Grenzwanderung Schweiz * Steckborn - Stein am Rhein


Publiziert von laurentbor , 23. Dezember 2018 um 11:26.

Region: Welt » Schweiz » Thurgau
Tour Datum:16 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SH   CH-TG 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 354 m
Abstieg: 355 m
Strecke:15,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Frauenfeld - Steckborn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Stein am Rhein - Winterthur - Zürich

Die letzte Etappe am Bodensee startet in Steckborn. Dieses Landstädtchen liegt am untersten Zipfel des Untersees der hier nur 1 bis 2 Kilometer breit ist. Auf der anderen Seite liegt Gaienhofen, der ehemalige Wohnort Hermann Hesses ist mit einer kleinen Fähre erreichbar. Das mittelalterliche Städchen Steckborn erstreckt sich auf dem Delta von zwei Tobelbächen und ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgelistet. Wer durch den Ort streift, dem fällt neben den Riegelbauten auch die schöne Seepromenade auf. Wir spazieren ihr entlang und kommen an einem der vielen tollen Restaurants vorbei die man am ganzen Bodenseeufer findet. Wir kehren jedoch nicht ein sondern wandern weiter.

Bei Glarisegg steht ein Schloss aus dem 16 Jahrhundert in dem sogar einmal Goethe vorsprach - der Schlossbesitzerwar jedoch in den Ferien! Heutzutage wird das Schloss durch eine Gruppe inovativer und ökologischen Menschen bewohnt die in einer Art Kooperative Handwerk, Kunst und Pädagogik vereint. Ein spannender Ansatz um den alten Gemäuern wieder Leben einzuhauchen und einen Sinn zu geben. 

Von hier könnte man aussichtsreich und schattig dem steilen Seerückenhang entlang nach Mammern wandern und dabei die ehemalige Höhenburg Neuburg bestaunen. Wir jedoch nehmen den gemütlichen Weg entang des Sees und leider auch der Hauptstrasse, trotzdem finden sich ab und zu schöne Ausblicke auf den Untersee. Durch Plantagen mit prall gefüllten Birnenbäumen führt der Weg nach Mammern. Der kleine Ort liegt verschlafen am untersten Zipfel des Bodensees - so schmal ist er hier bereits, dass man eigentlich gar nicht mehr von einem See sprechen kann. Ins deutsche Wangen am anderen Ufer gibt es eine unregelmässige Fährverbindung. In Mammern selbst streifen wir einen schönen Park der zu einer Privatklinik zu gehören scheint. Seit 1889 wird die luxuriöse Klinik am See in der fünften Generation der Familie Uhlmann-Fleisch geführt. Was wohl eine Nacht im Spitalbett hier kostet?

Wir machen eine kleine Pause in einem Gartenrestaurant bevor wir den Aufstieg auf den Seerücken in Angriff nehmen. Die Wolken reissen zur richtigen Zeit auf und nach der schattigen Waldpassage stehen wir fast oben auf der Hochwacht. Der auf 592 Metern gelegene Hügel bietet eine fantastische Rundumsicht über See, Deutschland und Teile der lieblichen Thurgauer Landschaft. Hier wurde früher nach Gefahr Ausschau gehalten, heute versammeln sich Familien zum Picknick oder Grillplausch. Nur einen Katzensprung von hier gelegen liegt eine kleine Kapelle am Wegesrand, die wir fast übersehen hätten. Die Wallfahrtskapelle Klingenzell wurde im 13 Jahrhundert von einem Adligen erbaut, der wie durch ein Wunder vor einem Wildschweinangriff gerettet wurde. WIr schauen uns das hübsche Innenleben des Kirchleins an und spazieren dann ohne Wildschweinbegegnungen durch den Wald.

Unten am See führt eine etwas monotone Strecke durch Felder bis nach Eschenz. Dieser kleine Ort ist der letzte am Bodensee, der hier eigentliche Rheinsee genannt wird. Eine Mischung aus See und Fluss, den der Übergang ist hier fliessend. Und mitten drin sind ein paar kleine Inselchen wie Perlen aufgereit. Die grösste Insel mit sagenhaften 1,5 Hektar wird nachweislich seit 5000 Jahren bewohnt. Seit dem 13 Jahrhundert leben hier Mönche im kleinen Kloster Werd und noch heute ist das Eiland mit fünf ständigen Bewohnern belebt. Die 300 Meter lange Holzbrücke welche bereits von den Römern als Übergang benutzt wurde hat man einen fantastischen Blick auf unser Etappenziel Stein am Rhein. Nun ist es nur noch ein kurzer Spaziergang in das bekannte mittelalterliche Städtchen.

Hier geht es zur nächsten Etappe


Tourengänger: laurentbor


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