Skitour Finstertaler Schartenkopf (2855m) & Versuch Zwieselbacher Rosskogel


Publiziert von Sebi4190 , 27. März 2018 um 23:47.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:25 März 2018
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:23

Unser Plan war eigentlich eine kleine Sellrainer Runde bis nach Praxmar, aber das Wetter hat nicht ganz mitgespielt.
Das Auto stellen wir in Kühtai ab und machen uns auf den Weg zum Stausee. Vor lauter Abfahrtsspuren ist eine Aufstiegsspur eigentlich nicht zu erkennen. Wir kreuzen zwei mal die Straße, denn queren wir unterhalb der Staumauer und erreichen schließlich das Sperrenhaus.
Weiter gehts mit leichtem Höhenverlust vorbei am See was sich etwas zieht. Am Südende des Speichersees überwindet man eine Steilstufe. Wir gehen nach links richtung Finstertaler Scharte, nach rechts könnte man zum Sulzkogel aufsteigen. Nach der Steilstufe geht man ein Stück nach Osten, ehe man unterhalb der Kraspesspitze in einem weiten Rechtsbogen zur Scharte gelangt. Von hier aus sind es noch kurze 50 Meter zum Gipfel, von wo aus man einen fantastischen Ausblick hat.
Nach einer knappen Stunde fahren wir nach Süden ab ins Weite Kar. Über tollen Firn lässt es sich schön dahin gleiten. Die Steilstufe oberhalb der Schweinfurter Hütte ist schon ordentlich aufgeweicht, lässt sich aber wunderbar abfahren. Wir sitzen noch eine Weile in der Sonne ehe wir es uns in der warmen Stube gemütlich machen. Die Hütte ist insgesamt ordentlich belegt und unser Lager ist sogar komplett voll. Da ich meine Ohrenstöüsel vergessen habe stelle ich mich schon auf eine üble Nacht ein aber siehe da, von 16 Leuten hat nicht einer geschnarcht. Sachen gibt´s, die gibt´s gar nicht. 
Am nächsten Tag wollen wir über den Zwieselbacher Rosskogel zur Pforzheimer Hütte. Bei Sonnenschein haben wir uns gestern den Aufstiegsweg noch so weit man das sehen konnte angeschaut. Heute versperren Wolken die Sicht nach ganz oben. Nach ein paar hundert Metern kommt man zu einem Schild was den Weg zum Zwieselbacher Rosskogel weist. Spuren sind auch zu sehen. Wir beraten kurz ob wir ihnen folgen sollen oder weiter richtung Breiter Scharte gehen sollen um von dort zur Pforzheimer abzufahren. Wir entschließen uns zum Aufstieg über den Gipfel. Sollte es wirklich komplett zuziehen fahren wir eben wieder ab und gehen doch über die Scharte.
Der Aufstieg verläuft durchgehend recht steil nach Osten. Bis auf eine kurze flachere Passage reiht sich eine Spitzkehre an die andere. Anfangs können wir bis zu den Gipfelgraten sehen, dann nicht mehr. Währenddessen müssen wir irgendwo einer falschen Spur gefolgt sein. Wir hätten uns immer links halten müssen um so in das Fidaskar zu kommen, steigen aber blöderweise immer weiter eher rechts haltend auf. Als wir uns auf etwa 2800m befinden scheint es etwas aufzureißen und wir können den Grat sehen. Der Gipfel den wir für den Zwieselbacher Rosskogel halten sollte sich später als der Gleirscher Rosskogel entpuppen. Die letzten 200 hm zum Grat sind richtig steil auf sehr hartem Untergrund, weshalb wir die letzten Meter abschnallen und zu Fuß zum Grat gehen. Oben angekommen hat es wieder richtig zugezogen und irgendwie scheinen wir nicht richtig zu sein. Wir sehen zwar ins andere Tal hinab wo die Pforzheimer Hütte liegt aber blind abfahren wollen wir nicht. Zur Orientierung packe ich mein Handy aus und finde über die Peakfinder App heraus, dass der Rosskogel links von uns liegt und nicht rechts wie wir es vermuteten. Links von uns war aber erst mal ein Gratturm den es zu überwinden gilt. Wir steigen ihn auf, auf der anderen Seite geht es 10 Meter senkrecht runter. Es sieht so aus als ob man auf der Westseite absteigen könnte aber aus Angst vor Wechten sind wir dort nicht hin. Wir entschließen uns zum Rückzug.
Der neue Plan sieht vor wieder so weit wie nötig abzufahren und uns in Abfahrtsrichtung links zu halten um mit so wenig Mühe wie möglich zur breiten Scharte zu gelangen. Mittlerweile sind kaum noch Konturen zu erkennen. Langsam fahren wir eine Kurve nach der anderen. Auf etwa 2800m lehne ich mich talwärts in eine Linkskurve, mein Innenski hängt aber irgendwo. Ich falle nach links und zwischen mir und dem Hang muss mein Stock gewesen sein denn als ich wieder aufstehe ist er gebrochen...
Damit hat sich das Thema Pforzheimer Hütte erledigt und wir fahren weiter langsam ab. Gerade so können wir Spuren erkennen, teilweise herrscht komplettes Whiteout. Bei der Schweinfurter Hütte fragen wir wie wir denn am Besten von Niederthai zurück nach Kühtai kommen. Die Antwort ist, Taxi nach Umhausen, Bus nach Oetz und Bus nach Kühtai. Die Abfahrt nach Niederthai über eine Fortstraße geht dann wieder gut, weiter unten ist die Sicht ok. Weitere 3 Stunden später sind wir wieder am Auto und fahren nach Hause. 
Leider ist uns also eine wunderbare Powderabfahrt entgangen und der weitere Weg über die Lampsenspitze nach Praxmar. Mit einem Stock und so schlechtem Wetter wäre das aber auch kein Spaß mehr. 2 von 3 Tagen haben wir immerhin so gut es ging genutzt.

Tourengänger: Sebi4190, Benedikt


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