Alpspitz (1997 m) - mit Biwak unterm Gipfel und Lichtspektakel

Nach der Tour auf den Chimmispitz am Morgen, soll es bei dem super Frühlingswetter noch eine weitere Tour, diesmal auf der anderen Seite des Rheintals geben. Aufgrund der hohen Temperaturen muss was lawinensicheres her, da bietet sich der Alpspitz in Liechtenstein an.


Gaflei - Bargällasattel - Alpspitz WT2; 2h:

Erst spät, gegen 17:30 Uhr, starten wir am Parkplatz in Gaflei. Zunächst folgen wir dem Fahrweg bis zu Beginn des Schnees unterhalb der Alpe unterm Bargällasattel. Trotz Schneeschuhen ist es sehr, sehr mühsam, da der Schnee hier mehr Wasser als Schnee ist und die Sonne schon ordentlich wärmt. Bis zum Bargällasattel gehts in freier Routenwahl nach oben.
Nach kurzer Pause gehts weiter zum Alpspitz. Wir gehen etwas zu weit rechts und kommen so in steileres Gelände, also schnell wieder nach links in richtung Abbruchkante queren, dort geht es deutlich besser.
Bald taucht man in lichten Nadelwald ein und kämpft sich durch diesen bis unter den Gipfel. Der Gipfelaufschwung ist dann nochmals etwas steiler und rechts und links gehts ordentlich runter, ausrutschen verboten.
Perfekt etwa 20 min vor Sonnenuntergang stehen wir am Gipfel des Alpspitz. Die Aussicht ist, wie heute zu erwarten, gigantisch. Der Sonnenuntergang taucht dann alles zuerst in goldenes, dann rotes Licht, genial !
Nach vielen Fotos in alle Richtungen kommt dann der schwerste Part heute, eine ebene Fläche für 2 Zelte zu finden. Das gestaltet sich hier nicht gerade einfach. Am Gipfel direkt hätte nur ein Zelt platz. Also steigen wir wieder ab und schaufeln uns irgendwo unterhalb vom Grat zum Südwestgipfel im Wald eine ebene Fläche.
Die Schneeschuhe abziehen ist hier aber nicht drin, da sinkt man sofort bis zur Hüfte ein. Die Lawinensonde hat nicht bis zum Boden gereicht, also noch mehr als 2,5 m Schnee hier oben.
Noch schnell was zu Abendessen Kochen und ein paar Bilder von den leuchtenden Zelten überm Rheintal und dann ab in den warmen Schlafsack. 


Alpspitz - Chemi (nicht ganz zum Helwangspitz) WT3; 10 min:

Kurz vor Sonnenaufgang stehen wir dann wieder am Gipfel des Alpspitz und warten auf die Sonne. Ein weiteres Lichtspektakel, fast noch besser als der Sonnenuntergang.
Ich hab dummerweise die Tafeln am Parkplatz in Gaflei und die Berichte hier auf hikr verdrängt und will noch zum Helwangspitz rüber. Der Schnee ist noch gut hart gefroren und so bin ich schnell am Chemi. Vom Grat sollte man immer etwas Abstand halten, da es hier ordentliche Wächten hat. 
Am Chemi dann die eigentlich vorhersehbare Überraschung, Mist, Wildruhezone noch bis zum 15.04., 8 Tage zu früh dran. Das Betretungsverbot berücksichtige ich natürlich und so gehts halt ohne Gipfel wieder zurück.

Alpspitz - Bargällasattel - Gaflei WT2; 1h:

Über den selben Weg, wie im Aufstieg gehts dann zurück nach Gaflei. Diesmal halten wir uns bis zum Bargällasattel jedoch fast direkt an der Abbruchkante, hier ist das Gelände weniger steil. Bis zum Sattel ist der Schnee noch gut gefroren, danach kann im Sulz abgesurft werden.


Wiedermal eine tolle Zelt-Tour, auch wenns mit einem Gipfel mehr, nicht geklappt hat. Die Aussicht vom Alpspitz ist wirklich klasse, biwakiert man ohne Zelt, hätte es für 1-2 Personen auch direkt am Gipfel platz. Am Nachmittag gehts dann weiter in den Alpstein und zum Fälensee.