Schreckenspitze(2022m) und Zunderspitze(1926m)

DIE Gratüberschreitung beim Achensee ist die 5 Sterne Schmankerl tour über Seeberg- und Seekarspitze.
Etwas, wörtlich genommen, im Hintergrund steht der Grat vom Gröbner Hals zur Schreckenspitze (Latschenunerschrockene machen den Grat komplett). Man sieht nur ein kleines Zipfelchen vom See, zudem ist der Anmarsch zum Gröbner Hals etwas monoton.
Man muß also ehrlicherweise zugeben, daß diese Wanderung den Vergleich nicht standhalten kann. Aber für 4 Sterne reicht es locker, denn man kann den Anstieg etwas aufpeppen, die Aussichten sind grandios, überlaufen ist die Wanderung auch nicht (aber ein Geheimtipp ist es auch nimmer) und zudem bietet sich bei trockenen Verhältnissen eine alternative Abstiegsroute.
Mittlerweile hat sich auch Achenkirch zum Abzockdorf gewandelt: war der riesige Parkplatz vor 5 Jahren bei meiner Wanderung zum Rether Kopf noch kostenlos, sind nun satte 5 Euro fällig. "Leider" konnte ich nicht zahlen, denn ich hatte mein Sparschwein mit den Münzen zuhause vergessen.
Vom Parkplatz wandert man auf der breiten Schotterstraße talein, zunächst kaum ansteigend und auch sehr gut für Radl geeignet. Auf Höhe 1018m kommt die ersten Schleife und in der nächsten Kurve führt geradeaus ein alter Waldweg weiter.
Diesen nehme ich, er ist viel übscher als die greisliche Forststraße und zieht über dem Bachgraben aufwärts. Man erreicht eine Almstraße, auf der man nach links bald die an einem Wiesenhang gelegenen Hochstegenalm erreicht. Da das Viech schon weg ist, kann man über die Wiese aufstiegen, bis man wieder auf die Almstraße zum Gröbner Hals trifft.
Man kann nochmal abkürzen, dann macht die Straße einen langen Linksknick und erreicht Almgelände. Ab hier kann man immer wieder weglos über die feuchten Weidewiesen gehen und erreicht schließlich die Gröbenalm.
Dahinter folge ich dem Weg Richtung Gröbner Hals, zuletzt auf einem Steig. Oben dann ein Aaaah-Effekt, denn man blickt erstmals nach Westen ins wunderschöne Karwendel, nach Osten das Rofangebirge.
Und mit diesen tollen Aussichten wendet man sich nach links und steigt nun hinauf zur Zunderspitze, etweder direkt am Kamm oder in die Westflanke ausweichend. Kurz wirds mal etwas felsiger, die schwerste Stelle ist gut versichert. Dann steht man auch scohn auf der Zunderspitze und sieht bereits das Gipfelziel vor sich.
Es folgt nun eine traumhafte Gratwanderung über mehrere kleine Gupfe zur Schreckenspitze auf gutem Pfad, das Gelände drum herum ist zwar steil, doch gibt es keine heiklen Stellen. Die Schreckenspitze ist ein hervorragender Aussichtsberg, hier kann man lange verweilen!
Ich gehe nach der Pause wieder zurück zur Zunderspitze. Geht man auf dem Anstiegsweg wieder zurück, bleibt die Wanderung bei T3.
Die Abstiegsvariante beginnt etwas südlich der Zunderspitze und ist nur bei trockenen Verhältnissen zu empfehlen, denn man steigt gleich zu Beginn eine steile Schrofenflanke ab (zumindest T4-). Es gibt keinen Weg, ich steige zunächst geradeaus ab, schwenke später mehr nach rechts um über eine Rampe eine Felsstufe zu umgehen. Danach steuert man am besten auf die xalm zu. hier trifft man dann auf einen markierten wanderweg, der nach links wieder hinab ins Unterautal führt. Vor allem zu Beginn wandert man durch eine schöne Landschaft.
In Höhe der ersten Schleife trifft man wieder auf die Almstraße.
Fazit: abwechslungsreiche Wanderung, ein zauberhafter Grat, ein hervorragender Aussichtsberg und eine abentuerliche Abstiegsvariante. Zumindest 4 Sterne!