Hoher Angelus (3521 m / +1180 hm)


Publiziert von WolfgangM , 5. Dezember 2018 um 19:53.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:25 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1180 m
Strecke:Kanzel - Düsseldorfer Hütte - Hoher Angelus und zurück

Ich war mit einer Reisegruppe in Sulden am Ortler, und neben dem Gruppen-Wanderprogramm lockten mich dort einige weitere interessante Berge: Der Ortler kam leider nicht infrage, denn er erfordert eine Hüttenübernachtung. Aber ich konnte zwei 3500er besteigen, den Hohen Angelus, von dem ich hier berichte, und die Vertainspitze, die ich in einem anderen Bericht vorstelle.

Zuerst fuhr ich mit dem Sessellift zur Station Kanzel (2350 m). Ab dort geht es zunächst auf einem Wanderpfad erst flach und dann ansteigend zur bewirtschafteten Düsseldorfer Hütte (2720 m), von wo man das erste Mal den Gipfel des Angelus erblickt. Weiter geht es über Geröllfelder bis an den Fuß eines steilen Felsvorsprungs. Dieser wird auf einem einfachen Klettersteig (A-B) erstiegen. Ich trug hier meine Klettersteig-Ausrüstung, damit ich sie nicht umsonst mitgenommen hatte, dies wäre aber nicht nötig gewesen. Weiter stieg ich über einige Felsstufen mit ziemlich losem Gestein hinauf auf den Halbmond-förmigen Gipfelgrat. Ich hatte mich am Vortag vom gegenüber liegenen Hinteren Schöneck (3128 m) aus per Augenschein davon überzeugt, dass der Gipfelgrat heute komplett Schnee- und Eis-frei war, und so brauchte ich den Gletscher nicht zu betreten sondern konnte auf Blockwerk bis zum Gipfel aufsteigen.

Auf dem Blockwerk des Gipfelgrats kam mir noch eine seltsame Gruppe entgegen: Ca. 8 Personen, am kurzen Seil (!) miteinander verbunden, die erste Person offenbar ein Bergführer. Wohlgemerkt - nicht auf dem Gletscher, sondern hier im einfachen Block-Gelände, das noch nicht einmal ausgesetzt ist. Was das kurze Anseilen hier sollte, ist mir unklar. Vielleicht wollte der Bergführer seinen Touristen etwas alpine Atmosphäre vermitteln?

Auf dem Gipfel angekommen folgte dann eine ausführliche Betrachtung der benachbarten Bergen und des riesigen Laaser Ferners, und ein kurzes Fachsimpeln mit einem Berggeher-Pärchen. Diese hatte ich schon am Sessellift getroffen und dann auf der Tour immer kurz vor mir. Der Mann outete sich als sehr guter Bergsteiger, er plante demnächst den Ortler über den schwierigen nordseitigen Hängegletscher zu besteigen und war zurzeit hierfür im Training am ähnlichen Hängegletscher der benachbarten Vertainspitze. Beide Hängegletscher sind auf einem meiner Fotos zu sehen. Heute war der Bergsteiger zugunsten seiner Partnerin aber nur auf einer "gemütlichen" Tour auf dem Angelus.

Der Abstieg erfolgte dann wieder auf der gleichen Route ab. An der Düsseldorfer Hütte war auch noch Zeit für eine kurze Einkehr, bevor es dann weiter hinuter zum Sessellift ging, der leider wie oft in der Schweiz sehr früh Betriebsschluss hat.

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T4+ / UIAA I) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.

Tourengänger: WolfgangM


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