Cima del Cacciatore (2071 m) - Rundtour über den Monte Lussari


Publiziert von 83_Stefan , 21. Januar 2019 um 22:56.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:17 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus dem Kanaltal über Valbruna ins gleichnamige Seitental. Etwa 2 km südlich der Ortschaft links abbiegen und auf kurzer Schotterstraße zum kostenfreier Parkplatz der Hütte "Prati Oitzinger".
Kartennummer:Tabacco 019 - Alpi Giule Occidentali Tarvisiano.

Die Cima del Cacciatore ist ein felsiger Gipfel in der spektakulären Bergumrahmung des Val Saisera. In diesem wunderschönen Talschluss liegen die Vorzüge der Julischen Alpen auf der Hand: Wilde Bäche mit klarem Quellwasser, tiefgrüne Wälder und darüber die hellen, abweisenden Kalkfelsen der strammen Berggipfel - was für ein Anblick! Umso mehr, wenn Petrus auch noch einen blauen Himmel als Hintergrund beisteuert. Diese Rundtour kombiniert die felsige Cima del Cacciatore mit dem gutmütigen Monte Lussari, der es wegen der dortigen Wallfahrtskirche zu einiger Bekanntheit gebracht hat.

Am Parkplatz im mittleren Val Bruna, an dem der Fahrweg zum Monte Lussari beginnt, startet die Rundtour. Auf einer Brücke wird der Torrente Saisera überquert. Man folgt der Schotterstraße in den Wald hinein, quert einen weiteren Fahrweg und erreicht schließlich den Abzweig des Steigs zur Sella Prasnig. Hier geht es rechts weiter.

Der deutliche Steig führt in südöstlicher Richtung zunächst sehr steil, später wesentlich flacher im dichten Wald hinauf zu einer Lichtung, auf der eine Hütte steht; hier wird ein Fahrweg erreicht. Entweder auf diesem oder auf dem alten Steig hinauf zum Sattel Sella Prasnig.

Am Sattel folgt man dem Steig nach links in den Wald hinein zu einer Verzweigung, an der man sich rechts hält. Es geht zügig höher, man verlässt den Wald und dann quert die Spur aussichtsreich hinüber zum Gipfelaufbau der Cima del Cacciatore. Hier zieht der Steig wieder an und steil geht es durch schrofiges Terrain hinauf zum höchsten Punkt, ein kurzer Abschnitt ist mittels Drahtseil versichert. Nicht nur der traumhafte Gipfelblick zu den Riesen der Julischen Alpen um Jôf di Montasio und Jôf Fuart lässt das Herz höher schlagen, sondern womöglich auch die herzhaft-laute Glocke neben dem Gipfelkreuz, wenn sie unerwartet von einem Wanderskollegen inbrünstig geläutet wird - da kann man schon mal einen ordentlichen Schreck bekommen. Davon unbenommen ist der Ausblick wirklich klasse.

Vom Gipfel könnte man auf versicherter, stark frequentierter Route durch eine Rinne in das Kar in Richtung Monte Lussari absteigen, schöner und vor allem ruhiger ist es aber, nach Nordwesten auf schwachen Steigspuren den höchsten Punkt zu überschreiten, der nur einen Steinmann trägt. Im Anschluss folgt dem Kamm noch etwas auf und ab. Dabei wird ein Felsspalt überstiegen und nach einer Zwischenerhebung geht es über Latschengassen und schrofiges Gelände abwärts. Bei günstiger Gelegenheit steigt man weglos nach Nordwesten in das Schuttkar hinab und erreicht schließlich den markierten Steig, dem man nach rechts in Richtung Monte Lussari folgt.

An einer Verzweigung wird eine breite Fahrstraße erreicht. Diese wird überquert und jenseits folgt man dem Steig in wenigen Minuten hinauf zum Monte Prasnig. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung hinüber zum Monte Lussari mit der bekannten Kirche, den Souvenierläden und den Cafés. Die Häuser schmiegen sich dicht an den Berg an und sind ein hübscher Anblick. Von hier oben erblickt man drei Länder und eine Vielzahl verschiedenster Gipfel, aber natürlich kann die Aussicht mit der von der Cima del Cacciatore nicht ganz mithalten. Als Abstecher vom höheren Nachbarn ist der Monte Lussari allerdings sehr lohnend.

Der Abstieg zählt hingegen nicht zu den Glanzlichtern der Tour. Auf dem Fahrweg erreicht man wieder die bereits bekannte Kreuzung unter dem Monte Prasnig, dort hält man sich rechts und folgt der breiten Schotterstraße zunächst ziemlich eben hinüber zum Nordwestkamm der Cima del Cacciatore und von dort in zahlreichen Kehren durch dichten Wald wieder zurück zum Ausgangspunkt. 

Schwierigkeiten:
Aufstieg zur Cima del Cacciatore: T3+ (kurze schrofige Passage beim Gipfelanstieg mit Drahtseil versichert).
Über den höchsten Punkt weiter zum Monte Lussari: T4- (je nach Routenwahl beim weglosen Abstieg vom Gipfelkamm in das Schuttkar).
Abstieg vom Monte Lussari am Fahrweg: T1 (ohne Schwierigkeiten).

Fazit:
Eine 5*-Rundtour vor der fantastischen Kulisse der schroffen Kalkberge am Ende des Val Saisera. Beim Anstieg zur Cima del Cacciatore blickt man direkt zu Jôf Fuart und Jôf di Montasio mit ihren gewaltigen Wänden, darunter das tiefe Grün der Wälder. Der Berg erweist sich zudem als erstklassige Aussichtswarte weit über die Julischen Alpen hinaus in drei Länder. Lohnend ist auch der Abstecher zum Monte Lussari mit der altehrwürdigen Wallfahrtskirche und den charmanten Häuschen, wenngleich dort in der Regel viel Betrieb herrscht. Auch der lange, monotone Abstieg am Fahrweg vermag den Gesamteindruck kaum zu trüben.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Beim Abstieg vom Monte Lussari haben wir am meterbreiten Fahrweg im dichten Wald einen gewaltigen Steinschlag beobachtet. Das zeigt wieder mal, dass man die Augen immer offen halten sollte und dass einen das Restrisiko stets auf Schritt und Tritt begleitet.

Kategorien: Julische Alpen, 5*-Tour, 2000er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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