Kinder-Skitour Guben Schweinfurter Hütte - Finstertaler Schartenkopf 2854m

Nach den weihnachtlichen Familienfeierlichkeiten habe ich zwei Tage bergfrei und möchte endlich die Skitourensaison eröffnen, meine langjährige Bergfreundin HH und ihre 11-jährige Tochter L kommen mit. 
Der Wetter- bzw. Lawinenlagebericht lässt die Wahl auf die Guben Schweinfurter Hütte fallen, diese angenehm kleine und liebevoll-engagiert geführte Alpenvereinhütte, die vom 2. Weihnachtsfeiertag bis Dreikönig und dann ab Februar wieder geöffnet  ist.

1. Tag: Niederthai 1535 m - Guben Schweinfurter Hütte 2034 m - Punkt 2575 m 
In Niederthai schneit es noch heftig - dafür kann man ab Parkplatz mit den Skiern losgehen - der Wetterbericht hält aber sein Versprechen, es klart im Laufe des Tages auf. Der Hüttenzustieg ist eine Forststraße durch den Wald, bei Lawinenstufe 3-4 also genau das Richtige. Dass diese  Straße für Rodler und Spaziergänger geräumt wird, ist bei 30 cm Neuschnee auch für Skitourengeher kein Nachteil. 
knapp 500 Höhenmeter, 2 Stunden

Die Hütte ist nur knapp halb voll, wir bekommen das Viererzimmer mit Bauernschrank und Kruzifix. 

Am Nachmittag kommt immer mehr die Sonne durch, wir gehen zu zweit noch den Hüttenhang (den Hang nördlich der Hütte Richtung Finstertaler Scharte bzw. Kraspesspitze) 550 Höhenmeter (1,5 Std) rauf um ein bisschen was von dem frischen Pulverschnee zu haben. Allzu weit trauen wir uns ob der hohen Lawinengefahr allerdings nicht in die unverspurten Hänge hinein und bleiben lieber brav auf der Aufstiegsspur-Rippe. L bevorzugt ihr spannendes Buch und heißen Kakao in der Hütte.

2. Tag: Finstertaler Scharte 2796 m - Finstertaler Schartenkopf 2854 m - Niederthai 1535 m 
Bis zum gestrigen Punkt 2575 m unterhalb vom Langschrofen ist gespurt, allerdings so "männersteil", dass HH für L teilweise eine neue, flachere Spur legt. Ab P 2575  bin ich mit dem Spuren dran. Der Wegweiser in der Finstertaler Scharte ist von dort gut zu erkennen, die Orientierung durch das kupierte Gelände (Tote Böden) bei guter Sicht problemlos. Ganz gemütlich, wie es sich für drei Damen gehört, erreichen wir die Finstertaler Scharte.
knapp 800 Höhenmeter, 3 Stunden

HH und L bleiben in der Scharte, ich möchte noch auf den Gipfel. Mit dem vielen und vor allem windverfrachteten Neuschnee sinke ich teilweise bis zum Oberschenkel ein und brauche mehr als 20 Minuten für die lächerlichen 50 Höhenmeter Südostgrat!

Bei geringerer Lawinengefahr kann man an der Westseite vom Kuglater Schrofen abfahren, wir gehen lieber auf Nummer sicher und halten uns an die Aufstiegsspur, d.h. wir loipeln durch die Toten Böden zurück auf die Ostseite des Schrofens. Der Schnee oberhalb der Hütte ist in der Sonne getaut uns sehr schwer, dafür zischt der im Schatten liegende Fahrweg zurück nach Niederthai um so schneller.

Fazit: kleine, aber feine Saisoneröffnung und für eine berggewohnte 11-Jährige gut machbar.