Pizzetto (Anzasca)

Innerhalb einer Woche haben sich die Verhältnisse im Ossola gründlich verändert. Heute ist alles weiss und auch die vielen Einkaufstouristen, die sich wie jeden Samstag über Domodossola ergiessen, müssen auf den vereisten Perrons und im Schnee aufpassen. Etwas höher oben sind die Verhältnisse für Schneewanderer ausgezeichnet - aber dann doch nicht allzu hoch, wie uns die Windfahnen an den Gipfeln zeigen. So suchen wir uns einen Klassiker ohne steile Hänge und im bewaldeten Gelände aus. Die beiden Kollegen sind mit Ski unterwegs und sind überzeugt, dass die Verhältnisse in dieser Höhe den ganzen letzten Winter nie so gut waren! 

Von Fontane oberhalb Bannio folgen wir dem Wanderweg bzw. einer Schneeschuhspur durch den Wald zu den diversen Stafeln der Alpe Balma. Bald sind wir bei der Alpe Provaccio, wo sich die Ruinen des einstigen Skigebietes befinden (erbaut 1971, geschlossen 1992). Nun wird der Schnee allmählich tiefer und wir steigen über die diversen Stafel von Rausa nach Villa Samonini. Die Spur führt nun in der Flanke durch den schönen verschneiten Wald bis auf den Grat südlich des Pizzetto. Hier treffen wir die beiden ausgelaugten Schneeschuhgänger, bedanken uns für ihre Arbeit und übernehmen den letzten Teil auf den Gipfel. 

Wir geniessen die Gipfelrast mit dem weit reichenden Panorama und spuren dann über den Grat weiter, wobei wir kurz nach dem Gipfel erstaunt auf drei Schafe treffen, die wohl vom Wintereinbruch überrascht wurden. Bald sind wir zurück bei Villa Samonini und folgen dann der Aufstiegsroute zurück nach Fontane. Beim Einpacken fragt uns ein Bauer, ob wir Tiere gesehen hätten und stöhnt, als wir ihm von den drei Schafen erzählen...der Ausklang der Tour erfolgt dann im sympathischen Albergo Passo di Baranca in Bannio. 

Schön war's, hoffen wir auf einen weiterhin guten "Südwinter"!