Grenzwanderung Schweiz * St. Margrethen - Rorschach


Publiziert von laurentbor , 8. August 2017 um 10:38.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 393 m
Abstieg: 426 m
Strecke:16, 8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - St. Gallen - St. Margrethen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Rorschach - Zürich

Die letzte Etappe im Rheintal führt mich am alten Rhein entlang zum Bodensee. Hier verläuft die Landesgrenze wie bereits am Genfersee direkt in der Seemitte. Auch hier werde ich daher dem Schweizer Ufer folgen um die vielen kleineren und grösseren Ortschaften kennenzulernen und dem Bodensee möglichst nahe zu sein. 

St. Margrethen ist einer der bekannteren Orte im St.Galler Rheintal. Die knapp 6000 Einwohner zählene Gemeinde hat sich dank der Lage an einem wichtigen Grenzübergang nach Vorarlberg zu einem Industrie- und Handelszentrum entwickelt. Wirklich idyllisch ist St. Margrethen nicht - zu sehr prägen Industrie, Verkehr und ein grosses Einkaufszentren das Ortsbild. Wie viele andere Orte im unteren Rheintal ist St. Margrethen zu schnell zu stark gewachsen.

Wir verlassen St. Margrethen in Richtung Rhein und müssen das erste Stück an der lärmigen Rheintaler Autobahn entlanggehen, welche hier direkt am Alten Rhein und der Landesgrenze entlang führt. Die Sicht auf die alte Kirche von St. Margrethen und die Hügel des Appenzeller Vorderlandes werden immer wieder durch Lastwagen aus halb Europa mit ihren bunten Planen und Logos unterbrochen. Auf der anderen Seite des Rheins grüssen einzelne Häuser des österreichischen Ortes Höchst.

Nach gut 40 Minuten biegt der Weg weg von der Autobahn und wir wandern in das grüne Dickicht des Naturschutzgebietes Eselschwanz hinein. Auf dieser natürlichen Halbinsel steht ein grosser Auenwald und einige verwunschene Baggerseen. Der Weg führt an das idyllische Ufer mit einigen Grillstellen. Auch an Feldern führt der Weg vorbei weiter bis nach Rheineck.

Rheineck ist ein historisches Landstädtchen welches im Mittelalter vom Handel zwischen Bodensee und Rheintal profitierte. Auch heute noch ist der Alte Rhein bis hierher schiffbar. Allerdings ankern im kleinen Flusshafen heute keine Lastenkähne mehr sondern Ausflugsschiffe. Auch hier trennt die lärmige Autobahn den idyllischen Flusslauf von der historischen Altstadt. Wir streifen jedoch trotzdem kurz durch die bunte Marktgasse mit dem alten Rhytor - dem letzen verbleibenden Stadttor von Rheineck.

Wieder zurück an der Grenze folgen wir dem Rhein auf seinen letzen Metern vor der Einmündung in den Bodensee. Hier beim Rheinspitz treffen wir endlich auf den Bodensee. Das ca. 2000 Hektar grosse Mündungsgebiet des Alpenrheins in den Bodensee ist seit den 1970er Jahren unter Naturschutz und bietet neben 600 Pflanzenarten auch 35 Säugetieren eine Heimat. Die bekanntesten sind sicherlich der Biber und Rothirsche. Durch den Fussacher Durchstich und die Rheinregulierung hat sich das Gebiet stark verändert, statt ausgedehnte Auenwälder und Feuchtwiesen verlanden die Gebiete zusehens. Mit dem Bau eines Leitdamms weit in den Bodensee hinaus - der sogenannten Vorstreckung - versucht man das Verlanden der Mündung durch angeschwemmte Sedimente zu verhindern. Daher verläuft der Rhein wie ein Arm weit in den Bodensee hinein. Im Restaurant Rheinspitz geniessen wir ein Glacé und den Blick über Hafen und Rheinmündung - es kommt einem vor wie am Meer.

Weiter von Mövengeschrei begleitet spazieren wir nach Altenrhein. Der Ort liegt auf dem linken Schwemmkegel der Rheinmündung und ist vorallem wegen dem regional bedeutenden Flugplatz bekannt. Hübsche Häuser und eine gratis Badi buhlen hier um Aufmerksamkeit. Im Industriegebiet des Ortes steht die 1998 - 2002 erbaute Markthalle. Sie wurde nach den Plänen des bekannten österreichischen Architekten Friedensreich Hundertwasser erbaut. Mit ihren geschwungenen Formen und goldenen Kuppeln wirkt sie wie ein Phantasiegespinnst inmitten der trostlosen Industrielandschaft.

Weiter geht der Weg nach Staad in der Rorschacher Bucht. Der Ortsteil der Gemeinde Thal liegt idyllisch am See und in der lokalen Badi lassen wir einen grossen Teil des sonnigen Nachmittags ausklingen. Wieder zurück auf dem Bodenseeweg steigen wir kurz an um in der Gemeinde Rorschacherberg zwei Schlösser zu besichtigen. Schloss Risegg liegt etwas versteckt im Wohngebiet und ist heute in Privatbesitz. Etwas weiter jedoch liegt das prachtvolle Schloss Wartegg in einem grosszügigen Park. Heute werden hier historische Hotelzimmer vermietet und im Bio-Restaurant kann man mit Blick auf Park und See edel dinnieren.

Nun ist es nur noch ein Katzensprung nach Rorschach und zur schönen Seepromenade.

Hier geht es zur nächsten Etappe

Tourengänger: laurentbor


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