Trekking vom Langtang-Tal über die Gosaikundseen und den Laurebina La ins Helambu


Publiziert von DonPico , 20. Oktober 2017 um 19:37.

Region: Welt » Nepal
Tour Datum: 5 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NEP 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 3700 m
Abstieg: 4000 m
Strecke:Pairo - Sing Gompa - Gosaikund - Ghopte - Kutumsang - Banjang
Kartennummer:Helambu - Langtang, Nepal-Kartenwerk der AG für vergleichende Hochgebirgsforschung Nr. 8

Allgemeines:

Der erste Teil des Berichts ist ein Tourenbericht über den Langtang-Trek. Dieser zweite Teil beschreibt die Überquerung des Laurebina La über die Gosaikund-Seen bis ins Helambu.

Anfahrt:

Siehe Teil 1 des Berichts.
 
Tourenbeschreibung:

6. Tag (05.10.2017): Pairo/Landslide (1720m) – Sing Gompa (3350)
 
An diesem Tag wollten wir über Thulo Syabru 1600 Höhenmeter bis Sing Gompa aufsteigen. Das Vorhaben erinnerte uns stark an den Aufstieg von Tatopani nach Ghorepani zwei Jahre zuvor, und in der Tat ist das Landschaftserlebnis ähnlich. Von Pairo aus gingen wir erst etwa zwanzig Minuten talabwärts und wir bogen dann nach Süden ab und gingen für eine halbe Stunde steil nach oben, bis wir ein kleines Teehaus erreichten, von dem der Ort Thulo Syabru bereits sichtbar ist. Schon morgens um acht war es feuchtwarm. Relativ eben ging es dann weiter bis zu einer langen Hängebrücke. Von dort sind es noch fast 40 Minuten bis Thulo Syabru. Wir machten dort keinen Halt, sondern stiegen über steiles Gelände durch Wald und Terrassenfelder weiter auf bis nach Dursagang auf knapp 2700 Metern. Dort machten wir Mittagspause und gingen danach ähnlich steil durch einen schönen Eichenwald weiter, bis wir die beiden schön gelegenen Lodges bei Foprang Danda erreichten. Dort machten wir wieder Pause und legten dann die letzte Stunde bis Sing Gompa zurück. Wir stiegen in der Green Hill Lodge ab und erlebten einen beeindruckenden Sonnenuntergang mit tollen, sich ständig veränderten Wolkenformationen.
 
7. Tag (06.10.2017): Sing Gompa (3350m) – Gosaikund (4430)
 
An diesem siebten Tag ging es zunächst durch einen dichten, moosbewachsenen Nadelwald entlang eines Bergrückens nach Westen. Im Norden hatten wir das untere Langtang-Tal unter uns, im Süden das Tal des Trisul. Kurz vor Cholang Pati ist links der Langtang Lirung (7234m) sichtbar. Nach Cholang Pati wird der Weg steiler und wir stiegen über offenes Gelände zunächst bis Laurebina Yak auf. Leider war der Blick auf die Himalaya-Hauptkette im Nordwesten und Westen durch Wolken verdeckt.
Nach dem Mittagessen setzten wir den Weg fort. Es zog immer weiter zu und begann zu regnen, etwa 45 Minuten bevor wir Gosaikund erreichten. Wir wärmten uns am Ofen der Hütte auf und verbrachten dort den ganzen Nachmittag und Abend.
 
8. Tag (07.10.2017): Gosaikund (4430) – Ghopte (3440)
 
Ich stand an diesem Morgen um 5:30 auf und stieg allein etwa 250 Höhenmeter bis auf einen Grat oberhalb von Gosaikund auf, den ich bei Eiseskälte bei Sonnenaufgang erreichte. Von dort oben hatte ich im Norden und Nordwesten einen tollen Blick auf Ganesh Himal und die Manaslu-Gruppe. Im Westen konnte man sogar den Annapurna Himal sehen. Gegen 6:45 war ich zum Frühstück zurück.
Gegen 7:30 starteten wir in Richtung Laurebina La. Der Weg führt zunächst ostwärts am See entlang und steigt dann in südöstlicher Richtung an zum 4640 Meter hohen Laurebina La an. Vom Pass aus kann man den Abstiegsweg gut einsehen. Zügig stiegen wir 900 Höhenmeter ab bis Phedi, wo wir Mittagspause machten. Mehrere scharfe Gegenanstiege vor Ghopte verlangten uns konditionell viel ab. Schließlich erreichten wir Ghopte, wo wir unser Zimmer in der Lodge bezogen und einen gemütlichen Abend erlebten.
 
