Durch die Schlucht des Rio Secco


Publiziert von H. Brückner , 15. Februar 2019 um 12:11. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:14 Oktober 1991
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 575 m
Abstieg: 575 m
Strecke:2,7km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Start ist in Cadino, einem winzigen Ort, ca. fünf Kilometer südlich von Salurn. Großer Parkplatz.

Die Via ferrata Rio Secco ist ein kleiner, versteckter und deshalb wenig bekannter Klettersteig durch eine wilde Klamm, im Etschtal, gleich jenseits der deutsch-italienischen Sprachgrenze. Start ist in Cadino, einem winzigen - hm - Ort, ca. fünf Kilometer südlich von Salurn. Erkennbar an dem großen Parkplatz.

Salvador Dalís & Igor Wakhevitchs "Être Dieu" lief, damals, immer wieder... Was für eine Zeit...


Vom Parkplatz aus überquert man die Straße, und gelangt auf der anderen Straßenseite schnell zu einer Kapelle. Gleich dahinter führt ein markierter Weg hinauf in den Wald, zu einem Wegabzweig. Von links kommt der Rückweg herunter, rechts geht es hinauf zu einer Bank, bei der die Ausrüstung angelegt wird.

Ab hier ist der Steig (und auch Teile des Abstiegswegs) mit Drahtseilen, Trittstiften und Klammern (und einer Leiter im Rückweg) versichert.

Ein Drahtseil führt am Fels entlang (A/B) hinein ins Bachbett des Rio Secco, zu einer Madonna.

Die Klamm, die der Bach hier verlässt, gibt die weitere Route vor: Man klettert in der Folge meist rechts oder links in der Klammwand von Gumpe zu Gumpe, selten gibt es auch ein paar einfache Gehmeter im Bachbett.

Von der Madonna weg geht es auf der anderen Seite der Klamm steil auf Klammern hinauf (B/C), dann etwas flacher nach rechts (B) in die nächsthöhere Gumpe. Weiterhin links vom Bach steil hinauf (B/C) und, einfach, wieder nach rechts zu einer Rinne. Nun die Rinne hinauf (C) zum Aussichtspunkt "Belvedere".

Vom Belvedere aus ein paar Meter auf dem Weg weiter und wieder zurück in die Klamm. Es geht kurz steil hinunter (B), dann wechselt man zum zweiten Mal die Bachseite, diesmal nach rechts. Ein Stück drüben ist B/C, dann geht es kurz wieder in die Klamm hinein und gleich darauf, dem Drahtseil folgend (A) wieder hinaus.

Ein Serpentinenweg führt hinauf zum nächsten Einstieg in die Klamm. Die folgenden Passagen (C) gehören zu den schwierigsten: eine anstrengende Querung in die nächste Gumpe, dann auf der anderen Seite der Klamm mit Hilfe einiger Klammern sehr steil hinauf zu einer Kante (B/C). Diese führt in einen Abschnitt der Klamm, der ein wenig breiter ist. Hier könnte man über den Notausstieg (Wegweiser) nach links entwischen.

Der Klettersteig folgt aber weiter dem Klammverlauf. Einfache Kletterstellen (A) führen in die Grotta dei Basilisch. Dann geht es für ein Weilchen direkt im Bachbett weiter: Das ist einfaches Gehgelände. Man gelangt in die Grotta della Mariota, aus der man über eine steile, kraftraubende Passage in der rechten Seite hinaussteigt. (C, diese Schlüsselpassage kann man auf einem Weg im Wald rechts umgehen). Oben wird es leichter und flacher (B, hier kommt die Umgehung wieder zurück auf die Hauptroute).

Es wird nochmal schwierig: Aus einer kleinen Höhle steigt man steil, und ohne viel Hilfe (C) hinaus, danach wird es kurz einfacher (B). In einer großen Grotte angelangt, sind nun die größten Schwierigkeiten überwunden. An deren rechtem Rand steilgt man über steile Platten (B/C) hinauf zum Ausstieg bei einem großen, runden Felsblock.

Das war's! Der Klettersteig ist geschafft. Hier endet das Klammerlebnis.

Von dem Felsblock aus folgt man noch ein paar Meter der Klamm, dann führen Markierungen nach links aus der Klamm hinaus. Man gelangt an einen Wegweiser. Rechts ginge es nach Feado, wir sind aber immer links herum abgestiegen, das ist kürzer. Allerdings hat es dieser Abstieg in sich: Das Steiglein ist ziemlich ausgesetzt, steil, und klettersteigähnlich versichert. Es gibt eine steile Leiter abzusteigen (insgesamt wohl B). Man kommt  am Abzweig in der Nähe des Parkplatzes wieder heraus.


Insgesamt:

Ein wilder, sehr schöner Klettersteig durch eine enge Klamm, der auch im Sommer einigermaßen kühl - dafür aber auch immer nass ist. Das ist insbesondere bei den teils ziemlich knackigen C-Stellen zu beachten. Wir sind ihn eigentlich immer im Herbst gegangen, im Frühjahr dürfte der Bach viel Wasser führen. Nach starken Regenfällen sollte man die Tour nicht versuchen.

Ein Topo gibt es hier, ein Video hier.

Die Via ferrata Rio Secco ist im Übrigen gut kombinierbar mit der "Via Ferrata Burrone Giovanelli", gerade gegenüber, auf der anderen Seite des Etschtals. Auch der Klettersteig Fennberg befindet sich in unmittelbarer Nähe.

Tourengänger: Nik Brückner, H. Brückner


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T2 K3
20 Okt 16
Via Ferrata Rio Secco · lila

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