigkeiten des Aufstiegs über die SO-Flanke im oberen T5-Bereich der Alpinwanderskala (lt. SAC-Clubführer: WS), die von mir gewählte Route (T6-) war sicher nicht die Schlaueste.
Vom Vorgipfel gelangt man über den leicht ausgesetzten Westgrat und von diesem, nach Norden abzweigend, auf einem kurzen, ziemlich ausgesetzten Verbindungsgrat in leichter Kletterei in solidem Fels zum höchsten Punkt mit Gipfelsteinmann und Gipfelbuch. Das Gipfelbuch wies für dieses Jahr gerade mal 10 Einträge auf - erstaunlich, dass sich allein am heutigen Tag 4 Personen (mit uns) eintrugen!
Nach ausgiebiger Gipfelrast mit einem wirklich phänomenalen Rundumblick traten wir bei zunehmender Hitze gemeinsam den Abstieg über den sanfteren Westgrat an. Dieser vermittelt den leichtesten Zugang zum Gipfel des Sazmartinshorn, verlangt aber aufgrund des exponierten und steilen Geländes ebenso Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (T4, einzelne Stellen T5, I). Gratzacken werden um- oder überklettert, es empfiehlt sich auch hier, Griffe und Tritte genaustens auf ihre Festigkeit hin zu überprüfen, ein Fehltritt wäre ungesund.
Man folgt dem Westgrat, bis das Gelände südlich davon (links im Abstiegssinn) weniger steil und felsdurchsetzt wird. Hier -etwa auf Höhe des Marchtalsattels (ca. 2650 m, auf der LK nicht kotiert), lässt es sich nach Belieben über Steilschutt und Geröll herunterspringen, -surfen oder was auch immer. Man halte sich tendenziell Richtung Osten und überquert bald einmal den Marchtalbach (hier lassen sich hervorragend Trinkflaschen auffüllen, im Geröll heissgelaufene Füsse kühlen usw.). Von dort in südöstliche Richtung, die Hänge des Brändlisbergs querend, und zuletzt über steile Weiden hinunter zur Alp Säss (1889 m). Von dort auf schmalen, anfangs kaum sichtbarem Pfad steil nach St. Martin am Gigerwaldstausee. Um nicht zu spät dort anzukommen und meine Chancen aufrecht zu erhalten, sofort per Anhalter nach Bad Ragaz zu gelangen, beeilte ich mich nun und verabschiedete mich von den beiden sympathischen Zürchern (übrigens fleissige Hikr-Leser!). Der nicht markierte, aber von den Älplern gut angelegte und unterhaltene Pfad war infolge der vielen und intensiven Niederschläge in den letzten Wochen leider sehr matschig, entsprechend dreckig waren hinterher meine Schuhe. Dennoch wurde ich von einem freundlichen Paar aus Feldkirch anstandslos mitgenommen - vielen herzlichen Dank nach Vorarlberg!
Tour im Alleingang, abschnittsweise mit Thomas und Caro (?)
Tourengänger:
marmotta

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