9. Tag (08.10.2017): Ghopte (3440) – Kutumsang (2530m)
 
Wir gingen nach dem Frühstück um acht Uhr los. Nach einem kurzen Abstieg ging es knapp 300 Meter durch Rhododendronwald hinauf nach Tharepati. Von dort ist der gesamte Abstiegsweg vom Laurebina La einsehbar.
Wir machten eine kurze Pause an einem vom Erdbeben zerstörten und noch nicht wieder aufgebauten Teehaus, und setzten dann den Weg fort abwärts in Richtung auf unser Tagesziel Kutumsang. Obwohl bald dichte Wolken aufzogen und es wenig Sicht gab, empfand ich den Weg durch den dichten Rhododendronwald als beeindruckend schön. Wir stoppten noch an mehreren Teehäusern, bevor wir schließlich Kutumsang erreichten und dort eine Lodge bezogen. Den Nachmittag und Abend unterhielten wir uns mit einem russischen Paar, das wir seit Foprang Danda mehrfach getroffen hatten. Das Abendessen nahmen wir zusammen mit der nepalesischen Gastgeberfamilie am Ofen in deren Küche ein.
 
10. Tag (09.10.2017): Kutumsang (2530m) – Banjang (1400m)
 
Am letzten Wandertag gingen wir auf der Hauptroute des Helambu-Treks auf dem Bergrücken Thare Danda, dem wir seit dem Laurebina La in südlicher Richtung folgten, zunächst weiter nach Süden bis Gul Banjyang, einem ebenfalls sehr hart vom Erdbeben getroffenen Dorf. Dort bogen wir auf einer abenteuerlichen Schotterpiste nach Osten ab in das Tal des Ghyalthum Khola. Es ging durch Terrassen, die mit Mais, Hirse und anderen Pfanzen bebaut waren, steil nach unten. Wir folgten nicht immer der Fahrstraße, sondern kürzten oft über ausgetretene Pfade ab. Gut zweieinhalb Stunden nach dem Start in Kutumsang erreichten wir eine große Baustelle bei Banjang, wo uns ein Jeep abholte.
 
Rückfahrt:

Mit dem Jeep fuhren wir in etwa vier Stunden über mehrere Straßenpässe zurück nach Kathmandu. In unserem Hotel bezahlten wir Krishna und verabschiedeten uns dann von ihm. Abends gönnten wir uns nach langer Zeit endlich mal wieder ein Rindersteak.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Flughafen. Unsere Flüge nach Deutschland bzw. China gingen beide am späten Vormittag. Ich kam nach einem langen Reisetag am nächsten Morgen um 3 Uhr wieder in Suzhou an.

Fazit:

Die Tour durch das Langtang-Tal und über Gosaikund ist wunderschön und bietet tolle Aussichten auf den 7000er Langtang Lirung, und – vom Tsergo Ri – auf die hohen 6000er des hinteren Langtang-Tals. Auf der Gosaikund-Tour kann man weite Teile des Himalayas östlich von Kathmandu inklusive die recht weit entfernten 8000er Manaslu und Annapurna sehen. Insgesamt sind die Ausblicke allerdings nicht so allgegenwärtig wie auf der Annapurna-Runde, wo man über mehrere Tage parallel zur 7-8000 Meter hohen Nordwand der Annapurna-Kette entlangwandert. Das ist noch etwas spektakulärer.
Ein Wort zu den Erdbebenschäden des Erdbebens von April 2015: diese sind im Langtang-Gebiet bereits überwiegend behoben, und überall wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den Wiederaufbau abzuschließen. Auch in Thulo Syabru und in Sing Gompa ist dies der Fall. Ein völlig anderes Bild hatte ich vom Helambu-Gebiet. Dort leben sehr viele Leute nach zweieinhalb Jahren immer noch in Wellblech-Hütten und bei vielen eingestürzten oder schwer beschädigten Häusern hat der Wiederaufbau noch nicht einmal begonnen. Dörfer wie Kutumsang oder Gul Banjyang wirkten sehr bedrückend auf mich. 

Tourengänger: DonPico


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